Burg Schlitz
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Burg Schlitz ist ein Ortsteil von Hohen Demzin im Zentrum der Mecklenburgischen Schweiz. Burg Schlitz liegt westlich des Malchiner Sees an der B 108 zwischen Teterow und Waren und fällt durch das prächtige Herrenhaus inmitten eines Parks mit wertvollem Baumbestand auf.
[Bearbeiten] Geschichte
Hans von Labes (1763–1831), aus Großwoltersdorf-Zernikow stammend, Gutsherr von Karstorf, wurde, um Louise Caroline von Schlitz (1774–1832) heiraten zu können, von seinem künftigen Schwiegervater Johann Eustach von Schlitz (genannt von Görtz, * 5. April 1737 in Schlitz) adoptiert und so Graf von Schlitz-Goerz (genannt Graf von Schlitz). 1798 war er Initiator und erster Direktor der Mecklenburgischen Landwirthschafts-Gesellschaft.
1806 ließ er den Vorgängerbau (eine heruntergekommene Burg) abreißen und ließ das dreiflügelige klassizistische Herrenhaus von Friedrich Adam Leiblin erbauen. Nach Unterbrechung durch Kriegseinwirkungen wurden Herrenhaus und Park 1824 fertiggestellt. 1831 übernahm Heinrich Graf von Bassewitz-Schlitz, der mit der Tochter des Grafen verheiratet war, das Gut.
1931 geriet das Gut nach einem Konkurs in Besitz der Mecklenburgischen Landwirtschaftsgesellschaft, die es 1932 an Emil Georg von Stauß, den damaligen Generaldirektor der Deutschen Bank, verkaufte. Dieser stellte die Burg bereits sehr früh den Nazis als Versammlungsort und Rückzugsdomizil zur Verfügung. 1945 erfolgte die Enteignung, und das Herrenhaus wurde als Flüchtlingsunterkunft und Schule genutzt, ab 1955 als Seniorenheim. In den 1990er Jahren wurde das Herrenhaus saniert und in ein Luxushotel umgebaut.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Neugotischer Rittersaal im Schloss.
- Tapetenmalereien mit Blumen- und Tierbildern sowie zwei Kachelöfen nach Entwürfen Schinkels im sogenannten Schinkelsaal des Schlosses.
- Nymphenbrunnen, 1903 von Walter Schott im Jugendstil entworfen, vermutlich 1932 von Emil Georg von Stauß nach Burg Schlitz geholt. Zwei weitere Exemplare des Brunnens sollen in Berlin und im New Yorker Central Park stehen.
- Neugotische Karolinenkapelle, die Hans Graf von Schlitz 1822 seiner Schwiegermutter, der Reichsgräfin Caroline von Schlitz-Goertz, widmete.
- Grablege mit Eingangstor und Alexanderkreuz („GLAUBE LIEBE HOFFNUNG 1824“), zwei Gräber: „Hier ruhet in Gott“ Friedrich Graf von Bassewitz (* 17. April 1855; † 23. November 1923), Herr auf Burg-Schlitz, und Rudolph Graf von Bassewitz (* 14. Januar 1885; † 27. Juli 1922).
- Doppelobelisk für Karl den Großen und Kaiser Maximilian.
- Luisen von Graeffe-Stein; Pyramidenstumpf „LUISEN DER HOLDEN LEBENSGEFAERTINN IST DIESE ANLAGE GEWEIHET / LUISEN SEE BENANNT / 1828“ am Luisensee; Schillerstein, dreieckig „PLUTARCH ROUSSEAU MONTESQUIEU SCHILLER“ gelagert auf zwei Quadern mit „LICHT“ und „KRAFT“ und dazwischen „EUCH VERDANKE ICH SIE 1824“;
- Rheinbundkreuz: „LIEBET EUERE FEINDE 22 3 1808“ (Datum des Beitritts des Herzogtums Mecklenburg-Schwerin zum Rheinbund)
- Weitere Denkmäler, u. a. für Blücher und Wellington, sowie Steinsetzungen.
- Burgruine nahe dem ehemaligen Marstall.
- Alte Schmiede von 1832, mit spiralförmig gemauertem Schornstein (an der Bundesstraße gelegen).
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 53° 42' 4" N, 12° 32' 33" O