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Eva Braun

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Eva Anna Paula Hitler (* 6. Februar 1912 in München; † 30. April 1945 in Berlin durch Suizid; gebürtig Eva Anna Paula Braun) war die Lebensgefährtin und für einen Tag Ehefrau von Adolf Hitler.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

[Bearbeiten] Der Weg zu Hitler

Eva Braun wurde in einer Kloster-Handelsschule ausgebildet und nach dem Schulabschluss als Fotolaborantin bei Heinrich Hoffmann, dem Leibfotografen Hitlers in München angestellt. Dort lernte sie 1929 mit 17 Jahren Adolf Hitler kennen und wurde von ihm in den folgenden Jahren immer wieder zum Essen oder zu einem Getränk eingeladen oder ins Kino ausgeführt.

Nach dem Suizid der Nichte Hitlers, Angela („Geli“) Raubal, am 18. September 1931, intensivierte sich ab 1932 der Kontakt zwischen Eva Braun und Hitler, der 23 Jahre älter als sie war. Dies ging jedoch nur auf eine List Evas zurück. Nachdem sie erfahren hatte, wie geschockt Hitler nach dem Tod seiner Nichte war, wusste sie, dass er es nie zulassen würde, dass sich noch mal eine Frau in seinem privaten Umfeld das Leben nimmt. Also inszenierte sie mit Hilfe ihres Arbeitgebers Heinrich Hoffmann und dessen Frau einen Selbstmordversuch in deren Haus, um Hitlers Beschützerinstinkte ihr gegenüber zu wecken und ihn an sich zu binden. Daraufhin band Hitler Eva mehr in sein Leben ein. Allerdings gibt es kritische Stimmen, die darauf verweisen, dass nicht eindeutig bewiesen ist, ob Hitlers Nichte Geli sich tatsächlich selbst umgebracht hat..

[Bearbeiten] Die geheime Geliebte

In den folgenden Jahren bestand zwischen Eva Braun und Hitler zwar ein intensives Verhältnis, jedoch wurde dieses in der Öffentlichkeit bis fast zum Ende des zweiten Weltkriegs streng geheim gehalten. Hitler zeigte sich fast nie öffentlich mit ihr und gab sie selbst im engsten Kreis des Obersalzbergs, wo Braun und Hitler ab 1936 gemeinsam lebten, als Angestellte aus, obgleich die Beziehung dem engeren Kreis von Vertrauten des Diktators längst bekannt war. Hitler behauptete immer wieder, keine Zeit für eine Ehe zu haben, er sei mit Deutschland verheiratet, daher würde eine Heirat niemals in Frage kommen. Da er also offiziell niemanden hatte, durfte Eva Braun sich nie in der Öffentlichkeit als hohe Frau an seiner Seite inszenieren. Ihre beiden Zimmer lagen nebeneinander, mit einem direkten Verbindungsgang. Braun unternahm 1935 einen weiteren gestellten Suizidversuch, wahrscheinlich um sich erneut um Hitlers Zuneigung zu vergewissern. Hitler ließ sich beim zweiten Selbstmordversuch vom behandelnden Arzt versichern, dass es sich nicht nur um eine Vortäuschung gehandelt habe.

Unpolitisch und vor allem an Mode, Musik und Film interessiert, stellte Eva Braun Hitler und seine Politik nie in Frage. Häufig lud Eva Braun Freunde und Verwandte auf den Obersalzberg ein, um dort im Kreise des Diktators, seiner Vertrauten und Adjutanten einige Tage zu verbringen. Bei offiziellen Anlässen auf dem Obersalzberg, wie Besuchen von ausländischen Politikern, NSDAP-Parteimitgliedern oder hohen Militärs, mussten sich Eva Braun und ihre Begleitung jeweils zurückziehen, obwohl sie den Hausangestellten dort längst als inoffizielle Hausherrin galt.

Dennoch träumte sie in der ganzen Zeit als inoffizielle Geliebte davon, dass sie auch zur offiziellen ersten Frau im Staat aufsteigen würde. Sie war bereit, sich voll Hitlers Willen unterzuordnen und wollte mit ihm unter allen Umständen bis zum Tod zusammen bleiben. Dennoch kann die Beziehung zwischen Eva Braun und Hitler nicht als rein harmonisch bezeichnet werden, im Gegensatz dazu sind zahlreiche Streitigkeiten und auch Demütigungen Eva Brauns durch Hitler auch in der Öffentlichkeit belegt (so durch Herbert Döhrung, den Hausverwalter ihres gemeinsamen Wohnsitzes auf dem Obersalzberg). Die Tiefe der gefühlsmäßigen Bindung Hitlers an Eva Braun ist ebenso strittig wie der Umfang des sexuellen Teils ihrer Beziehung.

Neben dem deutschen Schäferhund Blondi Adolf Hitlers gab es auf dem Berghof Obersalzberg zwei schwarze Scottish Terrier namens „Negus“ und „Stasi“, die Eva Braun gehörten. Diese hielt sie vor allem zur Unterhaltung während der langen Abwesenheitszeiten Hitlers.

Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 schickte Adolf Hitler als Zeichen der „Vorsehung“ seine zerfetzte Uniform an Eva Braun in München. Die Uniform wurde 1945 von den Amerikanern erbeutet und anschließend verbrannt.

