Connewitz

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Connewitz ist ein südlicher Stadtteil von Leipzig mit ca. 14.000 Einwohnern und einer Fläche von 7,6 km².

Nach der Wende entwickelte sich Connewitz neben der Innenstadt am dynamischsten. Dies zeigt sich deutlich am großen Zuzug besonders junger Menschen in den Süden Leipzigs, der sich dadurch von den anderen Stadtteilen deutlich abhebt. Er ist besonders bekannt für seinen hohen Studierendenanteil, seine alternative Szene und die größte Leipziger Kneipenmeile in der Karl-Liebknecht-Straße – von welcher jedoch der größere Teil noch zum benachbarten Stadtteil Südvorstadt gehört. In Connewitz und der Leipziger Südvorstadt befinden sich viele Leipziger Klubs und alternative Kinos.

Ebenfalls im Stadtteil befinden sich die Fachhochschule der Deutschen Telekom (FHL) und die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK).

Der Stadtteil liegt nahe zum Auwald und dem im Nachbarort Markkleeberg gelegenen Cospudener See mit anliegendem Erlebnispark Belantis.

[Bearbeiten] Geschichte

Gegründet wurde Connewitz von slawischen Siedlern (slawisch: Konwiz = „Sippe des Pferdezüchters“). Später wurden diese von aus dem Westen vordringenden Sachsen und Flamen verdrängt.

1756 wurde der erste evangelische Connewitzer Friedhof samt einer Friedhofskapelle eingerichtet, in welcher jdoch nur Begräbnisgottesdienste, Betstunden und Katechismusunterricht stattfinden durften. Am 3. November 1771 wurde in der Königstraße (heutige Prinz-Eugen-Straße) die alte Connewitzer Kirche – eine spätbarocke Saalkirche – geweiht.

Am 16. Oktober 1813 fanden entscheidende Gefechtshandlungen der Völkerschlacht bei Leipzig in Connewitz (damals Konnewitz geschrieben) statt.

Am 1. Juni 1854 nahm der Connewitzer Kindergarten als „Kinderbewahranstalt“ seine Tätigkeit auf, dessen Arbeit – mit kleinen Unterbrechnugen – bis heute nachvollziehbar ist. Im ersten Jahr der Tätigkeit kostet ein Kindergartenplatz 4 Pfennig am Tag.

1861 eröffnet eine Pferdeomnibuslinie zwischen Leipzig und Connewitz.

Am 18. Mai 1872 wird die Pferdebahnlinie vom Königsplatz über Petersteinweg nach Connewitz in Betrieb genommen. 1874 wird die Pferdebahnlinie Gohlis-Connewitz eingeweiht.

Am 7. Oktober 1875 wurde die evangelische Kirchgemeinde Connewitz gegründet. Bis dahin gehörte Connewitz kirchlich zu Probstheida. Der Bau der heutigen Paul-Gerhardt-Kirche wurde 1898 auf dem Gebiet des Friedhofes, der seit 1882 nicht mehr belegt wurde, begonnen und 1900 fertiggestellt. Die alte Kirche wurde zwei Jahre später abgerissen.

1885 war Connewitz ein stadtähnliches Dorf in der sächsischen Kreis- und Amtshauptmannschaft Leipzig in dem 7.756 meist evangelische Einwohner lebten. Kurz vor seiner Eingemeindung nach Leipzig im Jahre 1891 war die Einwohnerzahl auf über 10.000 angestiegen.

[Bearbeiten] Begrenzung

Norden: Richard-Lehmann-Straße (zur Südvorstadt)
Westen: Leipziger Auenwald (Connewitzer Wald)
Süden: Dölitz und Lößnig
Osten: S-Bahn Leipzig–Gaschwitz

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Connewitzer Kreuz (steinernes Weichbildzeichen der Stadt Leipzig von 1516)
Paul-Gerhardt-Kirche
Gasometer
Haus der Demokratie

Im ehemaligen Waisenhaus, Lehrlingswohnheim, Bürohaus und SED-Leitung entstand zur Wende das „Haus der Demokratie“. Hier sind ca. 30 Vereine und Initiativen aus den Bereichen Umwelt, Bildung und Kultur, Politik und Senioren angesiedelt.

Wildpark Leipzig
Leipzigs erste Philosophische Praxis

[Bearbeiten] Literatur

Paul Altenburger: Die Entwicklung des Vorortes Connewitz. Gewerbe-Verein Leipzig-Süd 1926
Morgenstern u.a.: Connewitz. Connewitzer Verlagsbuchhandlung (Hsg.) 1993, ISBN 3928833138
Thomas Liebscher: Im Leipziger Pleisseland. Connewitz, Lössnig, Dölitz. Verlag Haikal, 1996, ISBN 3980431347
Nünthel u. a.: UT Connewitz & Co. Kinogeschichte(n) aus Leipzig-Süd. Sax-Verlag Beucha, 2004, ISBN 3934544673
Thomas Steinert: Connewitzer Welttheater, Fotografien 1969–1994. Lehmstedt Verlag, 2006, ISBN 3937146342