Andernach
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Mayen-Koblenz | |
Koordinaten: | Koordinaten: 50° 26′ N, 7° 24′ O50° 26′ N, 7° 24′ O | |
Höhe: | 60 m ü. NN | |
Fläche: | 53,23 km² | |
Einwohner: | 30.983 (22. Nov. 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 582 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 56626 | |
Vorwahl: | 02632 | |
Kfz-Kennzeichen: | MYK | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 37 003 | |
Stadtgliederung: | 5 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Läufstraße 11 56626 Andernach |
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Webpräsenz: | ||
Oberbürgermeister: | Hütten Achim (SPD) | |
Lage der Stadt Andernach im Landkreis Mayen-Koblenz | ||
Andernach ist eine Große kreisangehörige Stadt im Landkreis Mayen-Koblenz im nördlichen Rheinland-Pfalz.
Andernach gehört zu den ältesten Städten Deutschlands; im Jahr 1988 feierte sie ihr 2000-jähriges Bestehen. Sie hat über 30.000 Einwohner und ist industriell geprägt (Weißblech, Malz, Medizin). Stadtteile: Miesenheim, Eich, Namedy, Bad Tönnisstein, Kell
[Bearbeiten] Allgemeines
[Bearbeiten] Name
Der ursprüngliche lateinische Name Antunnacum stammt wahrscheinlich aus dem Keltischen (Antunnacos). Das keltische Suffix -acos (latinisiert -acum) zusammen mit dem - nicht nachweisbaren - Namen Antunnus bedeutet in der Kombination soviel wie Dorf des Antunnus. Erstmals taucht der Namen am Ende des 3. Jahrhunderts auf einem römischen Meilenstein im belgischen Tongern, dem römischen Aduatuca Tongrorum, auf. In einem römischen Straßenverzeichnis erscheint dann später die Bezeichnung Antonnaco.
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen der Stadt Andernach zeigt auf weißem Grund ein schwarzes Kreuz und darüber gelegt zwei rote, schräg gekreuzte Schlüssel. Das Kreuz symbolisiert dabei die politische Herrschaft des Erzstifts Köln, die Schlüssel verweisen auf St. Peter als Patron des Erzbistums Trier, dem Andernach kirchlich angehörte, die rote Farbe auf das kurtrierische Wappen (rotes Kreuz). Das Wappen ist seit dem Jahre 1344 bekannt, die Farben seit 1483. Auf den ältesten beiden Stadtsiegeln wird Maria, auf einem Thron sitzend, in der rechten Hand eine Kirche, in der linken Hand eine Stadt haltend, dargestellt. Die Siegelumschrift: MATER DEI PATRONA CIVIUM ANDERNACENSIUM - Mutter Gottes, Patronin der Andernacher Bürger. Der älteste Siegelstempel (Typar) ist vor 1200 entstanden, der erste Abdruck aus dem Jahr 1250 erhalten.
[Bearbeiten] Geographische Lage
Die Stadt liegt am Rhein im Neuwieder Becken am linken Rheinufer zwischen Fornich (heute zu Brohl) im Norden und der Nettemündung im Südosten. Im Norden von Andernach verjüngt sich das Rheintal wieder und bildet den nördlichen Teil des romantischen Mittelrheins. Der schmale Durchlass zwischen dem Andernacher Krahnenberg (um 1650 nach dem Alten Krahnen benannt) und dem gegenüberliegenden Engwetter vor Leutesdorf trägt schon seit der Römerzeit (Porta Antunnacensis) den Namen Andernacher Pforte. Im Nordwesten beginnt die Vor-Eifel, im Südwesten die Pellenz.
Andernach liegt auf einer schon in der Antike versandeten Rheininsel, was im Profil der Stadt erkennbar ist. Die Flurbezeichnung In der Laach (= Im See, Teich) weist darauf hin. Im Anschluss an die Stadt gehen im Nordwesten die Hänge der Berge steil in die Höhe.
Durch die Stadt fließen die Antel, auch Antelbach genannt (In der Antel), der Deubach (Deubachsiedlung) und der Kennelbach (Kennelstraße, Bachstraße (heute Ubierstraße), Schafbachstraße), jedoch größtenteils kanalisiert und unterirdisch. Bis teilweise ins 20. Jahrhundert hinein wurden am Kennelbach vier Wassermühlen (Hacks- oder Hackenborn-, Klees-, Mohrs-, Bauschmühle) betrieben. Eine weitere Mühle, die Wickmühle (Pulvermühle), stand bis in 17. Jahrhundert vor der Schafpforte (heute Ochsentor) ebenfalls am Kennelbach, dort Schafbach genannt. Namen wie Am Hackenborn, An der Mohrsmühle, Mohrsmühlenweg, Auf der Wick zeugen davon.
[Bearbeiten] Stadtteile
Miesenheim, Namedy,Fornich, Kell, Eich, Bad Tönisstein (Brohltal);
[Bearbeiten] Einwohner
Jahr | Ein- wohner |
Jahr | Ein- wohner |
Jahr | Ein- wohner |
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1790 | 1790 | 1933 | 12.523 | 2000 | 30.263 |
1794 | 2150 | 1939 | 14.151 | 2001 | 30.309 |
1797 | 2179 | 1950 | 15.879 | 2002 | 30.239 |
1810 | 2159 | 1963 | 21.783 | 2003 | 30.318 |
1812 | 2451 | 1970 | 27.140 | 2004 | 30.359 |
1813 | 2524 | 1993 | 30.354 | 2005 | 30.987 |
1850 | 3500 | 1994 | 30.442 | 2006 | 30.983 |
1858 | 3942 | 1995 | 30.343 | ||
1871 | 4482 | 1996 | 30.265 | ||
1895 | 6583 | 1997 | 30.318 | ||
1905 | 8789 | 1998 | 30.437 | ||
1925 | 10.771 | 1999 | 30.395 |
Angaben ab 1993: jeweils zum 31. Dezember, Quelle: Stadtverwaltung Andernach
[Bearbeiten] Klima
Andernach liegt in der so genannten gemäßigten Zone mit gemäßigt kühlem Klima und vorherrschenden Westwinden. Innerhalb dieses Klimaraumes sind milde Winter und mäßig warme Sommer typisch. Bedingt durch die Lage im Neuwieder Becken liegen die durchschnittlichen Temperaturen etwa 1 - 1,5 Grad Celsius über denen des mittelrheinischen Raumes insgesamt.
[Bearbeiten] Andernacher Dialekt
Der in Andernach gesprochene Dialekt, das so genannte Annenache Platt, gehört zum Moselfränkischen. Es gibt aber eine starke Beeinflussung durch die ripuarisch-fränkische Mundart, die weiter rheinabwärts gesprochen wird. So werden die Vokale noch stärker gedehnt, als dies beispielsweise in Mayen oder Neuwied der Fall ist. So wird:
ei zu äi (Rhein - Rhäin, sein - säin), auch zu ää (Bescheid - Beschääd, kein - kää); äu zu ää (Bäume - Bääm);
g oft zu j (Morgen - Morje, Gasse - Jass, aber Glück - Glöck, gut - good) oder entfällt (Vogel - Vuuel, Vögel - Vüüel, Kugel - Kuuel, Augen - Aue);
End-g oft erhalten (Berg, Schlag, aber Tag - Daach und Daag);
i oft zu e (Winter - Weende, Wind - Weend, (m)ich - (m)ech, mit - met);
w in wer, wie, was, wo, warum zu b (bär, bie, batt, bo, boröm, aber wenn - wenn);
a zu o (da - do, nach - no, Nachbar - Noobe, war - wor); pf zu p;
ü oft zu ö (Gewühl - Jewööhl, hören - hüüre, Hühner - Hööhner); u oft zu o (Waggon - Wajung, Huhn - Hoohn, kurz - kooz, um - om, so - su);
enklitische Wörter (ist es - eset, gegen das - jänet; gibt es - jiwwet, haben sie - hawese, wer das - bäret)
b und f (im Wortinnern) zu w oder ww (über - üwwer, sieben - siwwe, oben - ow(w)e, Ofen - Owe);
Kölsch | Annenache Platt |
Hochdeutsch |
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Äädäppel | Krombiere | Kartoffeln |
Berch | Berg | Berg |
Bure | Bauere | Bauern |
Döppe | Döppe | Topf |
drüvver | drüwwer | darüber |
Deesch | Dösch | Tisch |
Finster | Finste | Fenster |
Pääd | Perd | Pferd |
Ring | Rhäin | Rhein |
op dem Maat | offem Maat | auf dem Markt |
ston | stohn | stehen |
Schörreskaar | Schorreskaar | Schiebekarre (Schurgeskarre) |
Stroß | Strooß | Straße |
Kreßdaach | Wäihnacht, Chreesdaach |
Weihnachten (Christtag) |
Auch enthält der Dialekt viele Wörter, die in der Hochsprache nicht existieren. Häufig handelt es sich hierbei um Lehnwörter aus dem Keltischen, dem Lateinischen, dem Niederländischen oder dem Jiddischen. In der Zeit der Zugehörigkeit zu Frankreich (1794 - 1814) flossen auch viele französische Dialektwörter mit ein, z. B. Plümmo (Federbett), pareere (gehorchen), Drottewaar (Bürgersteig), Fissemadente (Blödsinn), Krommbiere (Kartoffeln), verzeele (erzählen), Gatsen (Kuchen), Prommetaat (Pflaumenkuchen), Pottemanee (Geldbeutel), Filu (Lausbub), Mösch (Spatz), Määrel (Amsel).
