Stadtmauer
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Eine Stadtmauer ist eine historische Befestigungsanlage einer Stadt zum Schutz vor Angreifern. Sie besteht aus Stein oder Lehm und ist mindestens mannshoch, meistens deutlich höher. Sie umgab einen Ort ganz oder teilweise, je nach Topographie wurden auch natürliche Schutzmaßnahmen wie Felsen oder Flüsse einbezogen. Eine Stadtmauer konnte nur durch die Stadttore passiert werden. Eine Wehrmauer zu errichten war im Mittelalter ein Privileg, das durch das Befestigungsrecht verliehen wurde. Die Wehrmauer wurde damit zum Merkmal einer Stadt oder eines Marktes. Das Stadt- oder Marktrecht war aber nicht automatisch mit dem Befestigungsrecht verbunden.
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[Bearbeiten] Geschichte
Stadtmauern sind die Weiterentwicklung von Holzpalisaden und Wallanlagen, die zum Schutz früher Siedlungen errichtet wurden.
Seit der Antike bis in die Neuzeit sind Stadtmauern ein fast unabdingbarer Bestandteil jeder Stadt. Es gab nur wenige Ausnahmen, wie z.B. das antike Rom, das lange Zeit keine Mauer besaß, da es sich auf die Legionen als Schutz verließ.
In Mitteleuropa hinterließen die Kelten große, stark befestigte Burgstädte (Oppida), deren Stadtmauern manchmal Einflüsse aus dem Mittelmeerraum erkennen lassen. Anfangs waren die Befestigungen reine Holz-Erde-Konstruktionen, später wurden meistens Mischkonstruktionen aus mörttellos übereinandergelegten Lesesteinen und Holzelementen errichtet. Die Römer befestigten ihre Stadtgründungen mit massiven gemörtelten Steinmauern. Das bekannteste Relikt dieser Festungsanlagen ist die Porta Nigra in Trier. Auch Regensburg und Köln haben noch einige Reste aufzuweisen.
Neben diese antiken Gemeinwesen wurden im frühen Mittelalter noch einige Burg- oder Bischoftstädte gegründet. Diese Stadtgründungen waren in der Regel durch Wall-Graben-Anlagen gesichert, selten durch einfache Steinmauern. Ab dem 12. Jahrhundert entstanden hunderte kleinerer und größerer neuer Siedlungen in ganz Europa, denen meistens bald das Stadt- oder Befestigungsrecht zuerkannt wurde. Stadtgründungen waren - neben der Anlage von Burgen - ein wichtiges Element des Territorialausbaues, besonders in Osteuropa entstanden zahlreiche geplante Neuanlagen (Ostkolonisation). Diese Städte sind leicht an ihren regelmäßigen Grundrissen und großen Marktplätzen zu erkennen. Die Befestigungsanlagen dieser Stadtanlagen wurden im Laufe ihrer Geschichte immer wieder ausgebaut und dem aktuellen Stand der Kriegstechnik angepasst.
[Bearbeiten] Aufbau
Eine Stadtmauer besteht in der einfachsten Form aus einem geschlossenen Mauerring mit seinen Toren. Die Mauerkrone war meistens begehbar und hatte an der Außenseite eine mannshohe Brüstung mit Schießscharten oder Zinnen. Nördlich der Alpen war dieser Wehrgang genannte Rundweg meistens überdacht. Gelegentlich wurden anstelle eines Wehrganges lose Rollsteine auf der Mauerkrone aufgeschichtet. Die herabfallenden Steine warnten die Verteidiger, wenn der Angreifer die Mauer übersteigen wollte. Beispiele hierfür haben sich an den fränkischen Stadtbefestigungen von Seßlach und Fladungen erhalten.
Dazu kamen im Laufe der Zeit zahlreiche Verstärkungen wie:
- Stadtgraben: ein vorgelagerter Graben, gelegentlich mit Wasser gefüllt
- Torturm: ein Turm, der neben oder über dem Stadttor errichtet wurde und zur besseren Verteidigung des Tores diente
- Mauerturm: ein Turm, der über der Mauer errichtet wurde und meistens etwas hervorragte, so dass die Mauer mit Waffen bestrichen werden konnte
- Vormauer mit Zwinger: eine zusätzliche außen verlaufende Mauer geringerer Höhe; der Zwinger genannte Zwischenraum war meistens durch Mauern in mehrere Bereiche geteilt.
