Fidelis von Sigmaringen
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Der heilige Fidelis von Sigmaringen (* 1. Oktober 1578 in Sigmaringen; † 24. April 1622 in Seewis in Graubünden) war ein katholischer Ordenspriester und Märtyrer.
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[Bearbeiten] Leben
Fidelis (bürgerlicher Name: Markus Rey (oder Roy, die ältesten Urkunden sind mit "Rey" bezeichnet, die neueren sprechen von Roy) war der Sohn des Sigmaringer Bürgermeisters Johannes Rey. Dessen Vater war aus Antwerpen im Jahre 1529 nach Sigmaringen gekommen, als Graf Karl I seine Regierung antrat, der seinerseits ebenfalls aus den Niederlanden kam.
Marcus Rey wurde 1578 geboren. Seine Mutter war Genofeva Rosenberger und stammte aus Tübingen.
Marcus Rey studierte in Freiburg Rechtswissenschaft. Von 1604 bis 1610 begleitete er den Freiherren Wilhelm von Stotzingen auf Reisen durch ganz Frankreich, Welschland (Oberitalien) und etliche Spanische Provinzen (spanische Niederlande). Nach Beendigung seiner Reisen blieb er noch zwei Jahre bei den Stotzingen und setzte zu gleicher Zeit seine Studien in den Rechtswissenschaften fort. Am 7. Mai 1611 promovierte er zum "Doctor beider Rechte". Nach seiner Promotion erhielt er durch Vermittlung seines Landesherrn, Landvogt Graf Karl II von Hohenzollern-Sigmaringen in dessen Residenz zu Ensisheim die einträgliche Stelle eines Beisitzers am obersten Gerichtshof.
Entmutigt durch Misswirtschaft und Korruption trat er 1612 in den Kapuzinerorden ein, wo er den Ordensnamen Fidelis bekam. Er wurde bald zum Priester geweiht und bereiste als Missionar im Auftrag der päpstlichen Kongregation zur Ausbreitung des Glaubens die Gebiete der Schweiz. 1621 wurde er Guardian des Klosters in Feldkirch. Als im Dreißigjährigen Krieg österreichische Truppen Teile des Freistaats der Drei Bünde eroberten, folgte Fidelis diesen.
Als er am 24. April 1622, nachdem er in Grüsch die Messe gelesen hatte, nach Seewis zog und dort in der Kirche begann, den österreichischen Soldaten zu predigen, drangen bewaffnete Bauern in die Kirche ein und es entstand ein Tumult. Vor der Kirchentür wurde er aufgefordert, seinem Glauben abzuschwören. Seine Antwort soll gelautet haben: „Ich kam, die Häresie auszurotten, und nicht, um sie anzunehmen.“ Daraufhin wurde er erschlagen.
1729 wurde der als Märtyrer angesehene Fidelis selig- und 1746 von Papst Benedikt XIV. heilig gesprochen.
[Bearbeiten] Gedenktag
- Katholisch: 24. April (Nicht gebotener Gedenktag im Allgemeinen Römischen Kalender)
Fidelis ist der Stadtpatron von Feldkirch und Sigmaringen, als Patron von Hohenzollern und Vorarlberg, der Juristen, in Gerichtsangelegenheiten und für die Ausbreitung des Glaubens.
[Bearbeiten] Ikonografie
Fidelis wird dargestellt mit Stachelkeule (Prättigauer Prügel) und Schwert.
[Bearbeiten] Literatur
- Matthias Ilg: Der Kult des Kapuzinermärtyrers Fidelis von Sigmaringen als Ausdruck katholischer Kriegserfahrungen im Dreißigjährigen Krieg. In: Matthias Asche (Hg.): Das Strafgericht Gottes: Kriegserfahrungen und Religion im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation im Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges; Beiträge aus dem Tübinger Sonderforschungsbereich „Kriegserfahrungen – Krieg und Gesellschaft in der Neuzeit“. Münster: Aschendorff 2001. ISBN 3-402-05910-X, S. 291-439.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Fidelis von Sigmaringen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Artikel Fidelis von Sigmaringen im Historischen Lexikon der Schweiz
- Eintrag (mit Literaturangaben) im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon (BBKL)
Personendaten | |
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NAME | Fidelis von Sigmaringen |
KURZBESCHREIBUNG | katholischer Ordenspriester und Märtyrer |
GEBURTSDATUM | 1. Oktober 1578 |
GEBURTSORT | Sigmaringen |
STERBEDATUM | 24. April 1622 |
STERBEORT | Seewis in Graubünden |