Dagestan
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Dagestan | |
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(Details) | |
Staat: | Russland |
Föderationskreis: | Südrussland |
Fläche: | 50.278 km² |
Einwohner: | 2.621.820 (1. Januar 2005) |
Hauptstadt: | Machatschkala |
Bevölkerungsdichte: | 52 Einwohner je km² |
Kfz-Kennzeichen: | 05 |
Die im Nordkaukasus gelegene Republik Dagestan (russ. Республика Дагестан/ Respublika Dagestan) ist seit 1991 eine Republik in Kaukasien im südlichen Teil Russlands. Der Name bedeutet „Bergland“.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Dagestan setzt sich aus einem flachen Nordteil, der Nogaiersteppe, dem Kaukasusvorland sowie einem gebirgigen Südteil zusammen. Der höchste Berg ist der Basardjusi mit 4466m. Die Republik grenzt im Süden an Georgien und Aserbaidschan, im Westen an Tschetschenien und im Norden an Kalmykien und die Region Stawropol. Im Osten besitzt es eine lange Küste am Kaspischen Meer. Die wichtigsten Flüsse sind der Terek, der Sulak und der Samur, der Grenzfluss zu Aserbaidschan. In Dagestan liegt der südlichste Punkt der Russischen Föderation. Die Region ist wichtig für den Transitverkehr von Russland nach Aserbaidschan und in den Iran.
[Bearbeiten] Klima
Das Klima ist in den niedrigen Teilen sehr mild und im Sommer meist sehr trocken. Im Norden Dagestans herrschen Steppenartige Verhältnisse. Im Sommer ist es sehr trocken und es herrscht eine Temperatur von bis zu 50°c.
[Bearbeiten] Bevölkerung
In Dagestan leben über 100 Völker auf engem Raum zusammen. Die russische Volkszählung registrierte im Jahr 2002 2.576.531 Einwohner. Zu den Völkern mit kaukasischer Sprache gehören
- die 758.438 (= 29,44%) Awaren,
- die 425.526 (= 16,52%) Darginer,
- die 336.698 (= 13,07%) Lesgier,
- die 139.732 (= 5,42%) Laken,
- die 110.152 (= 4,28%) Tabassaranen,
- die 24.298 (= 0,94%) Rutulen,
- die 23.314 (= 0,90%) Agulen,
- die 21.270 (= 0,83%) Andier und
- die 8.168 (= 0,32%) Zachuren.
Eine weitere Kaukasisch Sprachige Volksgruppe, die in den letzten zehn Jahren stark gewachsen ist, sind die 87.867 (= 3,41%) Tschetschenen.
Zur Gruppe der Turkvölker gehören
Die früher zahlreichen Taten und Bergjuden sind großteils abgewandert. Die 120.875 (= 4,69%) Russen sind im Gegensatz zu anderen autonomen Gebieten Russlands nur eine kleine Minderheit. Amtssprache ist dennoch Russisch.
Der Großteil der Bevölkerung gehört dem islamischen Glauben an (hauptsächlich Sunnitisch). Dagestan ist die flächengrößte und bevölkerungsreichste der russischen Kaukasusrepubliken, etwa 10% aller Muslime Russlands leben dort. Auf dem Land ist eine Rückkehr vom säkulären Recht zur Scharia zu beobachten, siehe auch Islam in Russland.
Dagestan gehört zu den wenigen russischen Regionen, die in den letzten Jahren einen Bevölkerungszuwachs verzeichnen konnten (1989 lebten noch rund 1,8 Millionen Menschen in Dagestan). 2002 lebten ca. 56 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze; somit gehört Dagestan zu den ärmsten Republiken der Russischen Föderation. Auch das BIP pro Kopf ist einer der niedrigsten in der Föderation: pro Kopf kommt man auf 16.470 Rubel (ungefähr 593,51 US-$ oder 435,60 € bei dem damaligen Wechselkurs).
