Ferialverbindung

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Eine Ferialverbindung (oder auch "Ferialis", Abk.: F!) ist eine Korporation, die hauptsächlich in einer Stadt ohne Hochschule zu finden ist.

Die Ferialverbindungen sind eine Eigenheit der österreichischen Reichshälfte der Donaumonarchie, die speziell in den Städten von Böhmen, Mähren und Schlesien vorkamen. Ferialverbindungen gibt es auf Mittelschul- (pennale F!), wie auch auf Hochschulebene (akademische F!).

Sie wurden von Studenten gegründet, um sich auch während der Semesterferien in der Heimatstadt zu korporativen Veranstaltungen zu treffen. Bei Ferialverbindungen, die aus lokalen Philisterien von Studentenverbindungen hervorgegangenen sind, handelt es sich häufig um so genannte „Ferienkreise“. Ferienkreise sind ähnlich wie Ferialverbindungen aufgebaut, unterscheiden sich aber doch deutlich von der klassischen Ferialverbindung.

Wann und wo die erste Ferialverbindung entstand, ist heute nicht mehr feststellbar. Insgesamt geht man davon aus, dass im Laufe der Zeit knapp 300 Ferialverbindungen gegründet wurden. Die älteste heute noch bestehende F! ist die „Akademische Ferialverbindung Ostara“ mit Sitz in Freistadt. Sie wurde zu Ostern 1894 gegründet. Neben der Ostara gibt es in Österreich noch zwei weitere der alten akad. Ferialverbindungen: Die „Ferialverbindung deutscher Hochschüler Waldmark“ in Niederösterreich, sowie die „Ferialverbindung der deutschen Hochschüler von Bielitz-Biala Franken“ aus dem ehemaligen österreichischen Schlesien. Die Franken wurden nach dem 2. Weltkrieg aus ihrer Heimatstadt vertrieben. Trotz der damit verbundenen Verstreuung ihrer Mitglieder auf der ganzen Welt, treffen sich jedes Jahr zum Stiftungsfest in Salzburg.

Im Lauf der Zeit entstanden viele Burschenschaften, Landsmannschaften, etc. aus Ferialverbindungen. Die älteste von ihnen ist die „Burschenschaft Markomannia Wien zu Passau, gegründet 1860 als „Ferialverbindung Olomucia“ in Olmütz. Aufgrund von Ortswechsel oder dem Ausbau des Bildungswesens in der betreffenden Stadt und dem damit verbundenen Zugang zu Gymnasien bzw. Universitäten, hatte man oftmals die Möglichkeit, den Aktivbetrieb auch während des Semesters weiterzuführen.

[Bearbeiten] Geschichtliches

Das Ende des 19. Jahrhunderts war geprägt von völkischer Begeisterung. Dies führte zu vielen Vereinsgründungen, welche sich unter anderem die Pflege der national-liberalen Idee zu Ziele setzten. Die bedeutendsten Gruppierungen waren Turn- und Gesangvereine sowie Studentenverbindungen. Die Studentenverbindungen gliederten sich in akademische Vereine, Landsmannschaften, Burschenschaften und Sängerschaften sowie in akademische Corps. Auch in den Heimatstädten der Hochschüler und Akademiker wuchs immer mehr das Bedürfnis, korporierte Vereine zu gründen. So entstanden - häufig aus Freundschaften und Stammtischrunden hervorgehend - die Ferialverbindungen.

[Bearbeiten] Akademische Ferialverbindungen

Totenehrung der F! Ostara Freistadt

[Bearbeiten] Deutschland

Ferialverbindung der deutschen Hochschüler von Bielitz-Biala Franken [1] (Sektion Deutschland)
Akademischer Ferienzirkel Bructeria zu Stadtlohn [2]
Akademische Ferienvereinigung Algovia zu Kempten [3]
Intercorporativer Ferialbund Cerevisia Bambergiensis [4]
Kaisertreue Inaktiven-Verbindung Kanonenboot "Panther" zu Leipzig
Freier Akademischer Bund Neo-Teutonia zu Darmstadt
Ferialverbindung Fassonia zu Haselünne (Emsland) mit den Farben hellblau-mittelblau-dunkelblau

