Fasia Jansen
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Fasia Jansen (* 6. Juni 1929 in Hamburg; † 29. Dezember 1997 in Oberhausen) war eine deutsche politische Liedermacherin und Friedensaktivistin.
Die uneheliche Tochter des liberianischen Generalkonsuls Momulu Massaquoi und des deutschen Zimmermädchens Elli Jansen erlebte schon früh Hänseleien, sowohl als „Negermädchen“ und Ausgrenzung auf Grund ihrer Hautfarbe, als auch auf Grund ihrer unehelichen Geburt. Die in einem Hamburger Arbeiterviertel aufgewachsene Jansen durchlebte in der Zeit des Nationalsozialismus die Probleme eines offensichtlich „nichtarischen“ Menschen. Ihre an Josephine Baker orientierte Hoffnung, ihr Leben mit Musik und Tanz zu bestreiten, wurde vorerst zerstört, als sie mit 11 Jahren aus der Tanzschule geworfen und drei Jahre später zum Zwangsdienst in der Küche des KZ Neuengamme bei Hamburg gezwungen wurde. Die Fünfzehnjährige erlebte ebenso die Brutalität der SS als auch die Verzweiflung der Häftlinge – Erlebnisse, die ihr Leben entscheidend prägten. Unter den Umständen des Konzentrationslagers zog sich das damals junge Mädchen ein Herzleiden zu, unter dem es den Rest seines Lebens litt.
In der jungen Bundesrepublik versuchte Fasia die Erfahrungen aus dem Lager zu verarbeiten und das Andenken der Toten und ihrer Ideale aufrecht zu erhalten. Sie begann wieder mit der Musik, zuerst in einem Hamburger Chor, um später auch eigene Lieder aufzuführen. Jansen zog ins Ruhrgebiet und engagierte sich in den politischen Kämpfen der Zeit. Sie trat bei zahlreichen Ostermärschen auf, unter anderem 1966 zusammen mit Joan Baez, spielte bei den großen Streiks vor den Werkstoren von Krupp, Hoesch oder Thyssen und bei der Weltfrauenkonferenz der UNO in Nairobi. Sie erhielt ebenso zahlreiche Strafbefehle wegen Volksverhetzung und Widerstand gegen die Staatsgewalt wie Angebote wegen ihrer schönen Stimme doch lieber Schlager zu singen und Geld zu verdienen.
Der Vater von Fasia Jansen war gleichzeitig der Großvater des Journalisten und Schriftstellers Hans-Jürgen Massaquoi. Obwohl beide in Nachbarschaft zueinander aufwuchsen, kannten sie sich nicht persönlich.
[Bearbeiten] Literatur
- Marina Achenbach: Fasia – geliebte Rebellin. Asso-Verlag, Oberhausen 2004, ISBN 3-921541-94-8
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Jansen, Fasia |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche politische Liedermacherin und Friedensaktivistin |
GEBURTSDATUM | 6. Juni 1929 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 29. Dezember 1997 |
STERBEORT | Oberhausen |