Die Rabe
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Die Rabe heißt das Märchen Nummer 93 in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm (Typ 400, 401 nach Aarne und Thompson).
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[Bearbeiten] Inhalt
Eine Königstochter wird von ihrer Mutter im Ärger in eine Rabe verwünscht und fliegt von ihrem Arm in einen dunklen Wald. Sie erklärt einem Mann, wie er sie erlösen kann: In einem Haus in dem Wald sitzt eine alte Frau, deren Essen und Trinken soll er nicht nehmen, sondern auf der Lohhucke im Garten auf sie warten. Sie kommt am ersten Tag in einem Wagen mit vier weißen Hengsten, am zweiten mit vier roten und am dritten mit vier schwarzen. Er nimmt aber jedes Mal einen Zug vom Wein der alten Frau und schläft ein. Die Rabe gibt ihm ein Brot, ein Stück Fleisch und eine Flasche Wein, die sich nie aufbrauchen, einen goldenen Ring und einen Brief, dass er sie erlösen kann, wenn er zum Schloss Stromberg kommt. Auf seinem Weg begegnet der Mann zwei Riesen in einem dunklen Wald. Weil er das Essen hat, das sich nicht aufbraucht, fressen sie ihn nicht sondern suchen für ihn das Schloss und tragen ihn den weiten Weg. Das Schloss steht auf einem gläsernen Berg. Er sieht die Königstochter, kann aber nicht zu ihr hinaufsteigen, und lebt ein Jahr in einer Hütte unten. Er nimmt drei Räubern einen magischen Stock, einen Tarnmantel und ein Pferd ab. Damit reitet er den Berg hinauf, schlägt das Tor mit dem Stock auf und wirft unsichtbar den Ring in den goldenen, mit Wein gefüllten Kelch der Jungfrau. Sie findet ihren Erlöser vor dem Schloss auf dem Pferd. Als sie ihn begrüßt, steigt er ab, und sie heiraten.
[Bearbeiten] Motivbezüge
Ähnliche Märchen sind Der Trommler sowie Die zwölf Brüder und Die sieben Raben, die ebenfalls in großer Höhe bzw. in einem Glasberg auf ihre Erlösung warten. In Der König vom goldenen Berg nimmt der Held drei Riesen einen Degen, einen Tarnmantel und magische Schuhe ab. In den genannten Märchen spielt teilweise auch ein Ring eine Rolle (auch: Der Bärenhäuter). Das Haus im Wald und die Beschreibung aus dem Text, der Mann "schlief so fest, als wäre er ein Stein" erinnern auch an Jorinde und Joringel, Die Alte im Wald oder Das Waldhaus.
[Bearbeiten] Herkunft
Das Märchen ist in den Kinder- und Hausmärchen seit dem zweiten Teil der Erstauflage (1815, da Nr. 7) an Stelle 93 enthalten. Nach Notizen der Grimms vom 7. April 1813 stammt das Märchen "aus der Leinegegend". Es wurde ihnen wohl von Georg August Friedrich Goldmann aus Hannover zugetragen (wie Der junge Riese). In ihren Anmerkungen erwähnen sie Parallelen zu skandinavischen Sagen und Liedern sowie neben einer "Erzählung bei Zingerle" und Die sieben Raben zu einem Märchen aus der "Braunschweiger Sammlung", dem auch Der König vom goldenen Berg ähnelt.
[Bearbeiten] Literatur
- Brüder Grimm: Kinder- und Hausmärchen. Vollständige Ausgabe. Mit 184 Illustrationen zeitgenössischer Künstler und einem Nachwort von Heinz Rölleke. S. 470-475. Düsseldorf und Zürich, 19. Auflage 1999. Artemis & Winkler Verlag; Patmos Verlag ISBN 3-538-06943-3
- Grimm, Brüder: Kinder- und Hausmärchen. Ausgabe letzter Hand mit den Originalanmerkungen der Brüder Grimm. Mit einem Anhang sämtlicher, nicht in allen Auflagen veröffentlichter Märchen und Herkunftsnachweisen herausgegeben von Heinz Rölleke. Band 3: Originalanmerkungen, Herkunftsnachweise, Nachwort. Durchgesehene und bibliographisch ergänzte Ausgabe, Stuttgart 1994. S. 181-182, S. 483. (Reclam-Verlag; ISBN 3-15-003193-1)
- Bies, Werner: Rabe. In: Enzyklopädie des Märchens. Band 11. S. 119-131. Berlin/New York 2004.
[Bearbeiten] Weblinks
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