[Bearbeiten] Österreich

Ferialverbindung deutscher Hochschüler Ostara zu Freistadt (Heute: Akad. F! Ostara zu Freistadt) [5]
Ferialverbindung deutscher Hochschüler Waldmark (Raum Zwettl)
Ferialverbindung der deutschen Hochschüler von Bielitz-Biala Franken [6] (Sektion Österreich)
Akademische Ferialverbindung Lumnichia zu Gleisdorf
Estate Verde - Couleurstudentische Sommerfrische im Wiental (Purkersdorf)

[Bearbeiten] Italien

Ferialverbindung Vinalia Neumarkt

[Bearbeiten] Pennale Ferialverbindungen

K.Ö.FV Orakel Ruperti zu Graz
K.Ö.St.VF Batavia zu Reichersberg
C.Ö.R. Saxonia Bisamberg [7]

[Bearbeiten] Einstige Ferialverbindungen

Ferialverbindung deutscher Hochschüler Ostgau zu Waidhofen
Ferialverbindung deutscher Hochschüler Traisengau zu St. Pölten
Ferialverbindung deutscher Hochschüler Ostmark zu Korneuburg
Ferialverbindung deutscher Hochschüler des Böhmerwaldes Hochwald (Heute: APL! Böhmerwald zu Linz) [8]
Ferialverbindung deutscher Hochschüler Kreuzenstein in Stockerau
Ferialverbindung deutscher Hochschüler aus Nikolsburg Thaya
Ferialverbindung deutscher Hochschüler in der Untersteiermark Germania (Heute: Akad. B! Germania zu Graz) [9]
Ferialverbindung deutscher Hochschüler in Wiener Neustadt
Ferialverbindung deutscher Hochschüler Zornstein in Znaim
Ferialverbindung deutscher Studenten Germania in Troppau

Ferialverbindung jüdischer Hochschüler Emunah zu Bielitz

Ferialverbindung Marsignia zu Mährisch Neustadt
Ferialverbindung Olomucia zu Olmütz (Heute: Akad. B! Markomannia Wien zu Passau) [10]
Ferialverbindung Nibelungenring zu Linz (Heute: p.B! Hohenstaufen zu Linz)

Akademische Ferialverbindung Asciburgia in Arnau
Akademische Ferialverbindung Hohensalzburg zu Salzburg (Heute: Akad. S! Hohensalzburg zu Salzburg) [11]

Deutsch-akademische Ferialverbindung Rabenstein in Römerstadt
Deutsch-akademische Ferialverbindung Pollheim zu Wels
Konservative Ferialverbindung Germania Budweis

Akad.-techn. Ferialverbindung Iglavia in Iglau
Deutsch-akad.-techn. Ferialverbindung Germania zu Budweis

Ferialverbindung Thaya in Znaim

Liechtensteinische Akademische Verbindung Rheinmark (keine Ferialverbindung mehr)

[Bearbeiten] Dachverbände

[Bearbeiten] Delegiertenkonvent akademisch deutscher Ferialverbindungen

1897 - 1918, Sitz: Freistadt

Der "Delegiertenkonvent akademisch deutscher Ferialverbindungen" umfasste viele Ferialverbindungen der Donaumonarchie. Der "Freistädter DC" war allerdings 1918 mit der Donaumonarchie zerfallen, und es war nicht mehr möglich, in wieder ins Leben zu rufen.

[Bearbeiten] Verband sudetendeutscher akademischer Heimatverbindungen

1929 - 1991, Sitz: ???

[Bearbeiten] Waidhofener Kartell

1920 - XXXX, Sitz: Waidhofen an der Ybbs

Man suchte nach neuen Kontakten zu Ferialverbindungen. Es wurde das "Waidhofener Kartell" unter Führung der F! Ostgau in Waidhofen an der Ybbs / NÖ gegründet. Zu diesem Kartell gehörten noch die Verbindungen Ostara, Waldmark, Pollheim und Hochwald.