Engelmann-Fichte
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Engelmann-Fichte | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Picea engelmannii | ||||||||||||
Parry ex Engelm. |
Die Engelmann-Fichte (Picea engelmannii) ist ein immergrüner Nadelbaum der Gattung Fichten (Picea) in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae).
Sie wurde erstmals durch den Botaniker Charles Christopher Parry beschrieben, der sie nach seinem Mentor Georg Engelmann benannte.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Verbreitung
Die Engelmann-Fichte stammt aus dem Westen Nordamerikas, von Britisch-Kolumbien und Alberta bis ins nördliche Kalifornien und nach Arizona und New Mexico. Außerdem befinden sich zwei isolierte Populationen im nördlichen Mexiko. Die Engelmann-Fichte wächst in hohen Lagen von 900 bis 3450 m ü. NN, im Nordwesten des Verbreitungsgebietes selten auch tiefer. In vielen Gebieten stößt sie bis an die Baumgrenze vor.
In ihrem Verbreitungsgebiet herrscht ein kalt-humides Klima vor. Die Winter sind lang, kalt und schneereich mit Extremtemperaturen von bis zu -45°C. Die Sommer sind im Gegensatz dazu kurz und kühl, allerdings mit Temperaturmaxima von +32°C. Frost kann es jederzeit im Jahr geben. Die Jahresniederschläge betragen durchschnittlich 640 mm.
[Bearbeiten] Beschreibung
Engelmann-Fichten werden normalerweise 25 bis 40 m hoch und erreichen in einigen Fällen bis zu 65 m. Ihr Stammdurchmesser kann bis zu 1,5 m betragen. Die Rinde ist dünn und schuppig und blättert in kreisförmigen Plättchen von 5-10 cm Durchmesser ab. Die Krone ist bei jungen Engelmann-Fichten eng konisch und wird bei älteren Bäumen zylindrisch. Die jungen Triebe sind leder-braun, meist dicht behaart. Die Nadeln sind 15-30 mm lang, im Querschnitt rhombisch. Die Oberseite ist blau-grün, mit dünnen Stomata-Linien, die Unterseite blau-weiß mit zwei breiten Stomata-Linien.
Die leicht zylindrischen Zapfen hängen nach unten, sind 4-8 cm lang, in geschlossenem Zustand etwa 1,5 cm und im offenen Zustand etwa 3 cm dick. Sie haben dünne, biegbare Schuppen mit einer Länge von 15-20 mm, deren Ränder gewellt sind. Die Zapfen sind rötlich bis dunkelrot. 4-7 Monate nach der Befruchtung nehmen sie eine hellbraune Färbung an. Die Samen sind schwarz, 2-3 mm lang, mit 5-8 mm langen hellbraunen Flügeln.
[Bearbeiten] Nutzung
Mit dem Holz der Engelmann-Fichten wird Papier hergestellt und allgemeine Bauten errichtet. Das langsam gewachsene Holz der in höheren Lagen vorkommenden Engelmann-Fichten wird zusätzlich für den Bau von akustischen Gitarren verwendet. In geringerem Maße werden Engelmann-Fichten auch als Weihnachtbäume genutzt.
[Bearbeiten] Sonstiges
Die Engelmann-Fichte kann in zwei geografische Unterarten gegliedert werden, wobei diese von einigen Autoren auch als Varietäten oder gar eigenständige Arten beschrieben wurden:
- Picea engelmannii subsp. engelmannii (Engelmann Fichte). Sie ist überall im Verbreitungsgebiet zu finden, außer im unten beschriebenen.
- Picea engelmannii subsp. mexicana (Mexikanische Fichte). Sie kommt in zwei isolierten Populationen in den hochgelegenen Bergen im nördlichen Mexiko vor, in der Sierra del Carmen in Coahuila (Sierra Madre Oriental) und auf dem Cerro Mohinora in Chihuahua (Sierra Madre Occidental). Die Engelmann-Fichten in den Bergen des südwestlichen New Mexico, südöstlichen Arizona und nördlichen Mexiko gehören möglicherweise auch zu dieser Unterart.
Engelmann-Fichten kreuzen sich extensiv mit den nahe verwandten Weiß-Fichten, die weiter nördlich und östlich in den Rocky Mountains beheimatet sind, und in geringerem Ausmaß mit den ebenfalls nahe verwandten Sitka-Fichten in den westlichen Ausläufern der Kaskadenkette.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Picea engelmannii – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Eintrag in der Nacktsamer-Datenbank (engl.)
- Eintrag bei efloras.org (engl.)
- Fotos von Zapfen (engl.)
- Picea engelmannii in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Conifer Specialist Group, 1998. Version vom 12. Mai 2006