Butterfassturm
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Der Begriff Butterfassturm beschreibt einen Turm, dessen Obergeschosse durch einen runden Aufsatz - das Butterfass - gebildet werden, der einen erheblich geringeren Durchmesser als der übrige Turm hat.
Butterfasstürme kamen ab dem 14. Jahrhundert auf und sind meist Bergfriede von Burgen und städtischen Wehranlagen oder auch Warttürme. Sein Kampf- bzw. Verteidigungswert lag nur wenig höher als bei Türmen ohne Butterfassaufsatz, aber zumindest brachte er einen verbesserten und weiteren Ausblick. Der Hauptgrund für die Errichtung solcher Butterfasstürme war deshalb weniger strategischer als vielmehr symbolischer Natur.
Im Spätmittelalter entstanden im Gebiet Mittelrhein-Südhessen-Taunus auffällig viele Butterfasstürme. Beispiele für Butterfasstürme finden sich z. B. in Friedberg (Hessen) (Adolfsturm), Idstein (Hexenturm, Bergfried von Burg Idstein), Oberwesel (Ochsenturm) sowie auf der Marksburg, deren quadratischer Bergfried ein kleines Butterfasstürmchen als Aufsatz besitzt (1705 nach Brand entfernt, 1868 erneuert). Einer der größten Türme mit einer Variante eines Butterfassturmaufsatzes ist der Runde Turm von 1453, Wahrzeichen der Stadt Andernach. Er besitzt einen achteckigen Turmaufsatz mit Steinhelm. Der höchste Bergfried einer Höhenburg mit Butterfassaufsatz war der 1797 zerstörte Bergfried von Burg Rheinfels über St. Goar mit einer Höhe von 54 m!
[Bearbeiten] Literatur
- Horst Wolfgang Böhme, Reinhard Friedrich, Barbara Schock-Werner (Hrsg.): Wörterbuch der Burgen, Schlösser und Festungen. Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart 2004, S. 103-105, ISBN 3-15-010547-1