- Vorwerke aus zusätzlichen Hindernissen, z.B Hecken
Während die Wehrtürme west- und südeuropäischer mittelalterlicher Stadtbefestigungen oft sehr einheitlich und regelmäßig gestaltet wurden (Ávila, Provins), weisen unsere mitteleuropäischen Stadtmauern überwiegend eine reiche Vielfalt unterschiedlicher Turmgestaltungen auf. Hier erreichen die Wehr- und Tortürme oft beträchtliche Höhen, Doppelturmtore sind wesentlich seltener. Neben der reinen Schutz- und Wehrfunktion haben meistens auch Repräsentationsbedürfnisse und künstlerische Aspekte eine bedeutende Rolle bei der Konzeption der Wehranlagen gespielt. Die städtische Architektur trat hier in den Wettstreit mit der Adelsburg, Stadtmauern waren oft auch eine Manifestation städtischen Selbstbewusstseins.
Vorstädte hatten meistens einen separaten Mauerzug, der in das Verteidigungskonzept der Stadt integriert wurde. In vielen Städten wurde die Stadtmauer neu erbaut, nachdem die Stadt durch Wachstum die alte Mauer überschritten hatte. Der Verlauf der alten Mauer ist im Wegenetz der Stadt noch zu erkennen, wie z.B. in Nördlingen und Dinkelsbühl, manchmal blieben sogar die alten Tortürme erhalten, wie der Weiße Turm in Nürnberg. Zusätzliche Vorwerke verhinderten, dass die Stadt, durch die die Handelswege führten, umgangen und damit der fällige Zoll oder der dortige Markt gemieden werden konnte. Außerhalb der Städte wurden oft noch Wart- und Signaltürme auf geeigneten Höhenzügen und Aussichtspunkten errichtet, die gelegentlich burgähnlich befestigt wurden. Häufig wurden die Aussengrenzen des städtischen Einflussgebietes ganz oder teilweise durch aufwendige Landhegen (Landwehren) gesichert. Meistens wurde hierzu ein Wallgraben angelegt und der Wall mit einer undurchdringlichen Dornenhecke bepflanzt. Die Durchgänge waren in der Regel mit Toren oder Torhäusern bewehrt. Diese Grenzbefestigungen wurden regelmäßig von Hegereitern, die meistens auch als Torwächter dienten, auf Beschädigungen kontrolliert. Die Reste solcher Landhegen können oft noch kilometerlang im Gelände verfolgt werden, auch einige Torbauten haben sich erhalten. Reiche Städte sicherten ihr Territorium auch durch die Anlage von Burgen, auf die Pfleger gesetzt wurden. Ein bekanntes Beispiel ist die rumänische "Draculaburg" Bran (Törzburg), die das heutige Braşov (Kronstadt) schützen sollte.
Die Stadtmauern waren oft durch Schenkelmauern mit den Befestigungsanlagen von Höhenburgen verbunden, Burg- und Stadtbefestigung bildeten also ein gemeinsames Verteidigungssystem. Es haben sich zahlreiche Beispiele erhalten, in Deutschland etwa Hirschhorn am Neckar, Königsberg und Pappenheim in Franken, Burghausen in Oberbayern und viele andere. Einige Burgen waren auch direkt in das städtische Verteidigungskonzept integriert (Nürnberg, Zons, Carcassonne) oder die Städte sind den Burganlagen in der Art großer "Vorburgen" vorgelegt (Coucy-le-Chateau, Conwy u.a). Größere Städte hatten manchmal verschiedene Stadtherren, so war etwa Augsburg in eine Bischofs- und eine Reichsstadt geteilt. Solche Teilstädte waren oft durch eigene Befestigungsanlagen getrennt.
Die Erfindung von Feuerwaffen erforderte einen weiteren Ausbau der Befestigungsanlagen, die in mehreren Etappen erfolgte. Zunächst erhielten die Zwinger halbkreisförmige Türme (Schalentürme), in denen einige wenige Kanonen aufgestellt werden konnten. Bald wurden größere Verstärkungen gebaut, die Basteien geanannt werden und sich an strategisch wichtigen Stellen, wie z.B. den Toren oder Ecken befanden. Ein gut erhaltenes Beispiel ist die Spitalbastei in Rothenburg ob der Tauber.
