Dacia Maraini
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Dacia Maraini (* 1936 in Florenz) ist eine italienische Schriftstellerin.
[Bearbeiten] Biographie
Dacia Maraini wurde als Tochter von Topazia Alliata di Salaparuta, die aus einer verarmten Adelsfamilie abstammt, und Fosco Maraini, selbst Ethnologe und Schriftsteller, in Florenz geboren. Aufgrund ethnologischer Studien des Vaters siedelte die Familie 1938 nach Japan über. Die liberale antifaschistische Haltung sowie die Weigerung, die japanischen Militärgesetze zu akzeptieren, wurden der Familie zum Verhängnis. Für drei Jahre wurden die Marainis in diverse Konzentrationslager interniert. Erst 1946 konnte die Familie nach Italien zurückkehren. Die Armut zwang sie jedoch dazu, nicht zurück nach Florenz, sondern zu den Großeltern mütterlicherseits in die Stadt Bagheria auf Sizilien zu gehen. Die mittlerweile 13-jährige Dacia Maraini wird mit den traditionellen Verhaltensweisen Süditaliens konfrontiert und reagiert darauf verstört und verwirrt. Während dieser Periode fing sie an zu schreiben.
Als sich die Eltern trennen, lebt Dacia Maraini zunächst bei ihrer Mutter in Palermo, um mit ihren beiden Schwestern die Schule zu beenden. Sie leidet sehr unter der Trennung vom Vater, zu dem sie eine sehr enge Bindung hat und sie entscheidet sich mit 18 Jahren, zu ihrem Vater nach Rom zu ziehen. Maraini beendet dort die Schule, fängt an, Kurzgeschichten in Zeitungen zu veröffentlichen und sich weiter dem Schreiben zu widmen. 1956 ist sie Mitgründerin der Zeitschrift „Tempo della letteratura“ und mit der Zeit schließt sie sich italienischen Literaturkreisen an.
Im Jahr 1959 heiratet sie den Maler Lucio Pozzi. Die Ehe wird nach zwei Jahren geschieden; Maraini leidet unter dem belastenden Erlebnis einer Totgeburt. Durch Pozzi wird sie jedoch stärker in die Literaturszene involviert - sie selbst konzentriert zu diesem Zeitpunkt vor allem auf ihre Romane - und tritt dem „Gruppo ’63“ bei . Wenig später geht sie eine fast 20 Jahre währende Lebensgemeinschaft mit dem Schriftsteller Alberto Moravia ein, in dessen Schatten sie oft steht. Von den Kritikern wird sie oft lediglich als schreibende Freundin Moravias angesehen. Durch die Veröffentlichung zahlreicher weiterer Werke in den folgenden Jahren, darunter Kurzgeschichten, Essays, Lyrik und Komödien, konnte sich Maraini schließlich durchsetzen.
Während der 1970er Jahre schließt sich Maraini der Frauenbewegung Italiens an. Sie wird Mitglied der „Rivolta femminile“ sowie des „Movimento femminile romano“ und nimmt an Hausbesetzungen und Demonstrationen teil. Diese Phase spiegelt sich auch in Marainis Literatur wieder, vor allem in ihrem feministischen Roman Donna in guerra (1975).
Dacia Maraini kann als erste Schriftstellerin Italiens angesehen werden, die sich speziell mit Themen wie Vergewaltigung, Inzest, Prostitution oder lesbische Liebe aus feministischer Sicht auseinandersetzt und in ihren Werken die Rolle der Frau in unterschiedlichen Lebensbereichen aufgreift. Auch wenn Maraini in den 1980er Jahren sich etwas vom Feminismus distanziert, steht auch noch in ihren aktuellen Werken die Frau im Mittelpunkt, und sie setzt sich nach wie vor politisch für Frauenrechte und Gleichberechtigung ein.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- Zeit des Unbehagens. Wagenbach, 2000 ISBN 3803123755
- Tage im August. Piper 2003 ISBN 3492238866
- Winterschlaf - Zwölf Erzählungen
- Geschichte der Piera. Eine Frau findet zu sich selbst
- Mio marito. L'altra famiglia (nur auf Italienisch erschienen)
- Isolina
- Der Junge Alberto. Gespräche mit Alberto Moravia
- Zug nach Helsinki
- Die stumme Herzogin. Piper, 2002 ISBN 3492235468
- Erinnerung einer Diebin
- Bagheria - eine Kindheit auf Sizilien. Piper, 2002 ISBN 3492221602
- Kinder der Dunkelheit. Piper, 2002 ISBN 3492234992
- Stimmen. Piper 2003 ISBN 349224050X
- Nachforschungen über Emma B
[Bearbeiten] Weblinks
- Homepage von Dacia Maraini (italienisch/englisch)
Personendaten | |
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NAME | Maraini, Dacia |
KURZBESCHREIBUNG | Italienische Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 1936 |
GEBURTSORT | Florenz |