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Vor- und Frühgeschichte
Die Siedlungsgeschichte des Andernacher Raumes umfasst etwa 500.000 Jahre. Im Stadtteil Miesenheim fanden sich Tierknochen und Steinwerkzeuge aus der Zeit des Altpaläolithikum, die ein Alter von etwa 500.000 Jahren habe.
Am Ende der letzten Eiszeit, also vor etwa 15.000 Jahren, siedelten sich erneut Menschen an. Die wichtigsten Fundstücke aus dieser Zeit sind ein Vogel, der aus einer abgeworfenen Stange eines Rentiers geschnitzt wurde, Tier- und Menschendarstellungen auf Schieferplatten sowie Frauenstatuetten aus Elfenbein.
Aus der Jungsteinzeit, also der Zeit ab etwa 5000 v. Chr. finden sich Spuren der Bandkeramiker, der Michelsberger Kultur und der Rheinischen Becherkultur. Zur Zeit der Urnenfelderkultur ab etwa 1300 v. Chr. lässt sich für das gesamte Neuwieder Becken eine relativ dichte Besiedlung nachweisen.
Abgelöst wurde die Urnenfeldkultur durch die eisenzeitliche Hunsrück-Eifel-Kultur, die von 600 v. Chr. bis 250 v. Chr. dauerte. Deren jüngerer Abschnitt wird der La-Tène-Kultur zugerechnet, deren Träger die Kelten waren. Für die La Tène-Kultur kann in Andernach nachgewiesen werden, dass spätestens im 3. Jahrhundert vor Christus im Zentrum der Altstadt eine Siedlung existiert hat.
[Bearbeiten] Römerzeit
Andernach gilt als eine der ältesten römischen Siedlungen Deutschlands. Bereits im Gallischen Krieg ließ Gaius Iulius Caesar 55 v. Chr. in der Nähe von Andernach zwischen dem heutigen Weißenthurm und Neuwied in nur zehn Tagen eine Rheinbrücke bauen. 53 v. Chr. wiederholte er diese Leistung oberhalb von Urmitz. Die Siedlung Antunnacum ist eine vorrömische Gründung. In spätaugusteischer/tiberischer Zeit wurde hier ein römisches Kastell errichtet. Zeitweilig war eine Raeterkohorte im Kastell stationiert (Kopie des Firmus Grabsteins im Stadtmuseum). Nach dem Bataveraufstand begann dann Kaiser Titus Flavius Domitianus mit dem Bau des Limes, der für zwei Jahrhunderte Frieden schuf. Es entstand eine offene Siedlung mit einem Hafen, in dem Mühlsteine aus Basalt und Tuffsteine aus den Steingruben bei Mayen und der Pellenz verladen wurden. Etwa um 260 brachen die Franken durch den Limes, was die Römer zur Preisgabe des rechten Rheinufers zwang. Es wurde nun notwendig, die bis dahin offenen Städte am Rhein zu befestigen. Es kam jedoch immer wieder zu Germaneneinfällen, bei denen auch Andernach zerstört wurde. 359 wurde die Stadt durch Julian Apostata ein letztes Mal neu befestigt. Zu dieser Zeit hatte das Kastell 16 Rundtürme (je vier an West-, Süd- und Südostseite und vier an den vier Ecken), dazu vier Tore. In der notitia dignitatum wird Andernach als Kastell bezeichnet in dem eine Abteilung der legio acincensis stationiert war. 395 konnte Stilicho noch einmal die Rheingrenze in voller Länge sichern, musste dann aber die Legionen zum Schutz Italiens abziehen. Die rheinischen Gebiete wurden den Franken überlassen, die dann spätestens mit dem Sieg des Frankenkönigs Chlodwig I. über den letzten römischen Heermeister Syagrius im Jahr 486 unbestritten die neuen Herren waren.
[Bearbeiten] Mittelalter
Zur Zeit der Merowinger gehörte Andernach zunächst zu Austrasien und wurde Königssitz. Venantius Fortunatus, der in Metz am Hofe von König Sigibert I. lebte, berichtet in seinem Gedicht De navigio suo (Sein Schiff) aus dem Jahre 588 von einer Fahrt über die Mosel nach Andernach und Leutesdorf mit dem jungen Merowingerkönig Childebert II. (570 - 595). Die Königsburg (lat. villa regia) dürfte an der Stelle der römischen Kommandantur (am Merowingerplatz zwischen römischem Nord- und Osttor) gelegen haben. König Dagobert I. hielt sich oft in der Andernacher Residenz auf. 859 trafen sich die Könige Karl II. der Kahle, Ludwig II. der Deutsche und Lothar II. auf der damals namenlosen Rheininsel - heute Halbinsel - Namedyer Werth, um über ein größeres Treffen zu beraten. Nachdem unter den Karolingern Austrasien und Neustrien vereinigt wurden, wurde Andernach eine der königlichen Pfalzen. Im Vertrag von Mersen fiel Andernach 870 dann an Ludwig II. dem Deutschen und wurde so Teil des entstehenden deutschen Reiches.
Nach dem Tode Ludwigs im Jahre 876 verlangte Karl II. der Kahle, der Herrscher des Westreiches, von Ludwig III. die Herausgabe der linksrheinischen Gebiete und begann mit der militärischen Eroberung. Zwischen Andernach und Kettig kam es im gleichen Jahr zu einer Schlacht (1. Schlacht bei Andernach), bei der Karl der Kahle vernichtend geschlagen wurde und die Zugehörigkeit Andernachs zum Ostreich sichergestellt wurde, aus dem sich das Heilige Römische Reich entwickelte.
Im Jahre 883 wurde die Stadt von den Normannen überfallen, die das Suburbium sowie die Klöster und Kirchen außerhalb der Stadt vernichteten - darunter auch die Vorläuferabtei von St. Thomas. Damit endete auch die seit 866 bestehende jahrelange Handelsbeziehung mit Haithabu.
