Beharrlichkeit
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Beharrlichkeit ist ursprünglich ein Tugendbegriff, den man schon in der griechischen Antike kannte und der auch heute noch in der Philosophie, Ethik, Pädagogik und Politik eine Rolle spielt. In der Neuzeit ist dazu noch eine erkenntnistheoretische Bedeutung des Begriffes Beharrlichkeit hinzugetreten.
[Bearbeiten] Zum Begriff
Der Begriff Beharrlichkeit ist nach seiner umgangssprachlichen, seiner erkenntnistheoretischen und seiner ethischen Bedeutung zu unterscheiden.
Umgangssprachlich bedeutet Beharrlichkeit eine beständige Fähigkeit von Menschen im Verfolgen ihrer Ziele, die auch als Ausdauer, Beständigkeit, Durchhaltevermögen, Entschiedenheit, Entschlossenheit, Hartnäckigkeit, Standhaftigkeit, Stehvermögen, Unermüdlichkeit oder zähe Zielstrebigkeit bezeichnet wird.
Die Beharrlichkeit ist im erkenntnistheoretischen Sinn für Immanuel Kant ein Modus der Zeit, durch den das Schema der Kategorie der Substanz zu bilden ist. "Das Schema der Substanz", so sagt Kant in seiner Kritik der reinen Vernunft, "ist die Beharrlichkeit des Realen in der Zeit, d. i. die Vorstellung desselben, als eines Substratum der empirischen Zeitbestimmung überhaupt, welches also bleibt, indem alles andere wechselt."[1] Und etwas später sagt Kant, daß die Beharrlichkeit "ein Dasein zu aller Zeit" sei.[2]
In der ethischen Bedeutung kommt dem Begriff der Beharrlichkeit bereits eine lange Tradition zu, die als Tugendbegriff bis in die griechische Antike zurückreicht, die der norddeutsche Philosoph Friedrich Paulsen in seinem System der Ethik mit einem Umriß der Staats- und Gesellschaftslehre (1889) aufgreift, indem er die Beharrlichkeit als "Form der Tapferkeit, die Kraft des Willens, Beschwerden aller Art zu ertragen" bezeichnet.[3] Eine ähnliche Bestimmung der Beharrlichkeit findet sich auch bei Friedrich Schleiermacher.[4]
Leonardo da Vinci sagte einmal: "Jedes Hindernis lässt sich durch Beharrlichkeit überwinden."