Burgruine Schauenburg
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Die Burgruine Schauenburg (auch Scouwenborg, 1143 Scowenburch, 1184 Schowinburc bzw. 1240 Scoenburc genannt) ist eine Burgruine bei Schauenburg in Hessen (Deutschland).
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[Bearbeiten] Geographie
Die Burgruine Schauenburg befindet sich im nordhessischen Landkreis Kassel auf dem 499,9 m hohen Burgberg von Schauenburg, der zwischen Schauenburg-Breitenbach im Westen und Schauenburg-Hoof im Osten aufragt. Nordöstlich vorbei am Burgberg, der sich im weitläufigen Naturpark Habichtswald zwischen den Mittelgebirgszügen Habichtswald (Norden) und Langenberg (Süden) befindet, fließt ein Abschnitt des Oberlaufs der Bauna.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Schauenburg wurde wahrscheinlich zwischen 600 und 800 n. Chr. erbaut, als der Hessengau bereits Teil des Frankenreichs war. Sie diente wohl als Wohn- und Fliehstätte, könnte aber auch zusammen mit den Burgen Numburg (bei Badra, Thüringen), Weidelsburg (Ippinghausen, Hessen), Kugelsburg (Volkmarsen, Hessen) und Desenberg (Warburg, Nordrhein-Westfalen) Teil der Grenzbefestigungen gegen die Sachsen gewesen sein.
Im Jahre 1089 wurden die Burg „Scouwenburg“ in einer Schenkungsurkunde des Klosters Helmarshausen und der Graf Adalbert von „Scouwenburg“ das erste Mal urkundlich genannt. Die Schauenburger Grafen waren in dieser Zeit im Besitz des Obergerichtes „Ditmelle“ (heute Ditmold, dieser Name hat sich in den Ortsteilnamen Kirchditmold und Rothenditmold erhalten), welches mehrere Zenten umfasste. Diesem Besitz hatten die Schauenburger auch ihren Grafentitel zu verdanken. Weiterhin ist anzunehmen, dass die Grafen von Schauenburg Schutzherren des Dorfes Kirchditmold und der Klöster Weißenstein und Kaufungen waren.
Die Grafschaft Schauenburg wurde vermutlich im Interessenkonflikt zwischen der Landgrafschaft Thüringen, später der Landgrafschaft Hessen, und dem Erzbistum Mainz aufgerieben. Somit lässt sich wohl erklären, das die Grafen von Schauenburg im Jahr 1223 die Burg Wallenstein im Knüllgebirge als Lehen von der Abtei Hersfeld, die auf der Seite von Mainz stand, annahmen. Mit Graf Berthold erlosch 1252 die Linie der Schauenburger Grafen; somit ist zu vermuten, dass die Schauenburger spätestens in der ersten Hälfte des 13. Jahrhundert die Schauenburg und das Gericht an das Bistum Mainz veräußerten.
Im Jahre 1250 verpfändete der Mainzer Erzbischof die Burg an den Ritter Hund von Holzhausen. Anfang des 14. Jahrhunderts war die Burg Pfandbesitz der Ritter von Dalwigk, und 1332 erhielten die Dalwigks sie als Erbburglehen. Die Dalwigks bauten aber schon bald danach, am Fuß der Burg, das Neue Haus von Schauenburg, das 1366 „im Hobe“ genannt wurde und mit dem das das heutige Dorf Hoof seinen Anfang nahm. Das Gericht Schauenburg bestand aus den Dörfern Hoof, Breitenbach, Elmshagen und Großenhof.
Schon 1543 war die Burg wohl verfallen und nicht mehr bewohnbar. Eine kriegerische Zerstörung der Burg ist nicht verbrieft; daher liegt es nahe, dass sie als Wohnsitz aufgegeben wurde und fortan als Steinbruch diente.
[Bearbeiten] Aussichtsmöglichkeit
Vom Schauenburger Burgberg kann man eine schöne Aussichtsmöglichkeit genießen, die im Norden vom Habichtswald und im Süden vom Langenberg begrenzt wird, nach Osten aber nicht nur bis zum Kaufunger Wald und nach Westen sogar bis zum Rothaargebirge reicht.
[Bearbeiten] Weblink
Koordinaten: 51° 17' 3" N, 9° 20' 0" O