In den folgenden Jahrhunderten geriet Andernach in den Gegensatz der beiden Erzbistümer Köln und Trier, die beide versuchten, die reichsunmittelbare Stadt unter ihre Herrschaft zu bekommen. Im Zuge der Auseinandersetzungen wurde 1114 unter anderem der alte Königshof vernichtet. Am 1. August 1167 konnte dann Köln sich durchsetzen. Aus Dankbarkeit für den Sieg bei Tusculum verschenkte Kaiser Friedrich Barbarossa den Königshof Andernach an den Erzbischof von Köln und Reichskanzler Rainald von Dassel. Damit geriet die Stadt unmittelbar in die Auseinandersetzung zwischen Otto IV. und Philipp dem Staufer, der 1198 die Stadt eroberte und in Brand stecken ließ. Dabei wurde auch die alte Stadtkirche bis auf den heutigen Glockenturm vernichtet. 1194 hatte Kaiser Heinrich VI. sie dem Trierer Erzbischof Johann I. geschenkt, was diesen zu einem größeren Neubau der Bischofskirche veranlasste. Andernach gehörte als weltlich zum Erzbistum Köln, unterlag aber der geistlichen Jurisdiktion durch den Erzbischof von Trier.
In den folgenden Jahren wuchs die Stadt beständig, so dass die römischen Stadtmauern zum Teil niedergelegt und die Stadt nach Osten erweitert wurde. An der Südostecke schloss sich die Burg des Kölner Landesherrn als separate Wehreinheit an die Stadtmauer an. Sie hatte ein eigenes Tor nach draußen (Südostecke, gegenüber der Salierstraße) und eines in die Stadt (Hochstraße). Die vollständige mittelalterliche Wehranlage sicherte die Stadt mit vier Doppeltoren (Kölnpforte (Coellenporzen), Kirchpforte (Kirchporzen), Burgpforte (Burgporzen, Koblenzer Tor, mit Zugbrücke) und Kornpforte (Korenporzen, Rheintor)) als Haupttore, mit sechs kleineren Pforten - davon fünf (von Ost nach West: Schreiberspforte, Moerspforte, Neupforte (östlich der Kornpforte), Fischpforte, Trierpforte (nahe dem Runden Turm)) in der Rheinmauer mit benachbarten Wehrerkern, sowie mit 16 Türmen (mit Burgfried, Pulverturm - beide zur Burg gehörig, 11 Halbrundmauertürmen, Zollturm (Nordostecke), Bürgerturm (rechteckiger Mauerturm an der Ostseite), Runder Turm (Haupt- und Wartturm der Stadtmauer seit 1453), sowie mit einem 30 Meter breiten und 5 Meter tiefen Graben auf der Landseite. Die Kirchpforte besaß ein eigenes, zweischenkliges Vorwerk (Ravelin), und die Kornpforte hatte ein gewaltiges, angebautes Vorwerk mit Seitenvorwerken (Vorbauten) nach Osten parallel zur Mauer und nach Westen. Darüber lief auch der Zugang zur Stadt, wie auf einem Stich von Matthäus Merian von 1646 deutlich zu sehen ist. Das Vorwerk selbst endete unmittelbar am Rheinufer, das damals nahe der Stadtmauer verlief, so dass ein Zutritt von Norden so nicht möglich war. Das Ufer vor der Mauer diente bis zum Krahnen als Hafen. Besonders der Bereich am Rhein unterlag im Laufe der Zeit starken Veränderungen.
Ab der Mitte des 14. Jahrhunderts verschärften sich zunehmend die Gegensätze zwischen dem Landesherrn und den verbündeten Städten Andernach, Bonn, Koblenz und Köln. Als die Andernacher jedoch ohne Rücksprache mit den Verbündeten die Burg stürmten und niederrissen, hielten sich diese zurück und Andernach wurde 1367 von den Truppen des Landesherrn erobert. Zuvor war bereits 1365 der einträgliche Zoll von Andernach nach Linz verlegt worden. In dieser Zeit verschuldete sich die Stadt stark, was neben anderen der Familie der Geldhändlerin Reynette zu Vermögen verhalf. 1407 wurde erstmalig der Rat der Stadt Andernach urkundlich erwähnt.
[Bearbeiten] Reformationszeit
Der Beginn des 16. Jahrhunderts war auch in Andernach in vielerlei Hinsicht eine unruhige Zeit. Spannungen gab es innerhalb der Verwaltung der Stadt. War hier zunächst der Adel vorherrschend, gelang es der Bürgerschaft, in den folgenden Jahrzehnten zunehmend Einfluss zu gewinnen, bis es 1522 den Zünften gelang, mit den Achtern eine Vertretung ihrer Interessen gegenüber dem Rat durchzusetzen.
Die Wiedertäufer aus den Niederlanden erregten in der Stadt soziale Unruhen, so dass der Rat strafend gegen sie einschritt. 1543 trat der Kölner Erzbischof Hermann V. von Wied zum Luthertum über, schickte Prediger nach Andernach und verlangte vom Rat deren Anstellung. Nach der Abdankung Hermann von Wieds im Jahre 1547 gingen dessen Nachfolger gegen die Lutheraner vor, die sich dennoch in der Stadt halten konnten. 1573 überwies Kurfürst Graf Salentin VI. von Isenburg dem Rat 1000 Gulden zur Erneuerung der bereits 1433 erwähnten Lateinschule. Der Rat hatte seine Bitte mit dem Wunsch begründet, die Kinder „in der waren rechten catholischen Religion“ zu erziehen. Als 1582 dann der Erzbischof von Köln Gebhard I. von Waldburg zum Protestantismus übertrat, kam es erneut zu einer Bedrohung der katholischen Religion. Der Rat ließ das Kölner Tor schließen. Es kam jedoch zunächst zu keinen Auseinandersetzungen mit dem Erzbischof, der bereits im Jahr danach abgesetzt wurde und vor seinem Nachfolger, Ernst von Bayern, in die Niederlande fliehen musste. In der Folge kam es dann aber während des Kölner Kriegs (1583 - 88), auch truchsessischer Krieg genannt, zu einem Überfall auf die Stadt durch niederländische Truppen Oliviers van den Tympel, auch Oliviers de Temple genannt. Der Angriff auf die Kornpforte (Rheintor), die dabei teilweise zerstört wurde, scheiterte am Widerstand der Andernacher Bürger. Dieser Überfall wurde zu einer der Quellen der Bäckerjungensage.
[Bearbeiten] Andernach im Dreißigjährigen Krieg
Während der ersten 14 Jahre des Dreißigjährigen Kriegs blieb Andernach von direkten Kriegseinwirkungen verschont. Dies änderte sich aber, als am 10. November 1632 der schwedische General Wolf Heinrich von Baudissin von der Stadt Unterhaltsleistungen für die schwedische Armee verlangte. Als die Stadt dies nicht sofort zusagte, wurde Andernach in der Nacht vom 16. auf den 17. November 1632 besetzt und ausgeplündert. Als im März 1633 der Graf von Isenburg die Stadt beschoss, zerstörten die Schweden die Befestigungsanlagen, steckten die Stadt in Brand und zogen sich zurück. Als sie am 15. Dezember des gleichen Jahres erneut versuchten, die Stadt zu besetzen, wurden jedoch von den Bürgern der Stadt daran gehindert. Ein letztes Mal geriet die Stadt in Gefahr, als 1646 der französische Marschall Turenne die Stadt 5 Tage lang beschießen ließ, die Belagerung dann aber aufgab, da er auf unerwarteten Widerstand stieß.
[Bearbeiten] Zerstörung der Stadt 1689
Der Pfälzer Erbfolgekrieg (1688 - 1697) führte erneut zu schweren Belastungen der Stadt. Im Kampf um das Erzbistum Köln hatte Ludwig XIV. Andernach besetzen lassen. Als Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg sich 1689 der Stadt nur langsam aus Richtung Bonn näherte, plünderten die französischen Truppen die Stadt, zerstörten das kurfürstliche Schloss und schleiften alle Befestigungen. Allein der Runde Turm widerstand einem Sprengversuch. Nur ein gewaltiges Loch erinnert heute noch an dieses Ereignis. In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai 1689 wurde die Stadt dann in Brand gesteckt, nachdem alle Löschwerkzeuge vernichtet worden waren. Von 400 Häusern wurden nur 74 verschont.
