Daxberg (Mömbris)
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Daxberg ist einer von insgesamt 18 Ortsteilen des Marktes Mömbris im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg oberhalb des Kahlgrundes auf einer Höhe (gemessen an der Kirche) von 313 m ü. NN. Das Dorf hat etwa 750 Einwohner und eine Gemarkungsfläche von 271,69 Hektar (ca. 19 Hektar Wald und 253 Hektar Feld).
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[Bearbeiten] Geschichte
Erste Besiedlungen sind um 2000-800 v. Chr. durch Hügelgräberfunde in der Daxberger Gemarkung belegt. Urkundlich erstmals erwähnt wurde der Ort 1293 als Dasbach (wahrscheinlich Richtung Schimborn am Daxberger Bach gelegen), später dann als 1335 Dagesberg, 1554 als Daxbergk und schließlich 1625 als Daxberg.
Im Jahr 1633 gab es im Ort sechs Mannschaften (Familien) und fünf Herdstätten. Nach dem Dreißigjährigen Krieg um 1650 lebte nur noch ein Henrich Thieterich. Um 1674 gab es dann wieder vier Häuser mit ihren Besitzern.
Ältester nachgewiesener Straßenname ist die nach dem um 1674 im Daxberger Meßbuch genannten Hofbeständer (Hofverwalter) Wolf Fickert benannte Fickertskluft. Diese wurde im Laufe der Jahre umgewandelt in Vikarskluft und zuletzt 1972 durch den Markt Mömbris in Vikarstraße.
Um 1700 lebten die Einwohner vom Verkauf ihrer landwirtschaftlichen Produkte (Butter, Eier, Käse und Obst) die sie zu Fuß auf den Wochenmarkt in Aschaffenburg trugen und feil boten. Später kam das Perlenhäkeln und die Zigarrenherstellung in Heimarbeit und in Fabriken bis ins Jahr 1970 hinein dazu.
Die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges wurden auch in Daxberg am 14. Oktober 1943 mit dem Absturz einer B 17 genannt Fliegende Festung in Ortsnähe spürbar. Am Ostermontag, dem 2. April 1945 besetzten die Amerikaner den Ort.
Die ehemals selbständige Gemeinde wurde 1972 im Zuge der Gebietsreform in Bayern in den Markt Mömbris eingegliedert.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Sehenswert ist die Heiligkreuz-Kirche aus dem Jahr 1939. Sie ist die letzte Kirche der Diözese Würzburg, die unter den damaligen Machthabern des Dritten Reiches errichtet werden durfte. Sie ist ausgestattet mit einem holzgeschnitzten Kreuzweg, einer wertvollen Weihnachtskrippe und einem Altarkreuz, geschaffen von Holzbildhauer Heinrich Wohlfahrt aus Groß-Steinheim, sowie den Statuen des Hl. Christophorus und der Gottesmutter, die im Grödnertal in Südtirol hergestellt wurden. Die beiden Wandfresken über den ehemaligen Seitenaltären, geschaffen von Willi Wolf aus Würzburg, wurden 1975 übermalt.
- Neben der Kirche steht die Dorfkapelle aus dem Jahr 1858. Errichtet wurde sie aus Dankbarkeit durch Georg Wombacher, der als einziger Überlebender der Gemeinde aus dem Russlandfeldzug gegen Napoleon zurückkam. Nachdem die Kapelle zwischenzeitlich als Feuerwehrgerätehaus zweckentfremdet worden war, sind keine Einrichtungsgegenstände aus der Entstehungszeit mehr vorhanden. Die Dorfkapelle wurde renoviert und konnte 1988 durch eine Wiedereinweihung in ihre ursprüngliche Bestimmung zurückgeführt werden.
- Eine Kapelle neueren Datums ist die Kapelle Maria am Wäldchen, gestiftet von der Familie Hans Fath und geweiht am 22. August 1999 durch Weihbischof Helmut Bauer.
- Weithin sichtbar ist das Lucas-Kreuz auf der Daxberger Höhe an der Weggabelung Daxberg/Schimborn/Breunsberg. Es wurde aus Miltenberger Sandstein von Steinmetz Hermann Reichert aus Aschaffenburg geschaffen und 1970 von seinem Stifter Kommorant Pfarrer Karl Lucas eingeweiht.
- Ein im Jahr 1979 durch Bäckermeister Johann Bauer errichteter Holzbildstock steht vor dem Eingang zum Daxberger Friedhof.