Die Stadt als solche wurde aber immer noch durch die relativ dünne Mauer geschützt, die Kanonen mit großer Feuerkraft kaum mehr widerstehen konnte. Deshalb erhielten manche Städte eine neue sternförmig angeordnete Befestigungsanlage mit zahlreichen Kanonen, die aus dicken, mit Mauerwerk verkleideten Erdwällen bestand und auch längerem Beschuss standhalten konnte. Diese massiven Befestigungsanlagen schnürten das Wachstum der Städte stark ein, da sie nicht so leicht wie eine einfache Mauer verschoben werden konnte und eine zusätzliche Bebauung "vor den Toren der Stadt" aus strategischen Gründen verbot. Dadurch kam es in der Folgezeit zu einer immer dichteren Bebauung der Stadtfläche.
[Bearbeiten] Ende
Im Zuge des Städtewachstums und der Verlagerung der Verteidigung auf umliegende Forts wurden die meisten Festungsmauern im 19. Jahrhundert geschleift. So zeugen heute in vielen Städten nur noch Wallgräben oder ringförmig die Stadt umschließende Parks von den ehemaligen Stadtbefestigungen. Manche Straßennamen deuten auf das ehemalige Vorhandensein von Befestigungsanlagen hin, zum Beispiel wenn in ihnen Wörter wie Tor, Wall oder Glacis vorkommen.
Leider wurde der historische und auch der architekturgeschichtliche Wert der städtischen Befestigungsanlagen meistens erst zu spät erkannt. Gerade das 19. Jahrhundert, das auf seine Kunstwissenschaft so stolz war, richtete die schlimmsten Verwüstungen an. Auf der einen Seite wurden komplette Stadtbefestigungen restauriert (Carcassonne), auf der anderen wurden die Wehranlagen zahlreicher europäischer Städte in einem "Modernisierungswahn", der denjenigen nach dem 2. Weltkrieg vorwegnahm, teilweise völlig sinnlos geopfert. Das frühe Denkmalschutzgesetz des kunstsinnigen bayerischen Königs Ludwig I. bildet hier eine bemerkenswerte Ausnahme. Diesem Gesetz ist es zu verdanken, dass so eindrucksvolle Stadtdenkmäler wie Rothenburg ob der Tauber, Nördlingen, Feuchtwangen und Dinkelsbühl nahezu vollständig erhalten blieben. Auch die zahllosen "geharnischten Zwerge", die kleinen, stark befestigten fränkischen Miniaturstädte, verdanken ihr malerisches Erscheinungsbild überwiegend diesem Erlass. Die Fülle erhaltener Wehrbauten Frankens macht den Verlust in anderen Gebieten schmerzlich bewusst.
Stadttore und Mauerringe hinterlassen in den Stadtstrukturen häufig auch heute noch deutlich erkennbare Formbesonderheiten: Ringstrassen, erhaltene Stadttore an den "Torstrassen", einzelne Türme oder Mauerreste. Auf die Befestigung musste mit der Stadtstruktur reagiert werden, solange diese noch stand. Dadurch entstanden Strassen und Bebauungen, die heute wie ein "Echo" auf eine nicht mehr vorhandene Stadtmauer wirken, deren Verlauf aber nachzeichnen. Auch wenn daher oft die Bauwerke selbst nicht mehr existieren, sind ihre Spuren in der Stadtmorphologie in vielen Städten (z.B. Bremen, Köln, Aachen) dauerhaft verfestigt.
[Bearbeiten] Neuzeit
Auch in der Neuzeit werden befestigte Mauerwerke um städtische Gebiete errichtet, die dabei nicht die klassische Funktion aufweisen, einer längeren Belagerung oder dem Beschuss mit schweren Geschützen standhalten zu können.
Die Berliner Zollmauer von 1730er bis 1860er bestand teilweise aus Holz. Sie diente vornehmlich der Erhebung von Warenzöllen (Akzisen) und sollte außerdem die Desertion von Soldaten der Garnison Berlin verhindern.