Das folgende 18. Jahrhundert war zu Beginn geprägt vom langsamen Wiederaufbau der ruinierten Stadt, wobei neue Besatzungen und Truppendurchzüge während des Spanischen Erbfolgekrieges letztlich zu einer völligen Verschuldung und Verarmung der Stadt führten. Die Einwohnerzahl sank deutlich unter 2000 (1790: 1790 Einwohner). Am Ende des Jahrhunderts stand eine Stadt, in der die wirtschaftliche Entwicklung durch mittelalterliche Zünfte und hohe Zölle behindert wurde. Eine allgemeine Unzufriedenheit mit den herrschenden Verhältnissen verbreitete sich unter den Bürgern der Stadt und bereitete den Nährboden für die kommenden Ereignisse - die Französische Revolution und ihre Folgen.
[Bearbeiten] Französische Zeit
Im Frieden von Lunéville fiel Andernach am 9. Februar 1801 mit allen linksrheinischen Gebieten an Frankreich. Obwohl diese Periode nur bis 1814 dauerte, fand in dieser Zeit doch eine völlige Umwälzung der gesellschaftlichen und rechtlichen Verhältnisse statt. Die Vorrechte des Adels und der Kirche wurden beseitigt, die noch weitgehend mittelalterliche Verwaltungsstruktur der Stadt aufgehoben.
Dieser Wandel vollzog sich aber nur allmählich. Am 22. Oktober 1794 wurde Andernach von französischen Truppen besetzt. Als aber am 4. Oktober 1797 Andernacher Patrioten einen Freiheitsbaum errichten wollten, wurde dies von der Bürgerschaft verhindert. Auch verweigerten viele alte Beamte der französischen Republik den Treueid. Der von den Franzosen eingesetzte Bürgermeister forderte sogar die Wiedereinsetzung von Adel und Kirche in ihre Besitztümer. Hinter einer revolutionären Fassade blieb also die alte Ordnung zunächst bestehen. Dies ändert sich grundlegend erst mit der Schaffung der Kantonsverwaltung. Zusammen mit 22 umliegenden Gemeinden wurde Andernach zu einem Kanton zusammengeschlossen, wobei die Stadt als Kantonshauptort keinerlei Sonderstatus hatte.
Mit dem Verwaltungsgesetz vom 17. Februar 1800 wurde dann die Mairie Andernach geschaffen, zu der neben Andernach die Gemeinden Brohl, Eich, Miesenheim, Namedy und Nickenich gehörten. Mit der Säkularisation der Klöster, Stifte und kirchlichen Körperschaften wurden auch die letzten Reste der alten Ständeordnung beseitigt. In Andernach blieb lediglich der Dom als Pfarrkirche übrig. Als dann aber in der Nacht zum 1. Januar 1814 russische Truppen Andernach besetzten, wurde dies keineswegs von allen Bürgern als Befreiung empfunden.
[Bearbeiten] Preußische Zeit
Mit dem Ende des Wiener Kongresses wurde die Stadt dann am 5. April 1815 ein Teil Preußens. Für die Verwaltung der Stadt hatte dies zunächst keine Folgen. 1816 lehnten die rheinischen Städte eine Übernahme der Steinschen Städteordnung ab, da sie hinter die mit der französischen Ordnung erreichten Fortschritte und Freiheiten zurückfiel. Bis zum Inkrafttreten der preußischen Gemeindeordnung für die Rheinprovinz 1845 blieb daher die französische Munizipalverwaltung im Wesentlichen unverändert bestehen. Am 2. März 1857 erhielt Andernach dann durch königliche Kabinettsordre als dritter Ort (mit 143 anderen Städten in den heutigen Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland und im Nachbarland Belgien) mit der Rheinischen Städteordnung von 1856 - Aachen erhielt sie am 13. Juni 1856 als erste Stadt - wieder ein selbständiges Stadtrecht.
Bis zu den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts hatte die wirtschaftliche Entwicklung weitgehend stagniert. Zwar hatte die Familie Remy 1797 die Fabrikation von Walzblech von Neuwied nach Andernach verlegt, um Zugang zum französischen Markt zu bekommen. Spätestens 1841 wurde die linksrheinische Produktion jedoch wieder eingestellt. Auch andere Industrien wanderten ab oder verschwanden, als die Vorteile der Anbindung an Frankreich endeten. Übrig blieb nur eine leistungsfähige Landwirtschaft.
Es begann aber schon eine Ausdehnung der Stadt. 1819 fiel die Stadtmauer zur Rheinseite. In den folgenden Jahren verschwanden die Tore Richtung Mayen und Köln. 1852 bis 1854 erfolgte der Bau der privatwirtschaftlich finanzierten Mayen-Andernach-Neuwieder Aktienstraße. 1858 erhält Andernach einen Bahnhof an der neu gebauten Rheintaleisenbahn. 1878 bis 1880 erfolgte der Bau der Eisenbahnlinie Andernach - Mayen. Dabei erfolgten weitere Mauerdurchbrüche wie die Niederlegung des Wollgassenturmes (einer der 11 Halbrundmauertürme, oft als Grabenturm oder fälschlich als Grabentor - dort gab es kein Tor - bezeichnet) oder der torartige Durchbruch des Ottenturms (Halbrundmauerturm nahe der Burg, eine Zeit lang als Gänsetor bezeichnet).
Langsam kam es zur Ansiedlung neuer Betriebe: 1861 die Trasswerke Meurin, 1864 die Mälzerei Weissheimer, 1865 die Leistenfabrik Wagner. Besonders die Mälzereien entwickelten sich mit 17 Betrieben zur wichtigsten Industriesparte am Ende des 19. Jahrhunderts. Es handelte sich jedoch grundsätzlich um arbeitsintensive Industrien mit geringen Produktivitätszuwächsen.
[Bearbeiten] Das 20. Jahrhundert
Diese Entwicklung wurde aber dann durch den Ersten Weltkrieg, die bis 1929 dauernde amerikanische und französische Besatzung, durch Inflation und Weltwirtschaftskrise abrupt gestoppt, auch wenn 1921 das Bandstahlwerk Remy, van der Zypen & Co. die Produktion aufnahm. Stärkste Partei ist in den Jahren zwischen 1919 und dem März 1933 das Zentrum. Aber auch die linken Parteien SPD und KPD hatten noch einen großen Wählerstamm. Erst bei den Wahlen im März 1933 wurden die Nationalsozialisten zur zweitstärksten Partei.
1933 kam es dann auch in Andernach zur Machtergreifung durch die Nationalsozialisten. Am 30. Mai 1933 wurde noch die neue Synagoge in der Güntherstraße geweiht, doch auch sie brannte in der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 bis auf die Grundmauern ab. Soweit sie nicht fliehen konnten, wurden die Andernacher Juden verschleppt und bis auf wenige Ausnahmen ermordet. Neben der jüdischen Bevölkerung hatten besonders die Patienten der Heil- und Pflegeanstalt zu leiden. Diese war als Zwischenanstalt Sammelort für den südlichen Teil der Rheinprovinz. Von hier gingen die Transporte nach Hadamar bzw. nach 1941 in den Osten, wo die Patienten als „lebensunwertes Leben“ im Zuge der Euthanasie durch Vergasung ermordet wurden.
Während des Zweiten Weltkrieges verloren über 500 Männer, Frauen und Kinder aus Andernach ihr Leben. Die Stadt selbst wurde Ende 1944 und Anfang 1945 durch Luftangriffe in Teilbereichen zerstört - wobei der Altstadtkern aber weitgehend verschont wurde. Am 9. März 1945 rückten amerikanische Truppen in Andernach ein. Auf den Rheinwiesen entstanden große Gefangenenlager für bis zu 40.000 deutsche Soldaten.
Am 10. Juli 1945 übernahmen die Franzosen Andernach von den Amerikanern als Teil ihrer Besatzungszone. Ab dem 30. August 1946 gehörte die Stadt zu dem durch Verordnung der französischen Besatzungsmacht eingerichteten Land Rheinland-Pfalz. In der ersten Stadtratswahl am 25. Oktober 1946 wurde Egon Herfeldt als Kandidat der CDP - einer Vorläuferpartei der CDU - zum Bürgermeister gewählt.
