Ente
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Umgangssprachlich wird eine Vielzahl von Vögeln, die auf Binnengewässern leben, als „Enten“ bezeichnet. Sie werden dabei durch ihren kurzen Hals von Gänsen und Schwänen unterschieden.
Bei Enten besitzen die Geschlechter unterschiedliches Gefieder. Nur einige Wochen nach der Mauser im Spätsommer besitzt der Erpel (Männchen) ein ähnliches Gefieder wie das Weibchen. Enten nisten am Boden, in Höhlen oder im Unterholz sowie im Schilf.
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[Bearbeiten] Klassifizierung
Biologisch gehören Enten zu verschiedenen Gattungen, die innerhalb der Familie der Entenvögel (Anatidae) zur Oberfamilie der Enten (Anatinae) zusammengefasst werden. Weiters enthalten auch die Affenenten (Unterfamilie Stictonettinae) und einige Gattungen der Unterfamilie Halbgänse (Tadorninae) den Bestandteil "-enten" im Namen.
Insgesamt gibt es mehr als 100 verschiedene Entenarten. Die bekanntesten Enten gehören zur Gattung der Eigentlichen Enten (Anas). Hierher gehört auch die Stockente, die die Stammform der Hausente ist. Zu den am meisten vom Aussterben bedrohten Entenarten zählt die Bernierente, die Laysanente, die Madagaskarente und die Malaienente.
Gebräuchlich ist auch eine Einteilung nach der Lebensweise:
Schwimmenten leben in Gewässern, deren Grund sie nach pflanzlicher Nahrung absuchen ("gründeln"). Schwimmenten fliegen ohne Anlauf sofort vom Wasser auf. Sie besitzen häufig einen farbenfrohen "Spiegel" (Hinterrand des Flügels), der zur Bestimmung der einfarbigen Weibchen wichtig ist.
Tauchenten leben in tieferen Gewässern und tauchen dort nach Wasserpflanzen und kleinen Wassertieren. Tauchenten müssen beim Fliegen über die Wasseroberfläche "rennen", bevor sie aufsteigen können. Die Beine der Tauchenten sind weiter zurückgesetzt als bei den Schwimmenten.
Auch bei den Ruderenten sind die Beine hinter dem Körperschwerpunkt angesetzt. Zu ihnen gehört mit der Weißkopfruderente einer der seltensten europäischen Brutvögel.
Sägerenten tauchen nach Fischen und anderen Wassertieren. Charakteristisch sind auch die schlankeren Schnäbel mit kleinen Hornzähnen an den Rändern.
[Bearbeiten] Systematische Übersicht
Familie Entenvögel (Anatidae)
- Unterfamilie Enten (Anatinae)
- Gattungen: Salvadorienten (Salvadorina), Rosenohrenten (Malacorhynchus), Aix, Hartlaubenten (Pteronetta), Moschusenten (Cairina), Mähnengänse (Chenonetta), Zwergenten (Nettapus), Amazonasenten (Amazonetta), Rotschulterenten (Callonetta), Eigentliche Enten (Anas), Marmelenten (Marmaronetta), Netta, Tauchenten (Aythya), Scheckenten (Polysticta), Eiderenten (Somateria), Kragenenten (Histrionicus), Meerenten (Melanitta), Eisenten (Clangula), Zwergsäger (Mergellus), Bucephala, Kappensäger (Lophodytes), Säger (Mergus), Kuckucksenten (Heteronetta), Lappenenten (Biziura), Ruderenten (Oxyura)
- Unterfamilie Halbgänse (Tadorninae)
- Gattungen: Saumschnabelenten (Hymenolaimus), Sturzbachenten (Merganetta), Dampfschiffenten (Tachyeres), Glanzenten (Sarkidiornis)
- Unterfamilie Affenenten (Stictonettinae)
- Gattung: Affenenten (Stictonetta)
Stockente ♂ (Anas platyrhynchos) |
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Warzenente mit Jungen (Tierpark Herberstein, Steiermark - Österreich) |
Mandarinenten-Paar (Anas galericulata) |
[Bearbeiten] Kulturgeschichte
In gewissen Naturreligionen im Amazonasgebiet werden Enten als heilig angesehen. Sie gelten als Beschützer mittelgroßer Pflanzen wie Bohnensträucher, Farne und Obstbäume. In der finnischen Mythologie ist die Ente die Erschafferin der Welt.
Im Buddhismus wird die Ente als Sinnbild für die Unterdrückung des Bösen angesehen; verarbeitet wurde dies unter anderem von Hans Gál in seiner Oper Die heilige Ente. In China gilt sie darüberhinaus in einigen Landesteilen auch als Symbol für Homosexualität sowie den Penis. Speziell die Mandarinente steht indes wegen ihrer ausgeprägt monogamen Lebensweise für eheliche Treue.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Wiktionary: Ente – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
Commons: Enten – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |