Ernst Witt
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Ernst Witt (* 26. Juni 1911 auf Alsen, heute Dänemark; † 3. Juli 1991 in Hamburg) war ein deutscher Mathematiker.
Witt wurde auf der seit 1864 zu Deutschland gehörenden Insel Alsen geboren, die 1920 nach einer Volksabstimmung wieder an Dänemark fiel. Kurz nach seiner Geburt kam er mit seinen Eltern (der Vater war Missionar) nach China, und kehrte erst im Alter von 9 Jahren nach Europa zurück. Nach seiner Schulausbildung studierte er an den Universitäten von Freiburg im Breisgau und Göttingen, wo er 1934 bei Emmy Noether promovierte und auch habilitierte. In Göttingen gehörte er zur Arbeitsgruppe um den Algebraiker Helmut Hasse. Seit 1937 lehrte Witt an der Universität in Hamburg, wo er bis 1979 tätig war. Während der Zeit des "Dritten Reichs" war er aktives Parteimitglied [1], was ihm nach dem Krieg Schwierigkeiten bereitete. Während des Krieges arbeitete er im Dechiffrierdienst.
Die Arbeit von Witt befasste sich hauptsächlich mit quadratischen Formen und verschiedenen verwandten Feldern wie algebraischen Funktionenkörpern. Er gab auch eine Klassifikation Liescher Algebren auf geometrischer Grundlage. Er soll auch einige neue endliche einfache Gruppen bei seiner Untersuchung der Mathieugruppen gefunden haben, publizierte das aber nicht. Kennzeichnend für seine Arbeiten sind Klarheit und Kürze.
Siehe Wittvektor, Satz von Poincaré-Birkhoff-Witt
[Bearbeiten] Literatur
- Witt Collected works, 1998 (Kersten Hrsg.)
- Ina Kersten Witt, Jahresbericht Deutscher Mathematikerverein 1993
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Ernst Witt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Nach Schappacher (Brief in Mathematical Intelligencer 1996) war sehr wahrscheinlich er es und nicht Teichmüller, der in Emmy Noethers Seminar in SA-Uniform sass
Personendaten | |
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NAME | Witt, Ernst |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mathematiker |
GEBURTSDATUM | 26. Juni 1911 |
GEBURTSORT | auf Alsen, heute Dänemark |
STERBEDATUM | 3. Juli 1991 |
STERBEORT | Hamburg |