Bergjuden
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
Als Bergjuden bezeichnet man die einheimische jüdische Bevölkerung in Dagestan und Aserbaidschan.
Die meisten Bergjuden leben heute als Einwanderer in Israel. Die russische Volkszählung im Jahre 2002 ermittelte 3.394 Bergjuden, die Bürger Russlands sind.
Die Vorfahren der Bergjuden stammen aus dem alten Persien. Erste Ansiedlungen und die ältesten Synagogen fand man in der Stadt Derbent in Dagestan. Die Bergjuden sprechen immer noch eine iranische Sprache (Juuri oder Juhuri genannt). Sie bezeichnen sich selbst als Juhuro (Juwuro im Kuba-Dialekt), was übersetzt einfach "Juden" bedeutet. Alternative, aber verwirrende Selbstbezeichnungen sind Taten bzw. Tat. Die jüdische Religion und Bräuche wurden über Jahrhunderte beibehalten und gepflegt.
Man nimmt an, dass Juden wegen der Judenfeindlichkeiten im persisch-muslimischen Abbassiden-Kalifat nach Norden ausgewandert sind und sich in Dagestan niedergelassen haben (Derbent, Kuba). Sie wurden vom damaligen chasarischen Kagan, der zuvor zum Judentum übergetreten war, aufgenommen und unter Schutz gestellt.