Ab 1949 begann dann auch in Andernach, das was heute als Wirtschaftswunder bezeichnet wird. Neben dem Runden Turm wuchsen die Silotürme der Malzfabrik Weissheimer. Gleichzeitig blühte seit den 1950er Jahren die Bimsindustrie.
Gleichzeitig mussten die Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten als Neubürger integriert werden. Neue Baugebiete wurden erschlossen, ganz neue Stadtbezirke entstanden. Neue Kirchen entstanden: 1954 St. Albert, 1956 St. Peter, 1964 Kreuzkircheund 1968 St. Stephan.
Im Dezember 1955 rückten dann im Zuge der Wiederbewaffnung und der Gründung der Bundeswehr die ersten 240 Soldaten in das ehemalige Luftwaffenlazarett ein, denen im Januar 1956 weiter 1000 folgten. Am 20. Januar 1956 fand die erste offizielle Besichtigung dieser ersten Einheit in der Krahnenberg-Kaserne durch den Bundeskanzler Konrad Adenauer statt. Der insbesondere bei Auslandseinsätzen sehr geschätzte deutsche Radiosender für Bundeswehrangehörige heißt noch heute Radio Andernach.
Zwischen 1965 und 1970 wurde im Osten der Stadt ein neues Hafenbecken gebaut. Im Zuge der Verwaltungsreform 1969/70 wuchs die Stadt durch die Eingemeindung der Orte Namedy, Eich, Kell und Miesenheim um 6500 Einwohner.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Runder Turm
Das Wahrzeichen der Stadt ist der "Runde Turm" genannte Wehrturm, der den nordwestlichen Eckpunkt der Stadtmauer bildet. Als Wartturm der Stadtbefestigung wurde er in den Jahren 1440 bis 1453 in zwei Etappen als der Rondentorne (17. Jh. ronder thurn, 18./19. Jh. Runder Thurm) vom städtischen Werkmeister Philipp Preudemann im Auftrag des Rates der Stadt Andernach errichtet - wahrscheinlich an der Stelle des römischen Kastelleckturms oder eines kleineren Vorgängerbaus. Architektonisch besteht er aus dem 33 m hohen und ca. 15 m im Durchmesser runden Unterbau (um 1446 vollendet) mit steinernem Wehrgang, Wehrhäuschen, Aborterkern, Pechnasen und drei Stockwerken: Kellergewölbe (deustere kamer (dustere Kammer - Verlies und Lagerraum) mit Kuppelgewölbe und Angstloch), Basisgeschoss (mit Eingang vom Wehrgang) und Obergeschoss - beide mit sechsteiligen Kappen- oder Kreuzgratgewölbedecken; weiterhin aus dem 23 m hohen und 9,8 m (über Eck) weiten Achtort-Aufsatz (Variante des runden Butterfassturms), der 1445 in Planung kam und 1448 bis 1453 vollendet wurde. Er besitzt drei Geschosse (unterstes auch mit sechsteiligem Gratgewölbe, zweites mit Balkendecke, drittes mit abgeflachter Kuppeldecke) und ein Giebelgeschoss (Speicher). Den Abschluss bilden acht Tuffsteingiebel, vier Dacherker, jeweils mit Kreuzblumen, Kegelsteinhelm (!) mit großer zentraler Kreuzblume (in den 30er Jahren Fahnenmast, ursprünglich Kreuzblume oder Wetterfahne) und den vier, unterhalb des Dreipass-Bogenfrieses eingelassenen, in die vier Himmelrichtungen weisenden großen Stadtwappen aus Tuff. Sie waren ursprünglich farbig ausgemalt und heraldisch korrekt schräg eingesetzt, nach der großen Renovierung 1880 senkrecht. Zwei der Gewölbe (Basisgeschoss und erstes des Oktogons) sind durch eingelegte Böden teilbar. Die Steinwendeltreppe ist stadtseitig in die Mauerstärke von Unterbau und Oberbau (hier Einkragung in die Innenräume wegen geringerer Mauerstärke) integriert. Nach neueren Erkenntnissen ist der zylindrische Unterbau möglicherweise bereits 1412 bis 1415 begonnen worden und stand um die 30 Jahre ohne Aufsatz (Dachreparatur 1442 nach Sturmschaden, Unterschiede in der Gestaltung der Friese und Schießscharten zum Unterbau). Nach einigen Arbeiten 1446 erfolgte dann 1448 der Weiterbau. Bei einer Höhe von 56 Metern bis zur Turmspitze und bis zu 5 Meter dicken Mauern ist der höchste Wehrturm am Rhein und einer der größten mittelalterlichen Wehrtürme überhaupt. Die Turmwände waren früher weißlich verputzt, möglicherweise mit Farbabstufung zum Oberbau. Besonders sein kronenartiger, achtfacher Dreiecksgiebelsteinhelm findet in Profanbauten zumindest heute keine Parallele. Die Idee zur Dachform stammt aus der Gestaltung der Helme von achtkantigen Vierungstürmen großer Kirchen. Der große Wehrturm war durchaus als städtisches Gegenstück zu der im Südosten gelegenen Bischofsburg gedacht. Die stetige Wachbereitschaft war durch den anwesenden Türmer (Turmpfeifer) gegeben, der neben Wach- und Feuerwachdienst auch ankommende Schiffe für den Rhein-Zoll „anblies“ (meldete). Etliche Hakenbüchsen, Feldschlangen und Verteidigungsmaterial (Öl, Pech, Steine, Pulver) waren in den oberen Etagen vorrätig.
1689 widerstand der Turm einem Sprengversuch der abrückenden französischen Truppen Ludwig XIV. Was blieb, ist ein Ausbruch an der westlichen Feldseite des Turms von ca. 1,20 m Tiefe und der Größe eines Kleinwagens. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Steinhelm beschädigt und in den 50er Jahren instand gesetzt. Von 1922 bis 1935 und 1949 bis 1961 war eine Jugendherberge untergebracht (1927: ca. 10.000 Übernachtungen, 5. Platz der rheinischen Herbergen). Im Jahre 2003 wurde der große Turm zu seinem 550. Geburtstag erneut renoviert und erscheint nun im neuen Glanz.
