Ferry Porsche
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Ferdinand »Ferry« Anton Ernst Porsche (* 19. September 1909 in Wiener Neustadt (Österreich); † 27. März 1998 in Zell am See) war ein österreichischer Unternehmer (Automobilbau) und Ingenieur.
[Bearbeiten] Leben und Lebenswerk
Ferry Porsche kam als einziger Sohn des Automobilkonstrukteurs Ferdinand Porsche (Senior) zur Welt. Während seine Schwester Louise (1904-1999) den Wiener Anwalt Anton Piëch heiratete und in Österreich blieb, übernahm Ferry nach des Vaters Tod im Jahre 1951 das 1931 in Stuttgart gegründete Konstruktionsbüro. Dieses Büro hatte vom RDA (Reichsverband der Automobilindustrie) am 22. Juni 1934 den Auftrag erhalten, den „Volkswagen“ (später auch KDF - Kraft Durch Freude) zu entwickeln. An dessen Entwicklung war auch Ferry maßgebend beteiligt.
Sein bedeutendstes Lebenswerk ist der Aufbau der Zuffenhausener Automobil-Marke Porsche, die aus dem Ingenieursbüro seines Vaters hervorging. Ferry Porsche leitete die Entwicklung des ersten Porsche-Modells, des ab 1949 in Serie gebauten Typs 356. Dieses Modell wurde damals in Gmünd in Kärnten, wohin die Firma zum Kriegsende verlegt worden war, mit einfachen Mitteln teilweise aus Volkswagen-Teilen hergestellt. Die Form aller wichtigen Porsche-Fahrzeuge (runde Frontscheinwerfer auf konvex gewölbten Kotflügeln, abfallendes Heck, abgerundetes Heckfenster) - einschließlich der Formensprache des 911 - geht noch heute auf das Design des ersten Porsche - der von Ferry persönlich entworfen wurde - des 356 Nr. 1 Roadster zurück. Die Firma Porsche baut bis heute Sportwagen von Weltruf, unter anderem seit 1963 die Modelle des Typs 911, deren Linien Ferrys Sohn Butzi (Ferdinand Alexander Porsche) zeichnete.
Ferry Porsche hat auch das Markenzeichen von Porsche entworfen. Die Mischung aus den Wappen von Württemberg-Hohenzollern und Stuttgart stellt einen Bezug zum Standort des Werkes her. Ergänzt wird es von einem krönenden Porsche-Schriftzug. Ferry Porsche zeichnete den ersten Entwurf einst bei einem Aufenthalt in New York auf eine Serviette. Heute ist es eines der berühmtesten Markenzeichen der Welt.
Ferry Porsche war bis zum Rückzug der Familie Porsche aus der operativen Unternehmensleitung im Jahr 1972 Vorstandsvorsitzender der Dr. Ing. h. c. F. Porsche AG . Anschließend leitete er den Aufsichtsrat und war bis zu seinem Tod am 27. März 1998 Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats von Porsche. Außerdem war er gemeinsam mit seiner Schwester Louise im Besitz der Porsche Holding in Salzburg, deren Hauptgeschäft noch heute der Handel mit Fahrzeugen der Marken Volkswagen und Audi, sowie derer Töchter ist.
Ferry Porsche war verheiratet und Vater von vier Söhnen, die auf die Namen Ferdinand Alexander, Gerhard, Hans-Peter und Wolfgang hören.
Derzeit wird in Zell am See das Ferry-Porsche Congress Center, welches ihm gewidmet ist, gebaut.
[Bearbeiten] Literatur
- Porsche, Ferry: Ein Leben für das Auto. Eine Autobiographie.; zus. m. Günther Molter; Motorbuch Verlag, Stuttgart 1989 - auch erschienen unter dem Titel
- Molter, Günther; Porsche, Ferry: Ferry Porsche. Mein Leben. 326 Seiten, 163 Abbildungen, 32 Farbabbildungen, Schutzumschlag. Motorbuch Verlag, Stuttgart 6. Aufl. 1989, ISBN 3-613-01282-0
- Stuhr, Arne: Familie Porsche; in: Manager-Magazin 13. Mai 2004
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Ferry Porsche im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Beschreibung der Ferry Porsche Biografie
- http://www.porsche.com/ Offizielle Internetpräsenz der Dr. Ing. h. c. F. Porsche AG
- http://www.porsche-holding.at/ Offizielle Internetpräsenz der Porsche-Holding Österreich
Personendaten | |
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NAME | Porsche, Ferry |
ALTERNATIVNAMEN | Porsche, Ferdinand Anton Ernst |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-österreichischer Unternehmer |
GEBURTSDATUM | 19. September 1909 |
GEBURTSORT | Wiener Neustadt |
STERBEDATUM | 27. März 1998 |
STERBEORT | Zell am See |