Dorfrepublik Rüterberg
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Dorfrepublik Rüterberg wurde am 8. November 1989 durch die Bewohner von Rüterberg ausgerufen. Damit sollte ein Zeichen gegen die jahrelange Demütigung durch die DDR gesetzt werden. Als Vater der Idee einer Dorfrepublik gilt der Schneider Hans Rasenberger.
Das Dorf grenzte zu DDR-Zeiten an drei Seiten an die Bundesrepublik. 1966 kam es zur „Schlacht von Gorleben“, in der die Bundesrepublik Deutschland und britische Streitkräfte den westlichen Hoheitsanspruch auf die volle Breite der Elbe demonstrierten. In Folge wurde 1967 ein zweiter – innerer – Grenzzaun entlang der Elbe und somit um Rüterberg errichtet. Das Dorf war dadurch von der DDR selbst abgeschnitten, nur durch ein bewachtes Tor konnten die Bewohner ihr Dorf verlassen oder betreten. Besucher konnten nicht empfangen werden, zur Ausreise in die DDR durch das einzige Tor wurde ein Passierschein benötigt. Der Metallgitterzaun hielt 22 Jahre lang, bis zum Mauerfall.
Am 14. Juli 1991 erhielt die Gemeinde Rüterberg vom Innenminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern das Recht, die Bezeichnung „Dorfrepublik 1967–1989“ als Zusatz auf allen Ortsschildern zu führen. Dies galt bis zum 21. Oktober 2002 – seitdem heißt das Dorf wieder Rüterberg. Am 13. Juni 2004 wurde Rüterberg in die Stadt Dömitz eingemeindet.
[Bearbeiten] Literatur
- Hans Rasenberger: Die Dorfrepublik. Aus der Geschichte des Elbgrenzdorfes Wendisch Wehningen-Broda, Rüterberg-Dorfrepublik 1967–1989. Eigenverlag, um 1990
[Bearbeiten] Weblinks
- Dorfrepublik Rüterberg
- „10 Jahre Dorfrepublik Rüterberg“ von Andreas Herzfeld
- „Schlacht von Gorleben“ in Darstellungen von beiden Seiten
Koordinaten: 53° 9' 9" N, 11° 11' 9" O