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Ernst Henrici - Wikipedia

Ernst Henrici

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Carl Ernst Julius Henrici (* 10. Dezember 1854 in Berlin; † 10. Juli 1915 in Döbeln) war ein deutscher Gymnasiallehrer, Schriftsteller, Kolonialabenteurer und antisemitischer Politiker.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Ernst Henrici wurde als Sohn des Steuereinhebers Friedrich Wilhelm Ludwig Henrici und dessen Ehefrau Wilhelmine geb. Lüdecke geboren. In Berlin besuchte er das Friedrich-Werdersche-Gymnasium und legte 1874 sein Abitur ab. Danach studierte er Philologie an der Friedrich-Wilhelms-Universität und promovierte 1878 mit einer preisgekrönten Arbeit über "Notkers Psalmenkommentar". Anschließend war er Lehrer an einer privaten Höheren Töchterschule tätig. Gemeinsam mit seinem älteren Bruder, dem Gymnasiallehrer Emil Henrici, gründete er die "Gesellschaft für deutsche Philologie" und veröffentlichte vielbeachtete Arbeiten zu sprachwissenschaftlichen und historischen Themen. 1879 reiste er zu Studienzwecken nach London und schloss zugleich seine erste Ehe. Nach seiner Rückkehr im selben Jahr durchlief er als Gymnasiallehrer ein Praktikum an Luisenstädtischen Realschule in Berlin und wechselte im nächsten Jahr zur Höhere Töchterschule "Victoriaschule"

[Bearbeiten] Antisemitischer Agitator

Politisch engagierte sich Henrici zunächst in der linksliberalen Fortschrittspartei, trat seit 1880 allerdings als radikaler antisemitischer Agitator der "Berliner Bewegung" hervor. Er war Mitinitiator der Antisemitenpetition, gründete 1881 die Soziale Reichspartei und propagierte in zahlreichen Versammlungen (17. Dezember 1880 "Reichshallenrede", 30. Dezember 1880 "Bockversammlung") einen rassistischen Antisemitismus mit antikapitalistischen, antiliberalen und antikonservativen Zügen. Am Silvesterabend 1880 kam es in Berlin zu judenfeindlichen Krawallen, die man auf Henricis Hetzreden zurückführte. 1881 wurde er daher aus dem Schuldienst entlassen.

[Bearbeiten] Der Synagogenbrand von Neustettin

Einige Tage nach einer antisemitischen Hetzrede in Neustettin (13. Februar 1881) brannte die Synagoge der Stadt ab. Während die örtlichen Juden und die liberale Presse einen Brandanschlag vermuteten, behaupteten die Antisemiten, die Juden hätten die Synagoge selbst angezündet, um den Antisemitismus zu diskreditieren und die Versicherungssumme zu kassieren. Fünf Mitglieder der jüdischen Gemeinde wurden wegen Brandstiftung angeklagt, zu Haftstrafen verurteilt, allerdings in zweiter Instanz freigesprochen. Die Brandursache wurde nie geklärt. In Zusammenhang mit den Prozessen kam es in Neustettin und anderen Orten Hinterpommerns und Westpreußens zu judenfeindlichen Krawallen. Diese wurden ebenfalls von Henrici geschürt, der im Juni 1881 erneut in Hinterpommern agitierte.

[Bearbeiten] Wahlniederlage und Ende der politischen Karriere

Innerhalb der "Berliner Bewegung" blieb Henrici ein ultraradikaler Außenseiter. Am Bündnis von Konservativen und Antisemiten im Conservativen Central Comitee beteiligte sich Henrici nicht, sondern kandidierte bei den Reichstagswahlen als Unabhängiger im 3. Berliner Wahlkreis. Mit nur 843 Stimmen erlitt er gegen Max Liebermann von Sonnenberg eine vernichtende Niederlage. Bis 1885 verkehrte er weiterhin in radikalantisemitischen Kreisen, bis er sich der Kolonialbewegung zuwandte. 1884 schloss er eine zweite Ehe mit Clara Agnes Luise Lehmann, die ihm in den folgenden drei Kinder (Elsa Hedwig Luise, Walther Ludwig Adalbert, Lothar) schenkte.

