Bergwerk Ibbenbüren
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Das Steinkohlebergwerk Ibbenbüren der „DSK Anthrazit Ibbenbüren GmbH“ ist eines der acht noch aktiven Steinkohlebergwerke in Deutschland. Es befindet sich im Ibbenbürener Steinkohlenrevier auf dem Gebiet der Stadt Ibbenbüren in Nordrhein-Westfalen. Das Abbaugebiet erstreckt sich zudem auf Gebiete unterhalb der Gemeinde Mettingen.
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[Bearbeiten] Geschichte
Erste Zeichen für den Steinkohlebergbau in Ibbenbüren lassen sich bis auf das 15./16. Jahrhundert zurückdatieren. Aufgrund des hügeligen Geländes wurden kleine Schächte und Stollen in die Erhebungen der Landschaft getrieben, um Kohle für benachbarte Kalkbrennereien und Salinen zu gewinnen.
Im Jahre 1747 wurden die Gruben „Dickenberg“ und „Buchholz“ unter preußischer Kontrolle gestellt. Das 1770 gegründete „Tecklenburg-Lingenschen Bergamt“ zeugt von der Bedeutung des Steinkohlebergbaus bereits zum Ende des 18. Jahrhunderts. Der zunehmenden Industrialisierung gegen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts folgte die grundlegende Modernisierung der Förderanlagen auf dem Schafberg in der Mitte der 1920er-Jahre und die Übernahme des Steinkohlebergwerks durch die „Preußische Bergwerks- und Hütten AG“ (Preussag) im Jahre 1924. Teile dieser Anlage sind immer noch in Betrieb und wurden um das Jahr 1980 erweitert bzw. modernisiert.
Im Jahre 1942 wurde im Steinkohlebergwerk Ibbenbüren der Kohlenhobel erfunden. Er ist eine der beiden Grundlagen für die mechanische Kohlengewinnung. Nach dem Zweiten Weltkrieg hielt der Aufschwung des Standorts Ibbenbüren an. Nach dem Höchststand von 8.000 Beschäftigten im Jahre 1958 wurde 1960 die Marke von 2 Mio. Tonnen geförderter Kohle überschritten. Nach der Kohlenkrise im Folgejahr und einschneidenden Veränderungen auch im Ibbenbürerer Kohlenrevier wurde 1979 das Westfeld stillgelegt. Das Ostfeld ist jedoch auch weiterhin aktiv, nachdem seit Anfang der 1970er-Jahre Kohle auf Flözen in 1.100 m bis 1.500 m Tiefe entdeckt wurden. Die Förderung erfolgt somit aus einem der tiefsten Schächte in Europa.
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Seit der Übernahme der Preussag und damit auch das Bergwerk in Ibbenbüren durch die Deutsche Steinkohle AG des RAG-Konzerns am 1. Januar 1999 ist der Betreiber die „DSK Anthrazit Ibbenbüren GmbH“.
[Bearbeiten] Schächte
- Oeyenhausenschacht 1 Teufe 414,90 m (Materialforderschacht)
- Oeyenhausenschacht 2 Teufe 339,30 m (ohne Fördergerüst, zeitweise Wasserhaltung)
- Oeyenhausenschacht 3 Teufe 868,00 m (Hauptförderschacht, 4 Skips)
- Theodorschacht Teufe 603,3 m (Hauptwetterschacht)
- Nordschacht Teufe Teufe 1.545 m (Hauptseilfahr- Materialschacht)
- Bockradener Schacht Teufe 391,1 m (Wetterschacht)
[Bearbeiten] Statistische Daten
- Personal: 2.600 Mitarbeiter
- Fördermenge: 1,9 Mio. Tonnen
- Kohleart: Anthrazit
- Abbautiefe: ca. 1.400 m
- Max. Tiefe: 1.545 m (-1.397 m NN)
- Produktivität: 7,5t pro Mannschicht
[Bearbeiten] Literatur
- Hubert Rickelmann und Hans Röhrs: Der Ibbenbürener Steinkohlenbergbau von den Anfängen bis zur Gegenwart. Schöningh, Paderborn, München, Wien und Zürich 1987, ISBN 3-506-77223-6
- Hans Röhrs: Der Ibbenbürener Bergbau des 20. Jahrhunderts in Bildern, Ibbenbüren : Ibbenbürener Vereinsdruckerei 1998, ISBN 3-921290-94-5
- Hans Röhrs: Der Ibbenbürener Steinkohlen- und Erzbergbau und seine Mineralien, Haltern in Westfalen : Bode 1991
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 52° 17′ 14" N, 7° 44′ 17" O