- Im Friedhof selbst steht ein Sandsteinkreuz von 1921; auf ihm sind die Namen der Gefallenen des Ersten Weltkrieges eingraviert.
- Mehrere Grabhügel aus der Hallstattzeit. Die Funde und Grabungsergebnisse sind im Heimatmuseum in Gunzenbach, sowie in den Prähistorischen Staatssammlungen in München und in Berlin ausgestellt.
[Bearbeiten] Weiler
[Bearbeiten] Alter Daxberger Hof
- Dieser Hof, in der Fickertskluft gelegen, gilt als eigentlicher Ursprungsort von Daxberg. Das freiadlige Domänengut gehörte einst den Herren von Gonsrod, den Herren von Lauter und den Herren von Vorburg.
[Bearbeiten] Daxberger Hof oder Glashof
- Der neue Daxberger Hof, auch Glashof genannt, gehörte zu den Besitzungen des Grafen von Schönborn. Er wurde als Forsthof um 1600 oberhalb des Ortes Daxberg auf einer Höhe von 336 m ü. NN errichtet und statistisch als eigener Ort geführt. Im Jahre 1830 lebten elf Einwohner in einem Wohnhaus. Um 1970 ging dieser Hof durch Verkauf der Gebäude und Grundstücke in Privatbesitz über.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Bürgermeister der Gemeinde Daxberg
- Es gab schon seit etwa 1700 Bürgermeister, Maires oder Schultheiße in Daxberg, deren Namen jedoch nicht oder nur teilweise überliefert sind.
- Im "Staats Calender" für das Großherzogtum Frankfurt wird im Jahr 1812 ein Conrad Schmitt als Maire von Daxberg genannt. Als Adjunct fungierte ein Georg Geis.
- Der erste namentlich genannte Schultheiß war ein gewisser Alois Kremer, der von 1881 bis 1882 der Gemeinde vorstand. Sein Wohnhaus trägt heute noch als Hausnamen, die Bezeichnung "Altschultesse".
- Ihm folgte von 1882 bis 1911 der Daxberger Landwirtssohn Johann Denk. Während seiner Amtszeit wurde 1894 ein Schulgebäude errichtet.
- Von 1912 bis 1924 regierte der Landwirt Alois Geis. Als 1924 erneut die Bürgermeistermeisterwahl anstand, wurde Geis dabei ertappt, wie er sich durch Manipulationen an der Wahlurne Wahlbetrug zuschulden kommen ließ. Daraufhin wurde die Wahl für ungültig erklärt und später neu angesetzt. Geis wurde zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Die manipulierte Wahlurne soll sich heute in einem Museum in München befinden. Während der Amtszeit von Geis erhielt Daxberg im Jahre 1923 einen eigenen Friedhof sowie ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs.
- Von 1925 bis 1945, 24 Jahre lang, war der Landwirt Franz Josef Denk (SPD), der Bruder von Johann Denk Bürgermeister. Als zweiter Bürgermeister fungierte der Gastwirt und Bauunternehmer Jacob Kraus (NSDAP).
- Von 1945 bis 1948 leitete der von der amerikanischen Militärbehörde eingesetzte Kolonialwarenhändler Adam Muck die Geschicke der Gemeinde. Ihm zur Seite stand Andreas Alig als zweiter Bürgermeister.
- Der Schreinermeister Andreas Alig (SPD) war von 1948 bis 1967 erster frei gewählter Bürgermeister nach dem Zweiten Weltkrieg. Er verwaltete zusätzlich die Poststelle in Daxberg und war Vorstand des Sängerkreises Daxberg, des VdK Ortsverbandes Daxberg/Breunsberg und aktiver Fußballspieler beim Sportverein Rot-Weiß Daxberg. Beim Bau des Abwasserkanals legte er selbst mit Hand an. Während seiner Amtszeit entstand ein neues Baugebiet, sämtliche Straßen erhielten neue Beläge, Wasserleitung und Kanal wurden verlegt. Die Verbindungsstraßen von Daxberg nach Breunsberg und von Daxberg zur Heimbacher Mühle wurden gebaut. Ein Sportplatz mit Vereinsheim wurde errichtet.
