Chorol (Stadt)
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Chorol | |
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Basisdaten | |
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Oblast: | Oblast Poltawa |
Rajon: | Rajon Chorol |
Höhe: | 80 m |
Fläche: | 13,95 km² |
Einwohner: | 14.330 (1. Januar 2006 [1]) |
Bevölkerungsdichte: | 1.027,24 Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | 37800 |
Vorwahl: | +380 5362 |
Geographische Lage: | keine Angabe |
Stadtgliederung: | - |
Stadtverwaltung | |
Bürgermeister: | keine Angabe |
Adresse: | wul. K. Marksa 37 37800 M. Chorol |
Chorol (ukrainisch Хорол, russisch Хорол, polnisch Choroł) ist eine Stadt in der zentralukrainischen Oblast Poltawa. Sie ist Rajonzentrum des gleichnamigen Rajons, östlich der Stadt verläuft der Fluss Chorol. Der Name des Ortes leitet sich von dem altslawischen Wort hrlo (sich beeilen) ab.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Die Gründung des heutigen Ortes erfolgte in der Zeit der Kiewer Rus wohl durch den späteren Großfürsten Wladimir Monomach. Erstmalig urkundlich erwähnt wurde Chorol 1083. Der Ort war damals Teil eines Kette von Befestigungsanlagen an den Flüssen Sula, Chorol, Psel und Worskla, welche das Reich vor einfallenden Reiterheeren aus den östlich gelegenen Steppengebieten beschützen sollten. Aus dieser Zeit sind noch Überreste von Kasernen erhalten. 1638 wohnten in dem über acht Mühlräder verfügenden Ort 1.297[2] Einwohner. Stadtrechte erhielt Chorol 1781. 1790 wurde die Nikolaew-Kirche erbaut, welche als eine der wenigen Kirchenbauten der Region auch die Sowjetzeit überdauern konnte. Während des 19. Jahrhunderts stieg insbesondere die jüdische Bevölkerung stark an. Lebten 1847 nur 78 Juden in der Stadt, so waren es 1897 schon 2.056 (25,5% der Gesamtbevölkerung). Die Bevölkerungsmehrheit unter den 7.997 Einwohnern (1897) stellten aber weiterhin mit 61,44% die Ukrainer, weitere größere ethnische Gruppen waren Russen (7,2%) und Polen (2,4%)[3].
In der ersten Hälfte des 20. Jh. erlebte die Bevölkerung Chorols insbesondere durch die Hungersnot und den Zweiten Weltkrieg schwere Zeiten. Während der deutschen Besatzungszeit verlor eine Großteil der jüdischen Bevölkerung ihr Leben. In der Nähe der Stadt befand sich eines der zahlreichen Konzentrationslager in den besetzten Ostgebieten. Nach dem Zweiten Weltkrieg stagnierte zunächst das Wachstum, zwischen 1959 und 1970 sank die Bevölkerung sogar von 12.357 auf 11.379 Einwohner. Anschließend setze aber wieder ein Wachstumsprozess ein, so dass in Chorol 1989 16.492 Einwohner wohnten. Seitdem ist die Bevölkerung aber wieder im Zuge der Transitionskrise um mehr als 10% zurück gegangen [4].
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Hinsichtlich der industriellen Produktion hat die Nahrungsmittelindustrie (insbesondere Milchverarbeitung) die wichtigste Bedeutung, daneben spielen die Leicht- und die Baumaterialindustrie sowie der Maschinenbau eine Rolle [5]. Chorol liegt an der Eisenbahnlinie Krementschuk-Romodan-Romny-Bachmatsch-Homel und an der Europastraße E-40 auf der Strecke zwischen Kiew und Poltawa.
[Bearbeiten] Weblinks
- Karte der näheren Umgebung der Stadt
- Informationsseite des Verbandes ukrainischer Städte (ukrainisch)
[Bearbeiten] Belege
- ↑ Tschyselnist najawnoho naselennja Ukrajiny, Kiew 2006
- ↑ Hruschewskyj, M.: Istorija Ukrajiny-Rusy. Tom VIII. Rosdil VII. Stor. 1
- ↑ Tschornyj, Cerhij (2001): Nazionalnyj Sklad Naselennja Ukrajiny v XX storitschtschi
- ↑ Statistisches Jahrbuch der Oblast Poltava 2002
- ↑ Ukrainischer Schulatlas
Chorol | Hadjatsch | Hlobyne | Hrebinka | Karliwka | Kobeljaky | Komsomolsk | Krementschuk | Lochwyzja | Lubny | Myrhorod | Poltawa | Pyrjatyn | Sinkiw | Tscherwonosawodske
Koordinaten: 49° 46' 0" N 33° 16' 0" O