Eine pervertierte Form war die Berliner Mauer. Diese dient nicht dem Nutzen der eingeschlossenen Siedlung, sondern sie diente in erster Linie dazu, die Abwanderungsbewegung aus der DDR in den wohlhabenderen Westteil Deutschlands zu stoppen, der in einer Exklave West-Berlin repräsentiert war.
Weitere Mauern des 20. und 21. Jahrhunderts finden sich in Israel, wo regelmäßig Exklaven jüdischer Siedlungen von befestigten Mauern umschlossen werden (Siehe auch: Israelische Sperranlagen). In vielen unruhigen Regionen und Ländern finden sich die Botschaften oft zusammengeschlossen in einem Botschaftsviertel, dass von einer befestigten Wehranlage mit Mauern und Türmen umschlossen ist.
Die Mehrzahl dieser modernen städtischen Mauerwerke besteht aus Stahl und Beton. Senkrecht stehende Betonplatten von 2m bis 5m Höhe werden möglichst fugenlos zusammengestellt und in den Boden eingelassen. Die Mauerkrone ist oft ausgestülpt oder mit Stacheldraht besetzt, um ein Übersteigen zu erschweren. Die Mauern sind oft geradelinig gezogen und in den Ecken stehen Wachtürme, die die Mauerstücke überstreichen. Doppelte Mauerlinien mit zwischenliegendem Schussfeld (wie bei der Berliner Mauer) sind selten.
[Bearbeiten] Städte mit erhaltenen Stadtmauern
[Bearbeiten] Deutschland
In Deutschland sind in den folgenden Städten historische Stadtmauern erhalten bzw. wiederaufgebaut oder neuerrichtet:
- Ahrweiler
- Amberg (nahezu vollständig mit Stadtgraben, Wehrgängen und Stadttoren, Wehrbauten über den Fluss)
- Annaberg-Buchholz (teilweise)
- Andernach
- Aschersleben (nahezu vollständig)
- Augsburg (teilweise)
- Baden-Baden (Ortsteil Steinbach, ein Großteil der Ringmauer a.d. 13. Jhdt. erhalten)
- Bad Münstereifel (nahezu vollständig)
- Bautzen (überwiegend erhalten)
- Beeskow/ Land Brandenburg (nahezu vollständig, davon überwiegend Originalteile)
- Berching (vollständig mit Wehrgang, Vorstadtbefestigung überwiegend erhalten)
- Berlin, siehe: Berliner Stadtmauer
- Bernau bei Berlin
- Biberach an der Riß (teilweise)
- Blankenburg (Harz) (teilweise)
- Boppard
- Brandenburg an der Havel (teilweise)
- Braunschweig (nur noch ein paar Meter aus dem 15. Jh.)
- Büdingen (nahezu vollständig)
- Bürgel/Thür. (teilweise)
- Darmstadt (teilweise)
- Dettelbach (überwiegend erhalten)
- Dinkelsbühl (vollständig erhalten, ohne Wehrgang)
- Dollnstein (überwiegend erhalten)
- Donauwörth (große Teile erhalten)
- Dornburg/Saale (teilweise)
- Dreieichenhain (Stadt Dreieich) (überwiegend erhalten)
- Dresden (teilweise umfunktioniert erhalten; Zwinger, Brühlsche Terrasse)
- Duisburg (lange Strecken rekonstruiert, vier Türme teilweise erhalten)
- Ebern (große Teile erhalten)
- Eibelstadt (nahezu vollständig)
- Eichstätt (große Teile erhalten)
- Erding (stückweise erhalten)
- Feuchtwangen (große Teile erhalten)
- Fladungen (überwiegend erhalten)
- Forchheim, Oberfranken (Bastionärbefestigung auf längeren Strecken erhalten)
- Frankfurt am Main (Staufermauer, teilweise)
- Freiberg, Sachsen (größere Teile erhalten)
- Freinsheim (nahezu vollständig)
- Frickenhausen (überwiegend erhalten)
- Fritzlar (große Teile erhalten)
- Fulda (teilweise erhalten) 3 Stadttore: Paulustor (beim Dom), Heertor (beim Busbahnhof), Peterstor (nahe der Alten Universität). 3 Stadtmauertürme: Hexenturm (beim Dom), Pulverturm (Königstraße in der Altstadt), Bierturm (in der nähe vom Parkhaus "Altstadt"). Stadtmauerteile: in der Umgebung des Domes, beim Parkhaus "Altstadt", bei der Alten Universität und um den Busbahnhof.
