Frühstücksfernsehen
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Frühstücksfernsehen ist die Bezeichnung für eine Fernsehsendung, die je nach Tag und Sender 2-4 Stunden dauert und am Morgen, also zwischen 5:30 und 11:00, ausgestrahlt wird.
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[Bearbeiten] Inhalte
Die Inhalte sind je nach Sender unterschiedlich, enthalten aber häufig:
- Aktuelle Nachrichten
- Reportagen
- Veranstaltungshinweise
- Boulevardthemen
- Wirtschaftsthemen
- Sportthemen
- Werbung für andere Programme des Senders
- Musik
Die Inhalte sind in der Regel zu kurzen Beiträgen aufbereitet, so dass den Fernsehgewohnheiten des Zielpublikums, welches am Morgen meist nur wenige Minuten die Sendung verfolgt, gerecht wird: Nachrichten und Wetter wiederholen sich im halbstündigen Rhythmus, die anderen Themen belegen meist feste Sendezeiten und bestimmte Beiträge werden während der Sendung mehrfach gesendet.
Bei den Privatsendern wird das Frühstücksfernsehen durch – ebenfalls recht kurze, dafür häufige – Werbeblöcke unterbrochen.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Privatfernsehen
Vorreiter des Frühstücksfernsehens im deutschsprachigen Raum war der Privatsender Sat.1, der ab 1. Oktober 1987 zwischen 6:00 und 9:00 Uhr die Sendung Guten Morgen mit SAT.1 ausstrahlte. Die Sendung war eher unterhaltungs- und ratgeberorientiert, brachte dementsprechend aktuelle Musik-Videoclips, Spiele (Goldener Schuß und Superball) und Experten zu den verschiedensten Themen des täglichen Lebens im Studio. Der Anteil an aktuellen Informationen wurde in einer Studie im Jahr 2000 mit 28,3 Prozent bemessen. Moderiert wurde die Sendung u. a. von Wolf-Dieter Herrmann, Sabrina Fox (geb. Lallinger), Armin Halle, Rita Werner und Susanne Holst (heute bei ARD aktuell).
Beim Start des ersten Frühstücksfernsehns leisteten sich Sat.1 und RTL plus damals ein richtiges Wettrennen. Mehrfach wurden Termine weiter vorverlegt um früher als der Konkurrent zu sein. So kam es, dass der erste Frühstücksfernsehen ziemlich unspäktakulär und wohl auch sehr kurzfristig mit einer Meldung in den 6-Uhr-Nachrichten von Radio Luxemburg begann: "Dies ist der Startpunkt des ersten deutschen Frühstücksfernsehens". Dies geschah am 23. September 1987. Entsprechend gering war die Reichweite der ersten Sendungen und entsprechend unbekannt ist der Termin.
[Bearbeiten] Öffentlich-rechtliches Fernsehen
Die öffentlich-rechtlichen Sender stiegen erst in den frühen 90er Jahren in das Frühstücksfernsehen ein, sie übernahmen anfangs das Frühprogramm des Berliner Senders RIAS-TV (moderiert von Nina Ruge und Günther Neufeldt) und produzieren erst seit 1992 eigene Morgensendungen. Der Informationsanteil ist dabei mit 68,1 Prozent höher als bei den Privatsendern.
[Bearbeiten] Derzeitige Formate
Ein Frühstücksfernsehen strahlen im deutschsprachigen Raum heutzutage unter anderem aus:
- ARD und ZDF, mit dem Morgenmagazin, siehe auch ARD-Morgenmagazin
- Sat.1 mit dem Sat.1-Frühstücksfernsehen
- Die Sender der SevenOne Media Austria (ProSieben Austria, Sat.1 Österreich, kabel eins austria und Puls TV) mit Café Puls
[Bearbeiten] Literatur
- Hohlfeld, Ralf: Das Nebenbei-Fernsehen. Inhalte, Themen und Gestaltung des Frühstücksfernsehens. In: Fernseh-Informationen, 5 / 2000, S. 21 – 26. ([1])