[Bearbeiten] Maria Himmelfahrt (Liebfrauenkirche - Mariendom)
Die katholische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, eine mächtige Basilika mit vier Türmen, Westbau und Chor liegt am westlichen Rand der Stadt, dort wo sich in römischer Zeit das Kastell Antunnacum befand, aus dem dann die spätere Siedlung hervorging. Karolingische Grabstellen unter der heutigen Kirche belegen, dass es sich um eine frühere Gründung handelt. Über das Aussehen dieser Kirche und auch des Nachfolgebaus aus dem frühen 12. Jahrhundert, von dem der Nordostturm erhalten ist, ist nichts bekannt. Besonders bemerkenswert ist die reich gestaltete Westfront, die eines der schönsten Beispiele der kölnisch-rheinischen Architektur vom Beginn des 13. Jahrhunderts bildet. 1194 vom Kaiser dem Erzbischof von Trier geschenkt, war die Kirche immer Stadtkirche und Bischofsdom zugleich. Die Kirche wird im Volksmund in Andernach auch als „Liebfrauenkirche“ oder „Mariendom“ bezeichnet. Im Zusammenhang mit dem Neubau eines Pfarrhauses unmittelbar neben der Kirche wurden im Jahre 2006 die Reste einer römischen Badeanlage aus dem 4. Jahrhundert entdeckt. Es ist geplant, die Ausgrabungen innerhalb des Pfarrhaus-Neubaus der Öffentlichkeit zur Besichtigung zugänglich zu machen.[1]
[Bearbeiten] Alter Krahnen
Mit Dekret vom 15. August 1554 des Landesherren und Erzbischofs zu Köln Adolf III. von Schaumburg erhielt Andernach die Erlaubnis, „...zu besonderem Nutzen“ an Stelle eines hölzernen Schwimmkrans (um 1400 erbaut) unmittelbar am Rhein (350 m Luftlinie nordwestlich zum Runden Turm rheinabwärts bei Rheinkilometer 613,8 am damaligen Hafen) den als Alten Krahnen (Schreibweise mit „h“) benannten Land-Kran für 6700 Gulden nach Plänen des Kölner Werkmeisters Claas Meußgin zu errichten (1561 fertig gestellt). Dieser Stein-Turmdrehkran mit zwei Holz-Treträdern, Ausleger (T-Träger, kein Holzträger (s. Alter Krahnen (Trier)), einfachem Flaschenzug (über Kette, ursprünglich Seil), Haken (früher mit zusätzlichem Spezialgeschirr für Mühlsteine) und drehbarem, Schiefer gedecktem und mit einer Turmkugel abgeschlossenem Kegeldach war damals die größte Verladevorrichtung an Deutschlands Binnengewässern und diente 350 Jahre lang der Verladung von Weinfässern und der aus dem Eifelraum angelieferten Mühl- und Tuffsteine bis ins Jahr 1911 (!). Seine Mechanik ist bis heute intakt. Die aus Holz gefertigte, ~ 60 cm starke Kransäule („Kaiserbaum“ genannt) kann mit Hilfe von 2 langen Hebeln - Enden eines durchgehenden, unterhalb der Laufräder mit dem „Kaiserbaum“ fest verbundenen Balkens - mitsamt dem Auslegearm und dem Dachoberteil um 360° gedreht werden, während die Last mittels der beiden großen hölzernen Treträder (mehr als 4 m Höhe/Durchmesser), von je zwei Windenknechten (auch Tretknechte, Radläufer, Windenfahrer genannt) angetrieben, gehoben und gesenkt wird. Das steinerne Kranhaus hat einen Durchmesser von 8,70 m und trägt rheinaufwärts einen Basalteisbrecher zum Schutze des Gebäudes vor Eisgang. Er hat das Gebäude vor der Zerstörung durch das gewaltige Treibeis von 1784 bewahrt. Da das Basaltfundament zur besseren Beladung der Schiffe über die Werftmauer in den Rhein ragt, hat der Kran einen rheinseitigen Umgang. In circa 4 m Höhe ziert ein umlaufender Dreipass-Bogenfries das Kranhaus, durchbrochen von vier Wasserspeiern zum Ablauf des Regenwassers, da das Kranhaus oberhalb des Frieses als Besonderheit einem weiteren, den Dachrand und den unteren Teil des Kegeldaches überragenden, leicht vorkragender Mauerring von ca. 1,5 Höhe trägt. Dieser ist mit einem vorkragenden, ca. 0,3 m hohen Fries abgeschlossen. Über der rheinseitigen und landseitigen Tür ist je ein Tuffsteinwappen der Stadt eingelassen, ersteres mit dem Erzengel Michael (1556 von Christoph Goldsmit), letzteres von zwei kleinen Engelsfiguren gehalten. Mehrere Rhein-Pegellatten und Hochwassermarken sind an der Außenseite angebracht. In seiner Anfangszeit diente der Kran bei Angriffen auf die Stadt auch als Miniaturbastion, worauf die Schießscharten hinweisen. In Trier steht ein ähnlich gebauter Alter Krahnen, der mehr als hundert Jahre älter ist und einen Doppelausleger besitzt, dazu ein weiterer Tretkran von 1774.
[Bearbeiten] Christuskirche
Die heutige evangelische Christuskirche hieß früher St.-Nikolauskirche und war bis 1802 Kirche des Franziskanerklosters (Minoritenkoster). Die Gründung dieses Klosters um das Jahr 1240 geht auf eine Stiftung der Grafen von Virneburg zurück. Erbaut ab der Mitte des 13. Jahrhunderts bis etwa 1450 handelt es sich um eine spätgotische Anlage mit dem Langhaus entlang der Hochstraße und einem über die volle Länge des Hauptschiffes hingezogenen Seitenschiff, das im Inneren vollständig in den Raum des Langschiffes integriert ist. Die Länge beträgt 50,60 Meter, die Breite des Langhauses 14 Meter. Die Kirche besitzt einen Dachreiter, keinen Glockenturm. Sie gilt als eine der wichtigsten und eindrucksvollsten rheinischen Minoritenkirchen und war über Jahrhunderte Begräbnisstätte der Stifterfamilie, des mittelrheinischen Adels und wohlhabender Bürger der Stadt. 1633 wurde die Kirche zerstört, jedoch 1709 wieder aufgebaut. 1803 wurde das Kloster dann im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Kloster und Kirche dienten zunächst den Franzosen, später den Preußen als Kaserne, Depot und Pferdestall. 1854 wurde sie von König Friedrich Wilhelm IV. der evangelischen Kirchengemeinde übergeben und erhielt ihren heutigen Namen. Zur Errichtung des Wehrbezirkskommandos wurde bis 1905 der größte Teil der Klosteranlage abgerissen. Erhalten blieben lediglich der nördliche Teil des ehemaligen Kreuzgangs und ein Teil des früheren Dormitoriums, in dem heute der Gemeindesaal untergebracht ist.
[Bearbeiten] Rheintor (Kornpforte)
Das Rheintor (seit dem 19. Jahrhundert) wurde als korenporzen (später Korenportz, Korn Port, Kornpforte genannt) um das Jahr 1200 als Hauptzugang der Stadt vom Rheinufer her (korengass, Korngasse, heute Rheinstraße) errichtet. Es ist die älteste Doppeltoranlage des Rheinlandes. In die Zeit der Erbauung gehören nur noch der Grundriss und Teile des unteren Mauerwerks. Der Rundbogenfries auf halber Höhe, der sich auch unter den beiden Wehrerkern befindet, stammt aus der Zeit der Spätgotik. Es hatte als Haupttor einen rechteckigen dreistöckigen Turmaufbau mit Spitzhelm und ein großes Hauptvorwerk mit Seitenvorwerken. Es wurde mehrfach beschädigt, zerstört, aufgebaut und verändert. Im 18. Jahrhundert wurden in das Torhaus große Fenster und ein Mansardendach eingebaut. 1899 erhielt das Tor dann seine heutige Gestalt. Da die Durchfahrtshöhe durch Aufschüttungen zu niedrig geworden war, wurde der vordere Teil abgetragen und 1,50 Meter höher neu aufgebaut. Dies geschah zunächst gegen den Willen der Stadtverwaltung, die schon 1894 das Tor insgesamt abreißen lassen wollte. Die beiden überlebensgroßen Figuren über der Durchfahrt zur Stadt stammen wohl aus der Spätromanik und werden als Bäckerjungen aus der Bäckerjungensage bezeichnet.
