Buntsandstein
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Buntsandstein ist die im deutschsprachigen Raum verbreitete Regionalbezeichnung des erdgeschichtlichen Zeitabschnitts der unteren Germanischen Trias von vor 251,0 bis vor 245,0 Mio. Jahren. Auf die Zeit des Buntsandsteines folgte in der Trias der Muschelkalk und der Keuper.
Stratigraphisch betrachtet handelt es sich bei dem Buntsandstein um eine Gruppe innerhalb der Supergruppe (System) der (Trias). Der Buntsandstein unterteilt sich in Untergruppen (Unterer/Mittlerer/Oberer), die sich wiederum aus Folgen aufbauen.
Die Gesteine des Buntsandsteins bestehen überwiegend aus kontinentale Ablagerungen, wie roten Sand- und Tonsteinen (kontinentale Rotsediment). Sie erstrecken sich in Mitteleuropa von Frankreich (Elsass) und Luxemburg (Gutland) im Westen bis nach Polen und Weißrussland im Osten sowie vom Süden der Schweiz bis nach Skandinavien im Norden. Im Südwestdeutschen Schichtstufenland liegt der Buntsandstein auf der Ostflanke des Schwarzwaldes offen.
Der Buntsandstein wird in drei Schichten unterteilt, deren Mächtigkeit (Dicke) sind:
- Unterer Buntsandstein - (bis 150 m)
- Mittlerer Buntsandstein - (bis 300 m)
- Oberer Buntsandstein - (10 bis 70 m)
Der Untere Buntsandstein ist eine bunte, im wesentlichen tonige und sandige Bildung, mit tiefroter gleichmäßiger Färbung. Selten finden sich auch gelblich-graue bis weißliche Schichten. Der Untere Buntsandstein wurde unter flachmarinen Bedingungen gebildet (Nachweis: fossile Krebse der Gattung: Estheriella), vermutlich in einem Ästuar (Randmeer).
Im Verlauf des Mittleren Buntsandsteins kam es durch tektonische Bewegungen zu einer Zurückdrängung des Meeres. Riesige Flüsse und arides (heißes, trockenes) Wüstenklima wechselten sich bei der Entstehung ab. Dadurch kam es zu unterschiedlichen festländischen Ablagerungen, hauptsächlich Sandsteine und Konglomerate mit Schrägschichtungsmerkmalen. Trockenrisse bzw. Netzleisten weisen auf zeitweise Trockenheit hin. Aus dieser Zeit fand man nur wenige fossile Belege von Kleinsauriern, Reste von Pflanzen und versteinerte Abdrücke von Sauriern.
In der Zeit des Oberen Buntsandsteins (gegen Ende der Buntsandsteinzeit) kehrte das Meer von Norden her zurück und hinterließ marine Ablagerungen wie Panzer von Pfeilschwanzkrebsen (Gattung: Limulus) und Meeresmuscheln.
Die Gesteinsblöcke des Buntsandsteins, insbesondere die aus der Schicht des Mittleren Buntsandsteins, wurden aufgrund ihrer günstigen Eigenschaften (z.B. leichte Spaltbarkeit) häufig als Baumaterial für Bauwerke verwendet (z.B. Kirchen, Burgen, Brücken).
In der Pfalz findet man nahe Eppenbrunn den s.g. Altschloßfelsen. Dieses Buntsandsteinmassiv ist mit einer Länge von rund 1,5 Kilometern und einer Höhe von bis zu 25 Metern das wohl grösste Bundtsandsteinmassiv in der Pfalz (www.pirmasens-land.de).
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Christiane David: Buntsandstein - Bausandstein. Marburger Bausandstein unter der Lupe. -Marburg: Marburger Geowissenschaftliche Vereinigung e. V. 2006 (=Marburger Geowissenschaften, Bd. 3). ISBN 3-934546-02-1