Brandenburger Haus
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Brandenburger Haus | |
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Basisdaten | |
Sektion: | DAV Sektion Berlin |
Alpenregion: | Ötztaler Alpen |
Höhe: | 3.277 m ü. A. |
Anschrift: | A-6458 Vent |
Hüttenwirt: | Thomas Pirpamer |
Zimmer: | 25 Betten |
Lager: | 70 Bergsteigerlager |
Notlager: | 10 Bergsteigerlager |
Winterraum: | 12 Lager (offen) |
Geografische Lage: | Koordinaten: 46° 50' 40" N, 10° 46' 40" O46° 50' 40" N, 10° 46' 40" O |
Webseite: | http://www.dav-berlin.de/ |
Öffnungszeiten | |
Bewirtschaftet: | Ende Juni bis Mitte September |
Das Brandenburger Haus ist die höchstgelegene Schutzhütte des Deutschen Alpenvereins (DAV). Es liegt auf 3.277 m in den Ötztaler Alpen in Tirol zwischen Gepatsch- und Kesselwandferner. Die Hütte der 1. Kategorie gehört der Sektion Berlin des DAV.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Wie bei vielen vergleichbaren Schutzhütten waren auch beim Brandenburger Haus wissenschaftliche Erwägungen für den Bau ausschlaggebend. 1903 wurde vorgeschlagen, die Schutzhütte am Gepatschferner zu errichten, um eine der größten zusammenhängenden Gletscherflächen der Ostalpen erforschen zu können. Als Standort wurde ein lawinensicherer Südhang an der später nach dem Architekten der Hütte benannten Dahmannspitze (3.401 m) gewählt. In dieser Höhenlage sind Bauarbeiten nur innerhalb weniger Wochen im Hochsommer möglich. Sämtliches Baumaterial, außer den vor Ort gebrochenen Steinen, wurde mit Maultieren und Menschenkraft hinauf geschafft. So konnte die Hütte erst 1909 eröffnet werden.
Im Ersten Weltkrieg zog das österreichische Militär ein, um Gebirgsjäger unter der Leitung von Luis Trenker auszubilden. Seit den 1960er Jahren müssen immer wieder umfangreiche Bausicherungsmaßnahmen am Trockenmauerwerk, Instandsetzungen und Modernisierungen vorgenommen werden.
Prominenten Besuch bekam das Brandenburger Haus im August 1998. Der damalige Ministerpräsident von Brandenburg Manfred Stolpe und sein Tiroler Amtskollege Landeshauptmann Wendelin Weingartner bewältigten gemeinsam den Aufstieg.
[Bearbeiten] Zustiege
Aufgrund der Lage des Brandenburger Hauses auf einer Felsinsel zwischen Kesselwand- und Gepatschferner führen alle Zustiege in hochalpines Gelände und erfordern die Begehung von spaltenreichen Gletschern. Entsprechende Umsicht und Ausrüstung sind erforderlich.
- Von Vent (1.894 m) im Ötztal über die Rofenhöfe zum Hochjoch-Hospiz (2.413 m). Von dort aus über den Deloretteweg und den Kesselwandferner (Gletscherbegehung) in insgesamt 5-6 Stunden zum Brandenburger Haus.
- Aus dem Kaunertal beginnt der Aufstieg am Gepatschhaus (1.928 m). Von dort in 3 Stunden zur Rauhekopfhütte (2.731 m) und dann in weiteren 2½-3 Stunden über den spaltenreichen Gepatschferner zum Brandenburger Haus. Insgesamt ebenfalls 5-6 Stunden Gehzeit.
Sowohl Vent als auch das Gepatschhaus sind mit PKW und Linienbussen erreichbar.
[Bearbeiten] Touren
Die folgenden Übergänge und Gipfeltouren erfordern allesamt das Begehen von Gletschern.
Übergänge:
- Auf dem Venter Aufstiegsweg zum Hochjoch-Hospiz, 2 Stunden
- Auf dem Aufstiegsweg aus dem Kaunertal zur Rauhekopfhütte, 2-3 Stunden, und von dort weiter zum Gepatschhaus, insgesamt 5-6 Stunden
- Über das Guslarjoch (3.311 m) zur Vernagthütte (2.755 m), 3 Stunden
Gipfeltouren:
- Auf den Hausberg des Brandenburger Hauses, die Dahmannspitze (3.401 m) in ½ Stunde
- Fluchtkogel (3.500 m), 1½ Stunden
- Kesselwandspitze (3.414 m), 1½ Stunden
- Mutspitze (3.257 m), 1½ Stunden
- Auf den zweithöchsten Gipfel der Ötztaler Alpen, die Weißkugel (3.739 m), in 5½ Stunden
- Weißseespitze (3.526 m), 2½ Stunden
[Bearbeiten] Literatur und Karte
- Walter Klier, Ötztaler Alpen, Alpenvereinsführer, München 2006, ISBN 3-7633-1123-8
- Alpenvereinskarte 1:25.000, Blatt 30/2