[Bearbeiten] Weitere Sehenswürdigkeiten


Teilerhaltene mittelalterliche Stadtmauer mit sechs restaurierten Halbrundtürmen (Schulturm (nach der Schule in der Nähe), Kurtmanns Erker (Westseite), Dadenbergsturm (alte Andernacher Adelsfamilie), Helmwartsturm, Brüderturm (nach dem früher nahegelegenen Minoritenkloster), Ottenturm (Südseite)), Koblenzer Tor (Burgpforte), Ruine der kurkölnischen Stadtburg zu Andernach mit intaktem Burgfried (seit 1836 Gefängnis, 1911 - 1922 Jugendherberge) und restauriertem Pulverturm, Bollwerk (Zollburg); Historisches Rathaus (Erstbau 1561 - 1574) mit jüdischer Mikwe (Ritualbad) aus dem 13. Jahrhundert, über drei unterirdische Stockwerke, mit dem Rhein verbunden); Hospitalkirche St. Joseph (vorm. Annuntiatenkirche St. Nikolaus und Elisabeth); St.-Michaelskapelle - Friedhofskapelle des ehemaligen adeligen Augustinerinnenkloster Unsere Liebe Frau vor den Mauern zu St. Thomas des 13. Jahrhunderts (zweites Patrozinium zu St. Thomas Becket seit 1482, vorher St. Maria (erstmals 1129 erwähnt als Neuerrichtung der Klosterruine auf Geheiß des Trierer Erzbischofs Meginher von Vianden, Texwindis als „Erste Vorsteherin“ (entstammte dem Kloster Springiersbach)), Ursprünge der Klosteranlage bis ins 6. Jahrhundert als St. Stephan), erhaltener Wehrturm des Klosters aus dem 14. Jahrhundert (seit 1816 Windmühle, ab 1912 Wasserturm); seit 2004 die aus dem 17. Jahrhundert stammende, restaurierte Johannes-Nepomuk-Statue am Johannesplatz; die berühmte Benediktinerabtei Maria Laach (10 km westl.) am Laacher See, Vulkanpark Osteifel. Im Stadtteil Namedy befindet sich die Burg Namedy aus dem 15. Jahrhundert, die sich im Besitz des Sigmaringener Zweiges des Hauses Hohenzollern bedindet. Bei Bad Tönisstein kann man die Tönissteiner Heilwasserquelle(n) besuchen. Sie gelten als die ältesten Römerquellen Deutschlands (2050 Jahre, Münzfunde aus Cäsars und Konstantins I. Zeiten), wurde 1501 erstmals als Heylborn in den Andernacher Annalen urkundlich erwähnt und von Dr. Johann Winter aus Andernach empfohlen; 1389 wurde ein heute nur noch als Ruine vorhandenes Karmeliterkloster nach einem Heiligenbildfund (Pietà mit Hl. Antonius) errichtet und Kloster St. Antoniusstein, später volksmundlich Tönisstein genannt. Es benutzte das Wasser der Quellen als Heilmedium. Bad Tönisstein war vom ausgehenden 16. bis 18. Jahrhundert Heilbad und Sommerresidenz der Kurfürsten von Köln.
Des weiteren bietet Andernach den Besuchern ab 7.Juli 2006 eine weitere Sehenswürdigkeit, den Geysir Andernach auf dem Namedyer Werth (Krummenwerth), der mit ca. 55 - 60 m der höchste Kaltwassergeysir der Welt ist. Der Sprudel sprang bereits erstmalig 1903 nach einer Bohrung, wurde kommerziell als Mineralquelle genutzt und 1957 während eines Straßenneubaues zugeschüttet. Offiziell soll der Geysir mit Informationsszentrum erst 2008 eröffnet werden. Wegen des langen Zeitraumes und des großen Interesses am Geysir beabsichtigt die Stadt Andernach, wie bereits 2006, einen Geysir-Sommer 2007 anzubieten.
[Bearbeiten] Kulinarische Spezialitäten
Döppekooche (Topfkuchen), Kribbelsche (Kartoffelpuffer), Rheinischer Sauerbraten, Nussecken und Schokobrötchen, Bienenstich
[Bearbeiten] Sagen
[Bearbeiten] Die Andernacher Nachbarschaften
Eine Besonderheit Andernachs sind die sogenannten „ehrenwerten Nachbarschaften“ - Vereinigungen von Bürgern, die sich aufgrund der Zugehörigkeit zu einem Stadtteil oder einem Straßenzug einander verbunden fühlen. Laut Josef Ruland (Nachbarschaft und Gemeinschaft in Dorf und Stadt, Düsseldorf 1963) gehen die Ursprünge der Nachbarschaften zurück auf das Zunftwesen und werden zeitlich mindestens auf Mitte des 17. Jahrhunderts rückdatiert. So kann die Hochstraßen-Nachbarschaft schriftliche Dokumente aus dem Jahre 1640 vorweisen. Aber auch die übrigen Nachbarschaften führen zum Teil seit Jahrhunderten Nachbarschaftsbücher, in die alle wichtigen Ereignisse des täglichen Lebens eingetragen wurden. An die Zunftordnungen angelehnt sind die gebräuchlichen Amtsbezeichnungen Schultheiß, Schöffe und Amtmann. Letzterer hat das höchste Amt innerhalb einer Nachbarschaft inne und war in früheren Zeiten u.a. dafür zuständig, die Einhaltung von Regeln für ein gedeihliches Zusammenleben (z. B. die Reinhaltung der Brunnen) zu überwachen. Hauptsächlicher Sinn und Zweck der betont religiös orientierten Nachbarschaften war die gegenseitige Hilfe bei Krankheit, Unglück oder Tod. Noch heute existieren sogenannte Sterbekassen – gespeist aus Mitgliedsbeiträgen -, welche Zuschüsse für die Kosten von Beisetzungen gewähren. Auch nehmen Abordnungen der Nachbarschaften mit der traditionellen Nachbarschaftsfahne an den Beerdigungen verdienter Mitglieder teil. Der karitative Zweck dieser Bürgervereinigungen ist im Laufe der Zeit immer mehr in den Hintergrund getreten. Noch regelmäßig abgehalten werden heute um die Karnevalszeit das sogenannte „Geloch“, bzw. der Frauenkaffee und Sommerfeste oder gemeinsame Busfahrten. Die noch existierenden 17 Andernacher Nachbarschaften in der Kernstadt und die weiteren 17 in den Ortsteilen [2] leiden heutzutage an Nachwuchsmangel und Überalterung und vermögen kaum noch das Interesse der jüngeren Generationen zu wecken.
[Bearbeiten] Musik
Ein Kunstlied aus dem 16. Jahrhundert aus den Niederlanden oder Antwerpen trägt den Titel T' Andernaken (Liedanfang: „T'Andernaken (all) op den Rijn, daer vant ic twee ma(e)chdekens spelen gaen“; dt: „Zu Andernach am Rhein, da fand ich zwei Mädchen spielen gehen“) und erzählt von den Liebesgeschichten zweier junger Damen, davon eine vom traurigen Abschied ihres Geliebten, da er nach Andernach muss. Es existieren verschiedene Textversionen (6 Strophen, 20 Strophen) und schildert neben den Erzählungen (in der 20 Strophen-Version), wie schön die Stadt ist. Das Lied war im 16. Jahrhundert recht bekannt und wird verschiedenen Renaissance-Künstlern wie Ludwig Senfl (1534), Erasmus Lapicida (1504), Jacob Olbrecht (1501), Pierre de la Rue (1500), Alexander Agricola und anderen zugeschrieben, die jeweils eigene (Instrumental)fassungen schrieben. Selbst der musikalische englische König Heinrich VIII. verfertigte eine Variation darüber. Es ist auch im Antwerps Liedboek - Een schoon liedekens Boeck (Antwerpener Liederbuch - ein schönes Liedchenbuch) von 1544 unter der Nummer 149 als Een oudt liedeken (Ein altes Liedchen) aufgelistet.
[Bearbeiten] Andernach Schach
Eine Schachvariante, die ihren Namen seit einem der jährlichen Treffen von Freunden von Schachvarianten 1993 in Andernach führt. Die Figur, die schlägt, wechselt die Farbe. Siehe den Artikel Andernach chess in der englischen Wikipedia.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Aktueller Stadtrat
Die letzten Stadtratswahlen vom 13. Juni 2004 mit einer Wahlbeteiligung von 50,38 % ergaben folgendes Ergebnis[3]:
Partei | Sitze im Stadtrat | Wahlergebnis |
---|---|---|
CDU | 17 | 45,27 % |
SPD | 12 | 31,25 % |
FWG | 5 | 13,37 % |
Bündnis 90/Die Grünen | 2 | 6,08 % |
Oberbürgermeister: Achim Hütten, SPD
Bürgermeister: Josef Nonn, CDU
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
[Bearbeiten] Verkehrsanbindung
- B 9, Anschluss an die A 48 (Koblenz) und A 61 (Kruft)
- Intercityexpressbahnhof(ICE)auf der linken Rheinseite zwischen Bonn und Koblenz
- Pellenz-Eifel-Bahn
- Personen-Rheinschifffahrt, KD (Köln-Düsseldorfer)
- Luftanbindung erfolgt durch die etwa eine Autostunde entfernten Großflughäfen Köln-Bonn und Frankfurt und durch den relativ nah gelegenen Flughafen Frankfurt-Hahn.