- Der Bäckermeister und spätere Posthauptschaffner Benno Bauer (CSU) war von 1968 bis zum 31. Dezember 1971 der letzte Bürgermeister der Gemeinde Daxberg. Während seiner Amtszeit wurde der Friedhof erweitert, ein Leichenhaus gebaut und vier Hektar Ackerland in Bauland umgelegt. 1969 wurde ein Ehrenmal für die Opfer des Zweiten Weltkrieges errichtet. Bauer wurde nur 52 Jahre alt und war bis zu seinem plötzlichen Tod am 21. Januar 1981 als Organist in der Heiligkreuz-Kirche in Daxberg tätig. Als 2. Bürgermeister fungierte von 1966 bis 1971 Erich Glaser (SPD), der 1969 den Daxberger SPD-Ortsverein gründete.
- Am 1. Januar 1972 verlor Daxberg die Selbständigkeit durch Eingliederung in den Markt Mömbris.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Es kann von einer stetig wachsenden Einwohnerentwicklung gesprochen werden. Im Jahr 1946 ist die Aufnahme von Flüchtlingen und Ausgebombten erkennbar bis zum Wegzug der selben um 1950.
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[Bearbeiten] Bildung
- Kindergarten Farbenklecks
[Bearbeiten] Gemeindeeigene Gebäude und Einrichtungen
- Glasberghalle (Jahnstraße)
- Bauhof (Vikarstraße)
- Alte Schule (Glasbergstraße/Vikarstraße)
- Dorfbrunnen (Glasbergstraße/Vikarstraße)
- Dorfkapelle (Glasbergstraße/Vikarstraße)
- Friedhof mit Aussegnungshalle (Glasbergstraße)
- Spielplatz (Jahnstraße)
- Grill- und Bolzplatz am Hafergraben (Lilienstraße)
[Bearbeiten] Vereine
- Freiwillige Feuerwehr Daxberg 1876 e. V.
- Gesangverein Sängerkreis Daxberg 1919 e. V.
- SV. Rot-Weiß Daxberg 1946 e. V.
- ASV „Fischwaid“ Daxberg 1977 e. V.
- St.-Johannes-Verein Daxberg e. V.
- Seniorenclub Daxberg
- Disharmoniker Daxberg
- Pfarrgemeinde Daxberg
[Bearbeiten] Partnerschaften unter Vereinen
- Die Freiwillige Feuerwehr Daxberg unterhält eine inzwischen schon seit dem Jahre 1990 bestehende Partnerschaft mit der Freiwilligen Feuerwehr Daxberg im Unterallgäu, die zur Gemeinde Erkheim gehört.
[Bearbeiten] Wiederkehrende Veranstaltungen
Januar/Februar
- Rosenmontagsgaudi „Wir lassen die Sau raus“ (Freiwillige Feuerwehr Daxberg)
März/April
- Forellenräuchern am Karfreitag (ASV Daxberg)
- Maifest mit Maibaumaufstellen (Vereinsgemeinschaft Daxberg)
Mai/Juni
- Kindergartenfest (St.-Johannes-Verein)
- Vatertagsgrillfest (Sängerkreis Daxberg)
Juli/August
- Anglerfest (ASV Daxberg)
September/Oktober
- Daxberger Kerb (SV. Rot-Weiß Daxberg)
- Daxberger Herbst (Sängerkreis Daxberg)
- Theateraufführungen (Laientheaterspielgruppe Daxberg)
November/Dezember
- Martinszug (St. Johannes-Verein)
- Daxberger Weihnachtsmarkt (Vereinsgemeinschaft Daxberg)
- Weihnachtsfeiern aller Ortsvereine
- Forellenräuchern an Heiligabend (ASV Daxberg)
- Apres Party (Freiwillige Feuerwehr Daxberg)
[Bearbeiten] Literatur
- Josef August Eichelsbacher: Heimatbuch des Kahlgrundes, I.Teil, Geschichte und Sagen, 1928
- Josef August Eichelsbacher: Heimatbuch des Kahlgrundes, II.Teil, Land und Leute, 1930
- Arbeitsgemeinschaft für Heimatforschung: Heimatjahrbuch, Unser Kahlgrund, 1956 - 2006
- Arbeitsgemeinschaft für Heimatforschung: Bildstöcke und Flurdenkmäler des Landkreises Alzenau, 1971
- Emil Griebel: Chronik des Marktes Mömbris, 1982
- Geschichtsverein Mömbris: Beiträge zur Geschichte der Marktgemeinde Mömbris, 1.Heft 1991, 2.Heft 1993
- Hans Friedel: Chronik Schimborn, Schimborn, Geschichte des Dorfes und der der Pfarrei, 2 Bände, 2000
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 50° 02' 40" N, 09° 10' 04" O