- Gerolzhofen (große Teile erhalten)
- Görlitz (große Teile erhalten)
- Gransee (große Teile erhalten)
- Greding (überwiegend erhalten)
- Hanau: Geringe Reste der Altstadtbefestigung erhalten, die Befestigung der Neustadt wurde schon in napoleonischer Zeit geschleift, davon noch erhalten: Nürnberger Tor (Rest, transloziert), Frankfurter Tor.
- Heidingsfeld (Stadt Würzburg) (nahezu vollständig)
- Homberg (Stadt nahezu vollständig)
- Ingolstadt (überwiegend erhalten)
- Iphofen (nahezu vollständig)
- Isny im Allgäu (große Teile erhalten)
- Jena (stückweise)
- Karlstadt (überwiegend erhalten)
- Kaster (Stadt Bedburg) (überwiegend erhalten)
- Kaub (Mauer mit Galleriegang mit Überbauung an der Rheinfront erhalten)
- Kaufbeuren (große Teile erhalten)
- Kempen (weitgehend erhalten)
- Köln (römische und mittelalterliche Stadtmauer teilweise erhalten, mehrere mittelalterliche Stadttore - Eigelsteintor, Hahnentor, Severinstor - und Stadttürme - Ulrepforte, Bayenturm - erhalten)
- Korbach
- Kronach (nahezu vollständig)
- Kronenburg (nahezu vollständig)
- Kuppenheim (teilweise erhalten)
- Langenzenn (Türme und Mauerreste teilweise wieder rekonstruiert)
- Landsberg am Lech (nahezu vollständig)
- Landshut (stückweise erhalten)
- Lindau (Bodensee) (große Teile erhalten)
- Lübeck (teilweise erhalten, siehe Lübecker Stadtbefestigung)
- Mainbernheim (große Teile erhalten)
- Mainz (teilweise erhalten)
- Meersburg (Unterstadttor, Obertor)
- Memmingen (große Teile erhalten, ca. 2 Km + 4 Tore und 4 Türme, teilweise aus dem 12 Jhd.)
- Merkendorf (nahezu vollständig)
- Minden ca 500m im Bereich der Fischerstadt an der Weser
- Mühlhausen, Thüringen (große Teile erhalten)
- Münnerstadt (große Teile erhalten)
- Nabburg (überwiegend erhalten)
- Neubrandenburg (nahezu vollständig)
- Neuburg an der Donau (nahezu vollständig)
- Neuruppin (überwiegend erhalten, teilweise mittelalterliche Stadtbefestigung, teilweise Akzisemauer aus späterer Zeit)
- Neustadt an der Saale (überwiegend erhalten)
- Nördlingen (fast vollständig erhalten, Wehrgang rundum begehbar, mit Stadtmauermuseum)
- Nürnberg (überwiegend erhalten, einzige erhaltene Großstadtbefestigung Deutschlands)
- Oberwesel (überwiegend erhalten)
- Ochsenfurt (überwiegend erhalten)
- Ornbau (nahezu vollständig)
- Orsoy (Stadt Rheinberg) (überwiegend erhalten mit einem Eckturm)
- Osterode am Harz (große Teile erhalten)
- Pappenheim (überwiegend erhalten)
- Prenzlau (große Teile erhalten)
- Quedlinburg (große Teile erhalten)
- Ravensburg (Mauer teilweise, Türme und Tore fast vollständig erhalten)
- Regensburg (römischer und mittelalterliche Stadtmauer teilweise)
- Rodach (große Teile erhalten)
- Rostock (überwiegend erhalten)
- Röttingen (überwiegend erhalten)
- Rothenburg ob der Tauber (nahezu vollständig)
- Saalfeld (alle Torhäuser und einzelne Mauerabschnitte)
- Schongau (nahezu vollständig)
- Seßlach (nahezu vollständig)
- Soest (große Teile erhalten)
- Sommerhausen (nahezu vollständig)
- Stadt Blankenberg (Stadt Hennef (Sieg)) (nahezu vollständig)
- Stralsund (siehe Stralsunder Stadtbefestigungen)
- Templin
- Ulm (donauseitig erhalten)
- Vellberg (vollständig erhalten)
- Wangen im Allgäu (teilweise)
- Warburg
- Weißenburg i.Bay. (überwiegend erhalten)
- Wemding (große Teile erhalten)
- Wernigerode (teilweise erhalten)
- Wetzlar (teilweise erhalten)
- Wittstock/Dosse
- Wolframs-Eschenbach (nahezu vollständig)
- Würzburg (Bastionärbefestigung teilweise erhalten)
- Zerbst / Anhalt (große Teile erhalten)
- Zeil am Main (mainseitige Stadtmauer erhalten)
- Zons (Stadt Dormagen) (nahezu vollständig)
- Zwickau (Stadtmauer mit Pulverturm)
In zahlreichen weiteren Städten haben sich einzelne Tortürme, Wehrtürme oder Mauerabschnitte erhalten. Besonders viele dieser Reste finden sich in Franken und im restlichen Bayern. Dies liegt hauptsächlich daran, dass der bayerische König Ludwig I. im 19. Jahrhundert das Abbrechen der Wehranlagen gesetzlich verbieten ließ.