- In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (1895-1941) gab es eine Standseilbahn auf den Krahnenberg, als Zahnradbahn oder Krahnenbergbahn bezeichnet.
- Bis zum Ende der 70er Jahre existierte eine Autofährverbindung nach Leutesdorf.
[Bearbeiten] Hafen
Bei Rheinkilometer 611,7 linkes Ufer liegt das Hafenbecken, der Stromhafen zwischen Rheinkilometer 611,7 und 612,6 + 56 linkes Ufer. Das Hafenbecken hat eine Länge von 650 m und ist 90 m breit. Die bebaute Uferlänge beträgt 1065 m, davon sind 500 m mit Gleisanschluss und 400 m ohne Gleisanschluss, dem Umschlag dienend. 2004 wurden 2.882.000 Tonnen umgeschlagen, wobei 50,2 % auf Steine und Erden, 20,7 % auf Eisen, Stahl und NE-Metalle, sowie 24,4 % auf Mineralöl entfielen.
[Bearbeiten] Infrastruktur
[Bearbeiten] Feuerwehr
Insgesamt besteht die Feuerwehr Andernach aus den Löschzügen Kernstadt I und II, Miesenheim I und II, Eich, Namedy und Kell. In diesen Löschzugen versehen ca. 220 Mitglieder ihren Dienst. Den Löschzügen der Kernstadt steht zudem noch ein Mehrzweckboot sowie zwei Rettungsboote für Einsätze auf dem Rhein zur Verfügung.
[Bearbeiten] Hochwasserschutz
Ende 2006 wurde eine teilweise mobile Hochwasserschutzwand entlang der Rheinpromenade fertiggestellt. Die Schutzeinrichtung ist auf Pegelstände bis zu 9,30 m ausgelegt.
[Bearbeiten] Bildung
Alle weiterführenden Schulen in Andernach sind in der Gegend südöstlich des Bahnhofs entlang der Breitestraße und Salentinstrasse angesiedelt. Diese Schulen werden von mehr als 4000 Schülern besucht. In Andernach gibt es zwei Gymnasien, das Bertha-von-Suttner-Gymnasium (BVS; 935 Schüler) und das Kurfürst-Salentin-Gymnasium (KSG; ca. 750 Schüler). Weiter Schulen sind die Geschwister-Scholl-Realschule mit 800 Schülern, die duale Oberschule/Hauptschule St. Thomas (benannt nach dem ehemaligen Kloster St. Thomas) mit ca. 550 Schülern, die berufsbildende August-Horch-Schule mit ungefähr 1700 Schülern sowie die Elisabethschule, eine Schule für Lernbehinderte mit ungefähr 130 Schülern. In Andernach gibt es weiterhin sieben Grundschulen, davon vier in der Kernstadt und jeweils eine in den Stadtteilen Eich, Namedy und Miesenheim.
[Bearbeiten] Sport
- TG Jahn Namedy 1910 e.V.
- Andernacher TC Tennis
- TB Andernach Turnen, Badminton, Breitensport, Schwimmen, Trampolinspringen, Koronarsport, Karate, Judo, div. Kurse
- SG 99 Andernach Fußball
- DLRG OG Andernach e. V.
- SpVgg Andernach Handball
- DJK Andernach Tennis, Rugby, Volleyball
- LG Rhein Wied Andernach Leichtathletik
- SG BASKET Andernach/Neuwied
- TTV Andernach 1991 e. V.
- Ruderverein Rhenus 1910 e. V.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- Saint Amand les Eaux (fr) (Frankreich), seit 1959
- Stockerau (Österreich),
- Ekeren (nl) (Belgien),
- Farnham (Surrey) (Großbritannien),
- Dimona (Israel)
- Zella-Mehlis (Thüringen)
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Hans Belting, deutscher Kunstwissenschaftler und Medientheoretiker
- Lorenz Betzing, deutscher Spion (DDR)
- Charles Bukowski, US-amerikanischer Dichter und Schriftsteller
- Rainer Castor, Science-Fiction-Autor für die Perry-Rhodan-Serie
- Lilli Finzelberg-Wiscilenus (1877-1939), deutsche Bildhauerin
- Jürgen Gerhards, deutscher Soziologe (* 1955)
- Karl Otto Hondrich, deutscher Soziologe (1937-2007)
- Ludwig Hillesheim (1514 - 1575), deutscher Humanist und langjähriger Bürgermeister Andernachs [4]
- Ignaz Kirchner, deutscher Schauspieler, zur Zeit Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters
- Werner Metzen, deutscher Unternehmer
- Dr. Jakob von Omphal (Jacobus Omphalius) (1500 - 1567), deutscher Humanist, promovierter Rechtsgelehrter und Staatsmann
- David Wagner, deutscher Schriftsteller
- Ralf Walter, deutscher Politiker
- Dr. Johann Winter (Johannes Winter von Andernach) (1505 - 1574), Humanist, promovierter Arzt, Universitätsprofessor in Paris und Straßburg, Schriftsteller [5]
[Bearbeiten] Sonstige
- Hugo Rosendahl, Bürgermeister von 1916 bis 1920
[Bearbeiten] Literatur
- Peter Adams: Kurzgefaßte Geschichte der Stadt Andernach Andernach 1955
- Stadtverwaltung Andernach (Hrsg.): Andernacher Wörterbuch Andernach 1984
- Franz-Josef Heyen (Hrsg.): 2000 Jahre ANDERNACH - Geschichte einer rheinischen Stadt © Stadtverw. Andernach 1988 (hrsgg. zur 2000-Jahrfeier 1988)
- Wolfgang P. Fischer: Spurensuche 2000 - Spuren von Christentum in Andernach Andernach 2000
- Frauke Gränitz, Luise Grundmann (Hrsg.): Das Mittelrheinische Becken Köln 2003, ISBN 3-412-10102-8
- Josef Schaefer: Andernacher Histörchen - Geschichten unserer Heimatstadt Selbstverl. Andernach 1982, 2. erw. Aufl., erlebt u. erzählt in Andernacher Platt.
- Gisela Pfeil: Annenache Vezeelche Andernach 1998 (Band 1) und 2005 (Band 2)
- Josef Ruland: Nachbarschaft und Gemeinschaft in Dorf und Stadt, Düsseldorf 1963
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Andernach – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Siehe http://rhein-zeitung.de/on/06/11/28/service/gesundheit/wellness/t/rzo297079.html?markup=Badeanlage
- ↑ Siehe http://www.andernach.de/nachbarschaften.html
- ↑ Quelle: Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz
- ↑ Siehe http://www.albert-hillesheim.de/andernach/ander4.htm
- ↑ Siehe http://www.heilkunde-museum.de/album/Seiten/johann_winter.htm
Acht | Alken | Andernach | Anschau | Arft | Baar | Bassenheim | Bell | Bendorf | Bermel | Boos | Brey | Brodenbach | Burgen | Dieblich | Ditscheid | Einig | Ettringen | Gappenach | Gering | Gierschnach | Hatzenport | Hausten | Herresbach | Hirten | Kalt | Kaltenengers | Kehrig | Kerben | Kettig | Kirchwald | Kobern-Gondorf | Kollig | Kottenheim | Kretz | Kruft | Langenfeld | Langscheid | Lehmen | Lind | Löf | Lonnig | Luxem | Macken | Mayen | Mendig | Mertloch | Monreal | Mülheim-Kärlich | Münk | Münstermaifeld | Nachtsheim | Naunheim | Nickenich | Niederfell | Niederwerth | Nörtershausen | Oberfell | Ochtendung | Pillig | Plaidt | Polch | Reudelsterz | Rhens | Rieden | Rüber | Saffig | Sankt Johann | Sankt Sebastian | Siebenbach | Spay | Thür | Trimbs | Urbar | Urmitz | Vallendar | Virneburg | Volkesfeld | Waldesch | Weiler | Weißenthurm | Weitersburg | Welling | Welschenbach | Wierschem | Winningen | Wolken