Bajan-Ölgii-Aimag
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Bajan-Ölgii-Aimag | |||||
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Basisdaten | |||||
Gegründet: | 1940 | ||||
Fläche: | 45'700 km² | ||||
Einwohner: | 91'068 (2000) | ||||
Bevölkerungsdichte: | 1,99 Einw./km² | ||||
Hauptort: | Ölgii | ||||
Telefonvorwahl: | +976 (0)142 | ||||
KFZ-Kennzeichen: | БӨ_ (_variabel) | ||||
ISO 3166-2: | MN-071 | ||||
Offizielle Website: | gate1.pmis.gov.mn/bayan-ulgii/ | ||||
Lage | |||||
Der Bajan-Ölgii-Aimag (Mongolisch Баян-Өлгий Аймаг; kasachisch Баян Өлгей) ist ein Aimag (Provinz) der Mongolei.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Der Aimag liegt im äußersten Westen des Landes, und grenzt sowohl an Russland wie auch an die VR China. Die Grenze zwischen den beiden Nachbarländern ist hier aber sehr kurz, und endet nach etwa 40 km am östlichen Ende von Kasachstan. Die benachbarten Aimags in der Mongolei sind Uws im Nordosten und Chowd im Südosten.
Bajan-Ölgii ist der höchstgelegene Aimag der Mongolei. Er befindet sich zu einem großen Teil im Mongolischen Altai, an der Schnittstelle zum Russischen Altai. Etwa 10% des Gebietes ist von Wäldern bedeckt, welche vorwiegend aus der Sibirischen Lärche bestehen.
Der Nairamdal-Gipfel ("Freundschafts-Gipfel") des Tavan Bogd-Massivs ("fünf Heilige") markiert die Ecke zwischen den drei Nachbarländern. Die anderen fünf Gipfeln des Massivs heißen Chuiten, Naran, Olgii und Buraed. Der Chuiten ist mit 4374 m die höchste Erhebung der Mongolei. Das Massiv enthält mehrere Gletscher, darunter den 19 km langen Potanii, und ist nur für erfahrene Kletterer unter ortskundiger Führung zugänglich.
Der Fluss Chowd (der längste innerhalb der Mongolei) hat seinen Ursprung in diesem Aimag. Er entspringt aus den drei Seen Choton, Churgan und Dajan und mündet später im Chowd-Aimag in den See Char-Us Nuur. Der Tolbo Nuur ("Froschsee") ist ein großer Salzsee etwa 50 km südlich des Hauptortes auf 2080 m Höhe gelegen. Sein Wasser ist klar und kalt.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Die meisten Einwohner von Bajan-Ölgii sind kasachischer Abstammung, und ihre Traditionen unterscheiden sich aufgrund ihres islamischen Glaubens teilweise deutlich von denen der übrigen Mongolen. Kleinere Anteile der Bevölkerung setzen sich aus Chalcha, Dorwod, Urianchai, Tuwa und Choschuud zusammen. Ein signifikanter Anteil der Bevölkerung hat nicht Mongolisch sondern Kasachisch als Muttersprache.
Kurz nach der Demokratisierung sind viele Einwohner in ihr historisches Heimatland Kasachstan ausgewandert, in der Annahme, dort eine bessere Zukunft zu finden. Dies hatte einen deutlichen Rückgang der Bevölkerungszahlen zur Folge. Allerdings leidet Kasachstan noch deutlich Stärker unter den Folgen des Sozialismus, so dass diese Hoffnungen weitgehend enttäuscht wurden. Deshalb kehren seither laufend wieder Auswanderer zurück, so dass die Bevölkerung entsprechend wieder zunimmt.
[Bearbeiten] Kultur
Die kasachische Mehrheit pflegt eine islamisch geprägte Kultur. Die Moschee von Ölgii beherbergt das Islamische Zentrum der Mongolei. Sie sitzt in einem ungewöhnlichen Winkel im Stadtgefüge, da der Bau genau in Richtung nach Mekka ausgerichtet wurde. Am gleichen Ort findet sich auch eine Madrasah (Koranschule).
Berühmt ist auch die Traditionelle Jagd mit Hilfe von abgerichteten Adlern. Die Tiere werden auf eine ähnliche Weise eingesetzt, wie es anderenorts mit Falken üblich war.
[Bearbeiten] Verkehr
Der Flughafen von Ölgii (ZMUL/ULG) verfügt über eine unbefestigte Landebahn. Er bietet regelmäßige Flüge von und nach Ulaanbaatar, und unregelmäßige Flüge nach Almaty in Kasachstan.
Von Tsagaanuur aus gibt es eine Strassenverbindung nach Russland.
[Bearbeiten] Nationalparks
Der über 600.000 Hektaren große Tavan Bogd Nationalpark ist südlich des höchsten Berges der Mongolei angeordnet, und enthält die Seen Choton, Churgan und Dajan. Das Schutzgebiet bietet eine Heimat für viele hochalpine Tierarten, wie Argali-Schaf, Steinbock, Rothirsch, Steinmarder, Elch, Schneehuhn und Steinadler.
Das Choch Serch Schutzgebiet und der Siilchem Nuruu Nationalpark haben eine ähnliche Charakteristik, auch wenn sie sehr viel kleiner sind.
Das Develiin Aral Naturreservat enthält die Insel Develiin Insel beim Zusammenfluss der Flüsse Lsan Chooloi und Chowd. Es schützt seit 2000 diverse wasserliebende Tiere, wie Fasane, Wildschweine und Biber.
Der Tsambagaraw Lul Nationalpark umfasst gut 100,000 Hektaren um die Gletscher an der Grenze zum Chowd-Aimag und schützt insbesondere die dort beheimateten Schneeleoparden.
[Bearbeiten] Verwaltungsgliederung
Sum | Mongolisch |
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Altai | Алтай |
Altantsögts | Алтанцөгц |
Bajannuur | Баяннуур |
Bugat | Бугат |
Bujant | Буянт |
Bulgan | Булган |
Delüün | Дэлүүн |
Nogoonnuur | Ногооннуур |
Ölgii | Өлгий |
Sagsai | Сагсай |
Tolbo | Толбо |
Ulaanchus | Улаанхус |
Tsagaannuur | Цагааннуур |
Tsengel | Цэнгэл |
Ölgii (Hauptstadt) | |
Entfernung von Ulaanbaatar | 1645 km |
Koordinaten | Koordinaten: 48° 18' N, 89° 30' O,48° 18' N, 89° 30' O, |
Höhe über NN | 1710 m |
Einwohner | 23,700 (1999, geschätzt) |
Aimags: Archangai | Bajanchongor | Bajan-Ölgii | Bulgan | Chentii | Chowd | Chöwsgöl | Darchan-Uul | Dorno-Gobi (Ostgobi) | Dornod | Dund-Gobi (Mittelgobi) | Gobi-Altai | Gobi-Sümber | Orchon | Ömnö-Gobi (Südgobi) | Öwörchangai | Selenge | Süchbaatar | Töw (Zentral) | Uws | Zawchan
Bundesdistrikt: Ulaanbaatar