[Bearbeiten] Österreich
Beispiele in Österreich:
- Bruck an der Leitha
- Drosendorf
- Eisenstadt
- Freistadt (nahezu vollständig mit Stadtgraben, Wehrgängen, Stadttoren, Schloss, Wehrtürmen, Pechnasen)
- Friesach
- Hainburg
- Schärding
- Stadtschlaining
- Weitra
[Bearbeiten] Schweiz
Beispiele in der Schweiz:
- Basel (siehe Basler Stadtmauer)
- Luzern
- Murten
- Zürich
[Bearbeiten] Sonstige Länder
Frankreich
- Aigues-Mortes (vollständig erhalten)
- Avignon (überwiegend erhalten)
- Carcassonne (vollständig erhalten, allerdings stark restauriert)
- Fougères (überwiegend erhalten)
- Laon (überwiegend erhalten)
- Provins (nahezu vollständig)
- Saint Malo (vollständig)
Griechenland
- Rhodos (Stadt) (vollständig)
Großbritannien
Italien
- Cittadella (nahezu vollständig)
- Glurns/Glorenza Südtirol (vollständig erhalten)
- Lucca (nahezu vollständige Renaissancebefestigung)
- Montagnana (vollständig)
- Monterriggioni (vollständig)
- Sabbioneta (vollständig)
Spanien
Übriges Europa
- Dubrovnik (Kroatien) (vollständig erhalten)
- Famagusta (Zypern) (nahezu vollständig)
- Istanbul (Türkei) (große Teile der gewaltigen byzantinischen Landmauer)
- Wilna (Litauen)
- Visby (Schweden) (Gotland) (nahezu vollständig erhalten, einzige erhaltene Stadtbefestigung Skandinaviens)
Außereuropäische Stadtbefestigungen
[Bearbeiten] Literatur
- Walther Gerlach: Die Entstehungszeit der Stadtbefestigungen in Deutschland. Ein Beitrag zur mittelalterlichen Verfassungsgeschichte. (= Leipziger Historische Abhandlungen; H. 34). Quelle & Meyer, Leipzig 1913
- Paul Lohf: Türme und Tore von Flandern bis zum Baltikum. Westphal, Wolfshagen-Scharbeutz 1943 (Digitalisat)
- Konrad M. Müller: Unsere befestigten Städte des Mittelalters. (= Deutschland - das unbekannte Land; Bd. 6). Umschau, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-524-65006-6 (kulturhistorischer Reiseführer)
- Monika Porsche: Stadtmauer und Stadtentstehung. Untersuchungen zur frühen Stadtbefestigung im mittelalterlichen Deutschen Reich. Folio-Verlag Wesselkamp, Hertingen 2000, ISBN 3-930327-07-4 (zugleich Dissertation, Universität Freiburg i. Br. 1998)
- Tore, Türme und Brunnen aus vier Jahrhunderten deutscher Vergangenheit. (= Die blauen Bücher). Langenwiesche, Leipzig 1921 (Digitalisat)