[Bearbeiten] Kolonialabenteurer

Nach Teilnahme an einer Regierungsexpedition durch Togo im Jahr 1887, wurde er 1888 Mitbegründer und Vorsitzender der „Nachtigal-Gesellschaft für vaterländische Afrikaforschung“ und hielt Vorträge über deutsche Kulturaufgaben in Afrika. Mit seinem Schwager, dem Landschaftsmaler Franz Leuschner, reiste er ein zweites Mal nach Togo, um Farmland zu kaufen. Sein Versuch, in der deutschen Kolonie als Pflanzer Fuß zu fassen, scheiterte jedoch an unzureichenden landwirtschaftlichen und geographischen Kenntnissen. 1890 gründete er noch die „Deutsche Togogesellschaft. Henrici und Genossen“, die im selben Jahr wieder aufgelöst werden musste. 1891 kehrte er völlig verarmt und hochverschuldet nach Deutschland zurück, von wo aus er sich nach Übersee einschiffte.

In der Neuen Welt war er 1891 als Vermessungsingenieur beim deutschen Eisenbahnbau in Venezuela und als Brückenbaumeister sowie Kaffeepflanzer in Costa Rica beschäftigt. 1902 übernahm er eine Stelle als Maschineningenieur in Baltimore (USA) bei der Firma Bartlett, Hayward & Co. In Baltimore veröffentlichte er nebenbei seine "Dramatischen Werke". 1905 kehrte Henrici nach Deutschland zurück und heiratete in dritter Ehe Edith Meyer. Seit 1907 arbeitete er in Leipzig als Redakteur der spanisch- und englischsprachigen Exportzeitschriften El Comprador und Energy. 1908 reiste er abermals in die USA, hielt in New York Vorträge und betrieb anschließend eine Farm in der Nähe von Mechanicsville im Bundesstaat Maryland. Nachdem seine dritte Ehefrau durch einen Blitzschlag umgekommen war, heiratete er 1909 Paula Riedel und verkaufte im folgenden Jahr seine Farm.

1910 bemühte sich Henrici vergeblich um eine Habilitation an der Universität Leipzig auf den Gebieten Kolonialwirtschaft und Verkehrswesen. 1911 leitete er ein Landwirtschaftlich-Technisches Büro und Laboratorium in Klinga und versuchte 1912 ohne Aussicht bei den Reichstagswahlen für die sächsischen Konservativen zu kandidieren. In Klinga führte er ab 1913 außerdem das Schülerheim Landpädagogium Klinga und wurde Redakteur der antisemitischen evangelisch-nationalen Zeitschrift Frankfurter Warte. Ein Artikel, in dem er eine Rede von Rosa Luxemburg scharf kritisierte, führte zu einer gerichtlichen Verurteilung. 1914 agierte er ferner als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Leipziger Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik und wurde im September 1914 Hilfslehrer am Königlichen Realgymnasium mit Höherer Landwirtschaftsschule in Döbeln.

Ernst Henrici starb 1915 in Döbeln im Alter von 60 Jahren.

[Bearbeiten] Auszeichnungen und Ehrungen

  • 1880 Erster Preis der Charlottenstiftung durch die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften (für eine Untersuchung über die Werke Martin Luthers)
  • 1903 Preis bei den „Kölner Blumenspielen“ (für das Gedicht Die Fullahmaid)

[Bearbeiten] Werke

  • Die Quellen von Notkers Psalmen, Diss., Straßburg 1878
  • Was ist der Kern der Juden-Frage?, Vortrag, Berlin 1881
  • Toleranz und nationale Ehre, Rede, Berlin 1881
  • Boetius, Trauerspiel in fünf Akten, Berlin 1882
  • Der Neustettiner Synagogenbrand vor Gericht, Berlin 1883
  • Das deutsche Togogebiet und meine Afrikareise, Leipzig 1887
  • Lehrbuch der Ephe-Sprache (Ewe). Anlo-, anecho- und Dahome-Mundart mit Glossar und einer Karte der Sklavenküste, Stuttgart u.a. 1891
  • Indiana, Baltimore 1904
  • Dramatische Werke, Baltmore 1904f.
  • Die Aztekenblume, Dresden 1904
  • Kolonialwirtschaftliche Aufgaben des deutschen Kaufmanns, Leipzig 1908

[Bearbeiten] Literatur

  • Gerd Hoffmann: Der Prozeß um den Brand der Synagoge in Neustettin. Antisemitismus in Deutschland ausgangs des 19. Jahrhunderts. Mit einer Einführungsbibliographie und biobibliographischen Anmerkungen zu Ernst Henrici, Hermann Makower, Erich Sello. Gerd Hoffmann, Schifferstadt, 1998. ( enthält eine Verzeichnis von Henricis politischen und wissenschaftlichen Schriften)

[Bearbeiten] Weblinks

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