Entführung von Elizabeth Smart
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Elizabeth Ann Smart (* 3. November 1987 in Salt Lake City, Utah, Vereinigte Staaten) ist eine junge US-Amerikanerin, die 2002 aus dem Kinderzimmer ihres Elternhauses in Salt Lake City von obdachlosen, religiösen Fanatikern entführt und 2003 nach neun Monaten in Sandy von einer Augenzeugin entdeckt wurde. Die Polizei verhafteten die beiden Kidnapper und retteten das Mädchen. Es war einer der spektakulärsten Fälle von Kindesentführung in der US-amerikanischen Kriminalgeschichte.
[Bearbeiten] Leben
Elizabeth Smart stammt aus einer gläubigen und wohlhabenden Mormonen-Familie. Sie ist die Tochter von Ed und Lois Smart, hat eine Schwester, Mary Katherine, und vier Brüder, Andrew, Edward, Charles und William. Die Familie lebt in Salt Lake City. Seit Herbst 2003 besuchte die East High School in Salt Lake City. Derzeit absolviert sie ein Harfe-Studium an der Brigham Young University in Provo. Ihre Eltern veröffentlichten am 28. Oktober 2003 das Buch „Bringing Elizabeth Home“, das die Grundlage des Films „The Elizabeth Smart Story“ vom 9. November 2003 gewesen ist. Am 5. Mai 2006 war sie mit ihrem Vater Ed Smart zu Gast in der CNN-Talkshow „Larry King Live“.
[Bearbeiten] Entführung
Elizabeth Smart wurde am 5. Juni 2002 aus dem Kinderzimmer ihres Elternhaus vor den Augen ihrer Schwester Mary Katherine mitten in der Nacht in Salt Lake City im US-Bundesstaat Utah gekidnappt. Ihr Vater Ed Smart hatte direkt nach der Entführung zusammen mit seiner Frau Lois und zahlreichen Verwandten eine Publicity-Kampagne gestartet und eine Belohnung von 250.000 US-Dollar ausgesetzt. Aus der Bevölkerung gingen mehr als 16.000 Hinweise ein. Es gab keine heiße Spur und die Eltern hatten die Hoffnung fast aufgegeben.
Am 12. März 2003 hatte Anita Dickenson, eine Mutter von sieben Kindern, zusammen mit ihrem Mann Elizabeth Smart in Begleitung eines Mannes und einer Frau auf einem Parkplatz vor einer Filiale von Burger King in dem Vorort Sandy wieder erkannt. Daraufhin alarmierte die Zeugin die Polizei und die beiden Tatverdächtigen Brian David Mitchell sowie dessen Frau Wanda Eileen Barzee konnten festgenommen werden. Das Mädchen trug einen Schleier und eine dunkle Sonnenbrille. Sie wurde von den Behörden befreit und in Sicherheit gebracht.
Nach Brian David Mitchell, einem obdachlosen und früher stadtbekannten religiösen Fanatiker, war erst im Monat zuvor bei der Fernsehserie „America's Most Wanted“ landesweit gesucht worden. Die Entführer hatten Elizabeth Smart während der gesamten Gefangenschaft auf der Straße hausen lassen. Das neunmonatige Martyrium hat bei dem Mädchen tiefe Spuren hinterlassen. Nach der langen Isolation vom normalen Leben war ihre Persönlichkeit so stark verändert worden, dass die Polizei vermutete, sie sei einer Gehirnwäsche unterzogen worden.
Elizabeth Smart sei nervös gewesen und hätte zunächst mit den Behörden nicht sprechen wollen. Nach eigenen Aussagen habe Brian David Mitchell das Mädchen als Zweitfrau gewollt. Die Kidnapper sollen das Mädchen zunächst in einem Keller in Salt Lake City und später in den Bergen herum der Stadt versteckt gehalten haben. Die Entführer reisten mit dem Mädchen zunächst nach San Diego in Kalifornien und Atlanta in Georgia. Der Fall Elizabeth Smart sorgte innerhalb der Vereinigten Staaten für großes öffentliches Interesse in den Medien.
[Bearbeiten] Weblinks
- Die Welt Online - Das Wunder von Salt Lake City
- Hamburger Abendblatt Online - Elizabeth: Rätsel um Entführung
- Entführtes Mädchen reagiert nicht auf eigenen Namen | RP Online
- Rhein Zeitung online - Entführtes Mädchen nach neun Monaten gerettet
- Hamburger Abendblatt Online - Entführtes Mädchen nach neun Monaten wieder zu Hause