[Bearbeiten] Verwaltungsgliederung
Dagestan ist in 10 Stadtkreise und in 41 Rajons (Landkreise) eingeteilt.
Siehe: Verwaltungsgliederung der Republik Dagestan
[Bearbeiten] Städte
Im russischen Vergleich hat Dagestan einen geringen Anteil städtischer Bevölkerung (42 %). Die Hauptstadt Machatschkala hat knapp 500.000 Einwohner (2005). Andere wichtige Städte sind Chassawjurt, Derbent, Kaspijsk, Buinaksk, Kisljar und Isberbasch.
Städte und städtische Siedlungen (Stand: 1. Januar 2005)
Stadt | Russisch | Einwohner |
---|---|---|
Machatschkala | Махачкала | 465.026 |
Chassawjurt | Хасавюрт | 124.001 |
Derbent | Дербент | 104.844 |
Kaspijsk | Каспийск | 79.844 |
Buinaksk | Буйнакск | 61.528 |
Kisljar | Кизляр | 48.744 |
Isberbasch | Избербаш | 40.644 |
Kisiljurt | Кизилюрт | 33.411 |
Dagestanskije Ogni | Дагестанские Огни | 26.058 |
Leninkent | Ленинкент | 13.080 |
Belidschi | Белиджи | 11.482 |
Juschno-Suchokumsk | Южно-Сухокумск | 10.253 |
Tarki | Тарки | 9.958 |
Mamedkala | Мамедкала | 8.600 |
Schamchal | Шамхал | 8.049 |
Semender | Семендер | 7.556 |
Schamilkala | Шамилькала | 7.163 |
Nowy Kjachulai | Новый Кяхулай | 7.012 |
Alburikent | Альбурикент | 6.975 |
Sulak | Сулак | 6.391 |
Tjube | Тюбе | 6.184 |
Kjachulai | Кяхулай | 5.450 |
Dubki | Дубки | 5.358 |
Nowy Sulak | Новый Сулак | 5.196 |
Bawtugai | Бавтугай | 5.067 |
Manaskent | Манаскент | 5.019 |
Kubatschi | Кубачи | 2.860 |
Komsomolski | Комсомольский | 2.753 |
Atschissu | Ачису | 1.697 |
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Frühzeit
Die Region war schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. Das Römische Reich und Persien stritten um die Vorherrschaft. Um die nördlichen Völker fernzuhalten wurde die Kaukasische Mauer errichtet. Schließlich wurde das Flachland persische Provinz, die Einwohner des inneren Dagestans blieben freie Bergvölker unter eigenen Chanen. Vom 4. bis ins 7. Jahrhundert herrschten dann die Sassaniden. Im 7. Jahrhundert eroberten die Araber das Gebiet und die meisten Völker konvertierten zum Islam. Alanen, Chasaren, die Goldene Horde und die Mongolen unter Timur Lenk wechselten sich mit der Herrschaft ab.
Im 16. und 17. Jahrhundert gab es eine Reihe unabhängiger Chanate in der Region, bevor die Region in den Streit zwischen Russland und Persien geriet.
[Bearbeiten] Zarenreich
1801 nahm Russland von Georgien Besitz und war in diesem Zuge bestrebt, den gesamten Nordkaukasus unter Kontrolle zu bringen. 1813 kam Dagestan endgültig an Russland, der Widerstand unter Imam Schamil zog sich allerdings noch bis in die 1860er Jahre hin.
Gefährlich wurde die Situation vollends, als der Muridismus unter den Bergvölkern Dagestans feste Wurzeln fasste. Während des türkisch-russischen Kriegs 1828-1829 musste man ihnen freie Hand lassen; nach dem Friedensschluss rückten Truppen in Dagestan ein und sicherten sich (1831-1832) zunächst das Küstengebiet, durch welches die Straße nach Persien führt. Zum ersten Schritt gegen das innere Dagestan nötigte Schamil, der die awarische Chanfamilie verdrängt hatte und sich als Haupt der Muriden den Russen entgegenstellte. Mit der Unterwerfung desselben 1859 kam dann auch Dagestan in den Besitz der Russen.
Das Dagestan des 19. Jahrhunderts erstreckte sich vom östlichen Abhang des Kaukasus bis zum Kaspischen Meer und wurde im Norden vom Terekschen Landstrich, im Süden von den Gouvernements Tiflis und Baku begrenzt. Es hatte 1881 eine Fläche von 29.637 km² und 526.915 Einwohner und war in die Stadthauptmannschaft Derbent, die Stadt Petrowsk und in die Bezirke Temirchan-Schura, Gunib, Kasikumuch, Andi, Awar, Kaitago-Tabassaran, Kjura, Samur und Darginsk eingeteilt.
[Bearbeiten] Sowjet-Epoche
Mit der Gründung der Sowjetunion entstand 1921 die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik (ASSR) Dagestan. Mit Auflösung der UdSSR wurden Dagestan weitreichende Autonomierechte eingestanden.
[Bearbeiten] Dagestan in der Russischen Föderation
Seit dem 24. April 1990 ist Magomedali Magomedowitsch Magomedow der Staatsratvorsitzende. Regierungschef ist seit dem 13. Oktober 2004 Atai Alijew.
Mitte der 1990er Jahre wurde Dagestan zunehmend in den Tschetschenien-Krieg hineingezogen. Guerilla-Kämpfe haben seither einige Hundert Todesopfer auf Seiten der Regierungstruppen wie der Rebellen, aber auch von Zivilisten gefordert.
Bereits 1996 versuchten tschetschenische Rebellen durch eine Geiselnahme im dagestanischen Perwomaiskoje den Abzug russischer Truppen aus Tschetschenien zu erzwingen.
Im August 1999 marschierten Kämpfer des Rebellenführers Schamil Bassajew in Dagestan ein, um das Gebiet zum Teil eines islamischen Emirats zu machen. Sie wurden bereits nach wenigen Wochen von der russischen Armee vertrieben.
Anfang 2005 ließen etwa Aufständische zwei Züge entgleisen und sabotierten mehrere Gas-Pipelines. Einen Monat später wurde der stellvertretende Innenminister, Generalmajor Magomed Omarow, in Machatschkala ermordet.
Wenig später umstellten Regierungstruppen eine fünfköpfige Rebellengruppe in einem zweistöckigen Haus am Rande von Machatschkala. Während der rund 17-stündigen Kämpfe töteten die Rebellen mehrere Angehörige der russischen Eliteeinheit Alpha, bis das Gebäude von Panzern und Hubschraubern geräumt und die Rebellen getötet wurden.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen zählen die Ölförderung, Energieerzeugung und Lebensmittelverarbeitung. Generell ist die Republik weniger industrialisiert als andere Regionen Russlands. Aufgrund der gebirgigen Lage spielt die Landwirtschaft eine untergeordnete Rolle, einen gewissen Stellenwert nimmt das traditionelle Handwerk ein. Traditionell wird wenig Getreide (vorwiegend Hirse) produziert, eine große Rolle spielt die Schafzucht. Abgesehen von Öl ist das Land an Bodenschätzen eher arm.
[Bearbeiten] Literatur
- Cunynghame, Travels in the eastern Caucasus, especially in Dagestan etc. (London 1872)
- Michael Kemper: Herrschaft, Recht und Islam in Daghestan. Wiesbaden 2005.
[Bearbeiten] Weblinks
- Infos zur Republik Dagestan
- Offizielle Webseite der Republik Dagestan
- Ethnische Karte der Kaukasusregion inkl. Dagestan
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Städte mit Subjektstatus: Moskau | Sankt Petersburg
Autonome Gebiete: Jüdisches Autonomes Gebiet
Autonome Kreise: Aginer Burjaten | Chanten und Mansen | Jamal-Nenzen | Korjaken | Nenzen | Tschuktschen | Ust-Ordynsker Burjaten
Koordinaten: 43° 3' 26" N, 46° 54' 55" O