[Bearbeiten] Heirat und Tod

Gegen den Willen Hitlers kam Eva Braun im März 1945 vom Obersalzberg nach Berlin, wo bereits der Kampf um die Reichshauptstadt tobte und zog Mitte April in ein Zimmer des Führerbunkers. Trotz Aufforderungen aus ihrer Familie, Berlin wieder zu verlassen, blieb sie bis zum Ende dort. In der Nacht vom 28. auf den 29. April 1945 heirateten Eva Braun und Adolf Hitler dort (Trauzeugen waren Joseph Goebbels und Martin Bormann).

Am 30. April 1945 beging Eva Braun gemeinsam mit Adolf Hitler Suizid im Führerbunker. Sie starb durch die Einnahme von Gift. Die Leichen des Ehepaars Hitler wurden von Martin Bormann, Hitlers Kammerdiener Heinz Linge, seinem SS-Adjutanten Otto Günsche und einigen Leibwächtern aus dem Führerbegleitkommando im Garten der Reichskanzlei gemäß Hitlers letzten Verfügungen verbrannt und die verkohlten Überreste in einem Granattrichter beigesetzt. Der Todeszeitpunkt ist durch Beschluss des Amtsgerichts Berchtesgaden vom 17. Januar 1957 (Az.: II 2/57) auf den 30. April 1945 15 Uhr 28 festgestellt worden. Damit liegt ihr amtlicher Todeszeitpunkt 2 Minuten vor dem Hitlers.

[Bearbeiten] Beurteilung nach dem Krieg

Nach ihrem Tod und dem Ende des Nationalsozialismus wurde Eva Hitler von der Berufungskammer München als in der NS-Zeit belastet eingestuft. Ihr Nachlass wurde beschlagnahmt, da festgestellt wurde, dass dieser komplett aus Zuwendungen Hitlers stammte.

In der historischen Bewertung wird Eva Hitler vor allem deshalb kritisiert, weil sie eine Scheinwelt aufbaute und in ihr lebte, in der sie alle negativen Seiten des Diktators und seiner Herrschaft ausblendete. In einer Zeit der Not der Bevölkerung und des von ihrem Mann maßgeblich verursachten Weltkriegs genoss sie in der Abgeschiedenheit des Obersalzbergs einen Dauerurlaub unter luxuriösen Verhältnissen. Historische Ereignisse, von denen sie zwangsläufig erfuhr, werden in ihren Aufzeichnungen ausschließlich danach bewertet, ob sie Hitler wohl von einer baldigen Rückkehr nach Hause abhalten konnten.

[Bearbeiten] Familie und Nachkommen

Die Eltern von Eva Braun, Friedrich (genannt "Fritz") und Franziska Braun, geb. Kronberger, überlebten ihre Tochter und starben am 22. Januar 1964 bzw. 13. Januar 1976 in Ruhpolding (Oberbayern) und sind dort auf dem neuen Bergfriedhof begraben. Der Vater war von Beruf Gewerbestudienrat und Kunstschreiner.

Eva Braun hatte zwei Schwestern, Ilse (geb. 1908) und Margarete (geb. 1915; genannt "Gretl"). Die ältere, Ilse, war dem Nationalsozialismus gegenüber sehr skeptisch eingestellt. Sie hielt sich weitestgehend von Hitlers Umgebung fern und besuchte ihre Schwester nur selten auf dem Obersalzberg. Im Lauf der Jahre hielt sie Eva oft vor, immer arroganter und oberflächlicher zu werden. Die jüngere, Gretl, gehörte zum ständigen Kreis um Eva auf dem Berghof, sie heiratete am 3. Juni 1944 den aufstrebenden SS-Offizier Hermann Fegelein, einen Verbindungsoffizier Himmlers. Fegelein versuchte im April 1945 zu fliehen, wurde jedoch gefangen genommen. Da Hitler ihn verdächtigte, mit dem vorangegangenen Kapitulationsangebot Himmlers an die Alliierten in Verbindung zu stehen, ließ er ihn am 28. April 1945 im Hof der Neuen Reichskanzlei erschießen. Selbst Eva konnte den Diktator nicht davon abhalten. Sie setzte sich zunächst noch für ihren Schwager ein, beendete aber ihre Bemühungen, als sie feststellte, dass Fegelein ihr Juwelen gestohlen und seine schwangere Frau betrogen hatte. Gretl Fegelein war zu diesem Zeitpunkt hochschwanger und brachte nach dem Ende des Kriegs eine Tochter zur Welt, die sie in Erinnerung an ihre verstorbene Schwester "Eva" nannte. Im Jahre 1954 heiratete Gretl Fegelein den Münchener Textilkaufmann Kurt Berlinghoff. Ihre Tochter wiederum nahm sich wegen einer unglücklichen Liebesbeziehung im Jahre 1975 ebenfalls das Leben.

Ab dem Jahr 2000 stellte sich Eva Brauns Cousine Gertraud Weisker der Öffentlichkeit und berichtete in mehreren TV-Dokumentationen, Interviews und einem autobiographischen Roman ("Evas Cousine") über ihre gemeinsame Zeit mit der Lebensgefährtin Adolf Hitlers.

[Bearbeiten] Eva Braun im Film

  • Das geheime Filmarchiv der Eva Braun, erschienen bei POLAR Firm + Medien GmbH.

Eva Braun wurde in diversen Filmen über Hitler von Schauspielerinnen dargestellt, unter anderem in:

[Bearbeiten] Eva Braun in der Literatur

  • Knauss, Sibylle: Evas Cousine. Roman. Berlin: Claassen, 2000. 366 S.

[Bearbeiten] Weblinks


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