Duesenberg
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Duesenberg Motor Company wurde 1913 in St. Paul, Minnesota gegründet und zuerst ein 4-Zylinder, später ein Reihen-8-Zylindermotor mit 4,3 l Hubraum und 90 PS entwickelt. Während des Ersten Weltkriegs lieferte die DMC Motoren für Boote und Flugzeuge der britischen Armee und nach Frankreich. Nach dem Krieg folgte wieder auch der Automobilbau. Außer Erfolgen in Indianapolis wurde mit einem Duesenberg 1920 ein Weltrekord mit 251 km/h aufgestellt und 1921 ein Sieg in Le Mans errungen.
Die Brüder Friedrich (Fritz, später Frederick, Fred; 1876–1932) und August Duesenberg (1879-1955) wurden in den Jahren 1876 und 1879 in Kirchheide (Lemgo) geboren. Ihre verwitwete Mutter wanderte mit ihnen und ihren weiteren vier Geschwistern 1885 in die USA aus.
Sie gründeten 1897 ein Unternehmen, in dem sie Fahrräder bauten; Fred war auch aktiver Rennfahrer und stellte zwei Weltrekorde auf. Seit 1902 widmete sich Fred ausschließlich dem Automobilbau. 1903 baute er seinen ersten Rennwagen.
1926 wurde die Firma von E. L. Cord übernommen, produzierte aber weiter unter dem ursprünglichen Namen.
Die Duesenbergs waren zukunftsweisend, nicht nur durch ihre Zuverlässigkeit, auch mit technischen Lösungen – mit hydraulischen Bremsen, DOHC-Vierventiltechnik und Kompressoraufladung – auch in den zivilen Versionen, die von Königen, Filmstars und Gangsterbossen gefahren wurden. Das 1929 vorgestellte Modell J hatte einen Hubraum von 6,9 l, eine Leistung von 265 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. Sein Nachfolger SJ brachte es 1932 auf 320 PS und 210 km/h.
Im gleichen Jahr verunglückte Fred bei einem Rennunfall tödlich. Sein Bruder August lebte bis 1955.
Ende der 1920er-Jahre war die Marke Duesenberg der Inbegriff des Luxus und keine andere Marke konnte damals wie heute jemals ein solches Image aufbauen - nicht einmal Rolls-Royce. Duesenberg lieferte lediglich Motor und Fahrgestell, die Aufbauten wurden von Karrosseriebauern, Sattlern und Schreinern individuell nach Kundenwunsch gefertigt. Es gab und gibt somit keine zwei gleichen Duesenbergs - jedes Fahrzeug war und ist ein Unikat. Der Neupreis eines SJ würde heute bei etwa 1,5 Mio. Euro liegen. Duesenberg konnte es sich leisten sich seine Kunden auszusuchen. Es reichte nicht aus, einfach den entsprechenden Kaufpreis vorlegen zu können. Nur wenn zusätzlich der Kunde den Vorstellungen Duesenbergs entsprach, kam es zu einem Geschäft.
Von Duesenberg stammte auch ein W24-Bootsmotor, mit dem H. E. Dodge Jr. (Sohn von Horace Elgin Dodge) 1937 die 100 mph-Grenze durchbrochen hat.
Ca. 50 % der (geschätzt 600) hergestellten Duesenbergs sollen noch als Oldtimer fahren und werden mit Preisen um eine Millionen US-Dollar gehandelt.
[Bearbeiten] Verschiedenes
Die Marke Duesenberg hatte Einfluss auf die US-amerikanische Umgangssprache. Mit der Aussage "It's a doozy!" wurde ab dem 19. Jahrhundert eine Sache ursprünglich als schön bezeichnet, "doozy" war die Slang-Form von "daisy" (Gänseblümchen). Nach dem Erscheinen der Duesenbergs vollzog sich allerdings ein Bedeutungswandel. Der Satz kennzeichnet nun einen Gegenstand als extravagant. Aufgrund der phonetischen Ähnlichkeit findet sich vereinzelt die Schreibweise "It's a duesy!".
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