Ernst Moritz Geyger
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ernst Moritz Geyger (9. November 1861 in Rixdorf; † 29. Dezember 1941 in Marignolle bei Florenz, Italien) war Bildhauer, Maler und Radierer.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Die Familie Geyger verließ um 1800 ihre Heimat in Süddeutschland und siedelte sich zum Teil im Raum Berlin, zum Teil im Raum Hannover an. Am 9. November 1861 wurde Ernst Moritz Geyger am heutigen Karl-Marx-Platz 16-18, der früheren Mühlenstraße 7, geboren. Eine Gedenktafel von Otto Drengwitz am Haus erinnert an den Rixdorfer Künstler.
Ab 1877 begann er im Alter von sechzehn Jahren eine künstlerische Ausbildung in der Malklasse der Kunstschule in Berlin und wechselte bis 1884 zur Kunstakademie Berlin. Hier führte er als Schüler von Paul Thumann, Otto Knille, M. Michael und Paul Meyerheim seine Ausbildung fort. Nach dem Abschluss an der akademischen Hochschule und einem Versuch, im Meisteratelier von Anton von Werner unterzukommen, war Geyger als freischaffender Maler tätig. Zusätzlich widmete er sich der Graphik und wechselte in seinen Werken ab 1886 in die Radierkunst und den Kupferstich. In dieser Zeit bekamen seine parodisierenden Tierdarstellungen viel Zuspruch, so zum Beispiel der Kranich als „Prediger in der Wüste", „Der Elephant bei der Toilette" und „Die große Affendisputation". Da ihn die Malerei nicht mehr ausreichend befriedigte, wandte er sich ab 1886 auch bildhauerische Arbeiten zu.
Später arbeitete er viel im Ausland, unter anderem in Paris, um die Herstellung seiner Pergament-Drucke und Güsse kleinplastischer Silber- und Bronzearbeiten zu kontrollieren.
Ab 1893 erhielt Geyger einen Ruf mit Professur an die Dresdener Akademie als Leiter des Kupferstich-Meisterateliers. Den akademischen Zwang nicht akzeptierend, verließ er Dresden bereits nach nur fünf Monaten. 1895 ließ er sich bei Florenz nieder und richtete sich in der Mediceer-Villa Marignolle eine Werkstatt ein. Ein Schüleratelier unterhielt er in Florenz, ein zweites Atelier in Berlin. 1902 entstand sein wohl bekanntestes Werk, das heute unter anderem am Neustädter Elbufer und im Park von Schloss Sanssouci in Potsdam zu sehen ist: der oft kopierte "Bogenschütze".
Von 1900 bis 1904 hielt sich Geyger wieder in Berlin auf. Hier verklagte er 1903 den Künstler Max Klinger wegen Verleumdung, denn Klinger hatte in einem Zeitungsartikel behauptet, er habe Stiftungsgelder unterschlagen wollen. Er gewann diesen Prozess.
Nach einem Ruf im Jahr 1918 als Professor des Meisterateliers für Graphik der Berliner Akademie blieb Geyger bis zum 31. März 1927 in dieser Funktion an der Hochschule.
Seine Asche wurde auf dem Ulmer Friedhof beigesetzt.
[Bearbeiten] Werke
- 1883: Tierstudie (Bild), Lutherbild (Bild)
- 1895: Der Riese
- 1902: Bogenschütze (Bronzefigur)
- 1903: Malayen-Bär (Bronzefigur), Archer (Bronzefigur)
- 1912: Pecunia non olet (Bild)
- 1915: Symbol des Waldesdomes (Brunnen mit Bronzefiguren)
- 1919: Märchenbrunnen (Deutscher Wald) (Brunnen)
[Bearbeiten] Ehrungen
- Gedenktafeln:
- Karl-Marx-Platz 16-18, Berlin-Neukölln
- Straßen:
- Geygerstraße zwischen Sonnenallee und Donaustraße, Berlin-Neukölln
[Bearbeiten] Weblinks
- Galerie Saxonia: Ernst Moritz Geyger
- Kunstspaziergänge in Berlin und Umgebung: Ernst Moritz Geyger
- Geyger.de
Personendaten | |
---|---|
NAME | Geyger, Ernst Moritz |
ALTERNATIVNAMEN | Geyger, Ernst |
KURZBESCHREIBUNG | Bildhauer, Maler und Radierer |
GEBURTSDATUM | 9. November 1861 |
GEBURTSORT | Rixdorf |
STERBEDATUM | 29. Dezember 1941 |
STERBEORT | Marignolle bei Florenz (Italien) |