Fernstudium
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Beim Fernstudium findet im Gegensatz zum Präsenzstudium der größte Teil des Studiums abseits des Campus statt. Die Person wird bei ihren Lernaktivitäten von einer Institution betreut, etwa durch besonders aufbereitete Materialien, durch Studienberatung, die Korrektur von Einsendeaufgaben oder Prüfungen. Die ersten Fernunterrichtsangebote wurden ursprünglich auch als Korrespondenzkurse bezeichnet. Damit wird deutlich, dass der Lernende und die betreuende Einrichtung per Post miteinander "korrespondieren". Auf diese Weise wird eine mehr oder weniger intensive Kommunikation von Interaktion zwischen Lerner und betreuender Einrichtung realisiert. Das traditionelle Fernstudium ist oftmals durch hohe Abbruchquoten charakterisiert, weil das Durchhalten - gerade über eine längere Studiendauer hinweg - in der Anonymität schwer aufrecht zu erhalten ist.
Mit der Diskussion über E-Learning hat das Fernstudium Aufwind erhalten. Verschiedene Anbieter integrieren zunehmend E-Learning Elemente in ihre Kurse. Ein weiterer Schritt ist die Entwicklung von Online-Studiengängen. Hierbei wird das Studium nahezu vollständig in einem Lernraum im Internet durchgeführt und durch Prüfungs- und Präsenzphasen an einer Hochschule unterstützt. Durch den Lernraum wird es möglich, digitale und interaktive Lernmaterialien über das Netz zu distribuieren und die Intensitität der Kommunikation zwischen Lernenden und Online-Tutor/innen sowie unter den Lernenden untereinander zu steigern. Im Vergleich zum klassischen Fernstudium ist die Abbruchquote von Online-Studiengängen daher geringer.
Es kann unterschieden werden zwischen dem Fernstudium, das zur Erlangungen eines akademischen Grades, z.B. Diplom, Bachelor oder Master, führt, und dem weiterbildenden Fernunterricht zu verschiedensten Themen, der nicht zu einem akademischen Abschluss führt.
In (West-) Deutschland blieb lange Zeit die FernUniversität in Hagen der einzig große Anbieter von Fernstudien. Durch einen Staatsvertrag zwischen den Ländern erhielt die FernUniversität einen gesamtstaatlichen Auftrag zur Implementierung von Fernstudien. Private - aber staatlich anerkannte - Anbieter, die ausschließlich Fernstudiengänge anbieten, sind unter anderem die AKAD Privathochschulen, welche in Deutschland als erste private FernFH gestartet ist, die Private FernFachhochschule Darmstadt, die Private Fachhochschule Göttingen, die Private FernFachHochschule Sachsen, die Europäische Fernhochschule Hamburg (Euro-FH) sowie die HFH Hamburger Fern-Hochschule.
Es bieten zunehmend jedoch auch Präsenz-Fachhochschulen und Universitäten Fernstudiengänge oder weiterbildende Fernstudien an. Als bundesweiter Anbieter von Fernstudiengängen mit staatlichen Studienabschlüssen hat das Fernstudienzentrum der Hochschule Wismar - University of Technology, Business and Design diverse Bachelor- und Masterangebote herausgearbeitet. Auf postgraduale (weiterbildende) Fernstudiengänge spezialisiert hat sich das Zentrum für Fernstudien und Universitäre Weiterbildung der TU Kaiserslautern (ZFUW) mit etwa 3000 Studierenden (im WS 2006/2007) in Deutschland. Ein spezielles Online-Studienprogramm, das die Konzeption und Implementation solcher Fernstudien selbst zum Thema hat, wird von der Universität Duisburg-Essen als weiterbildener Master of Arts of Educational Media angeboten.
[Bearbeiten] Weblinks
- Links zum Thema „Fernstudium“ im Open Directory Project