Franz Alt (Journalist)
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Franz Alt (* 17. Juli 1938 in Untergrombach nahe Bruchsal) ist ein deutscher Journalist und Buchautor.
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[Bearbeiten] Tätigkeit
Franz Alt studierte Politologie, Geschichte, Philosophie und Theologie. 1967 wurde er mit einer Dissertation über Konrad Adenauer promoviert. Von 1968 - 2003 arbeitete er überwiegend beim Südwestfunk (SWF) (heute: SWR), für den er 20 Jahre lang das Politmagazin Report moderierte. Die Veröffentlichung des Buchs "Frieden ist möglich", in dem Alt Zweifel an der Politik der Nachrüstung anmeldete, führten zu jahrelangen juristischen Auseinandersetzungen zwischen Alt und seinem Sender. Von 1992 - 2003 leitete Franz Alt die Zukunftsredaktion im SWR und moderierte außerdem in 3sat die Magazine Querdenker und Grenzenlos. Seine Bücher wurden in 12 Sprachen übersetzt und erreichten eine Auflage von über zwei Millionen.
Er ist Mitglied im Magischen Zirkel von Deutschland. Seit 40 Jahren gibt er unter dem Pseudonym Francesco Altini öffentliche Vorstellungen als Hobbyzauberer.
Bis zur Katastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 war Alt Mitglied der CDU. Er plant den Einstieg in eine „solare Weltrevolution“. Alts Arbeiten wurden mehrfach prämiert, u. a. mit dem Adolf-Grimme-Preis, der Goldenen Kamera, dem Deutschen Solarpreis, dem Europäischen Solarpreis, dem Umwelt-Online-Award, dem Menschenrechtspreis AWARD 2003 und dem Umweltpreis der Deutschen Wirtschaft 2004.
Auf seiner Homepage "Sonnenseite" gibt Franz Alt einen Überblick über die Alternativen der Energieerzeugung - erneuerbare Energien, solares Bauen, solares Wirtschaften - sowie über die Themen Klimawandel, Klimapolitik, Treibhauseffekt, ökologische Verkehrswende, ökologische Wasserwirtschaft, Ökolandbau, ökologische Steuerreform, Frieden und Menschenrechte ("Krieg um Öl oder Frieden durch die Sonne").
Im Oktober 2006 erscheint der Gesprächsband "Du darfst den Kern nicht spalten". Im Gespräch mit zwei Journalistenkollegen blickt Alt darin auf sein Leben, seine Kindheit in einem wohlbehüteten Elternhaus, seine Studienjahre und seine Erfahrungen als Mitarbeiter des öffentlichen Rundfunks und Fernsehens zurück.
[Bearbeiten] Kritik
- Umweltexperten kritisieren, dass Alt häufig unausgegorene Ideen und Scheinlösungen propagiert, ohne ökologische und sonstige Bedenken etwa aus anderen Fachrichtungen zu berücksichtigen. Ein Beispiel dafür ist Alts Engagement in den 1990er Jahren für einen großflächigen Chinaschilfanbau.
- Mit Veröffentlichungen u.a. in der "Jungen Freiheit" und der "Nationalzeitung" belege Alt seine mangelnde Abgrenzung zu rechten Ideologien. Er nehme damit in Kauf, dass sein prominenter Name für die Imagewerbung rechtsextremer Organisationen benutzt werde. Alt entgegnet den Vorwürfen, dass er selber mit rechtsextremen Organisationen nichts zu tun habe, dass man sich mit ihnen aber auch auseinandersetzen müsse, da die dortigen Mitglieder und die Leser dieser Zeitungen auch Menschen seien.
- Nicht nur Vertreter des jüdisch-christlichen Dialogs bzw. Juden kritisieren seit den 1980er Jahren, dass Alts Werke antijudaistisches bzw. antisemitisches Gedankengut enthalten würden. Denn Alt würde den neutestamentlichen Gott der Liebe gegen den Gott der Rache und des Krieges des Alten Testaments ausspielen, was eine Abwertung des Judentums beinhalte.[1]
- Theologen und Bibelwissenschaftler torpedierten Alts Jesusbild, das nur eine wohlfeile Projektion aktueller ideologischer Vorstellungen sei: der pazifistische Jesus, der ökologische Jesus, der feministische Jesus.
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1983: Joseph-E.-Drexel-Preis
- 1992: Umweltpreis "Goldene Schwalbe"
- 1997: Bambi
[Bearbeiten] Werke
- Es begann mit Adenauer, 1975
- Frieden ist möglich. Die Politik der Bergpredigt, 1983
- Liebe ist möglich, 1985
- Jesus - der erste neue Mann, 1989
- Schilfgras statt Atom, 1992
- Das Ökologische Wirtschaftswunder, 1997
- Windiger Protest - Konflikte um das Zukunftspotential der Windkraft, mit Jürgen Claus und Hermann Scheer, 1998
- Der ökologische Jesus, 1999
- Agrarwende jetzt - Gesunde Lebensmittel für alle, 2000
- Krieg um Öl oder Frieden durch die Sonne, 2002
- Wege zur ökologischen Zeitenwende. Visionen und Reformalternativen für ein zukunftsfähiges Kultursystem, mit Rudolf Bahro und Marko Ferst, 2002
- Die Schöpfung, Bildband, mit Wilfried Weyer, 2003
- Die Sonne schickt uns keine Rechnung - Neue Energie - Neue Arbeit , 2004
- TIBET – weites Land zwischen Himmel und Erde - Bildband m. Wilfried Weyer, 2005
- Eine bessere Welt ist möglich - Ein Marshallplan für Arbeit, Entwicklung und Freiheit, mit Rosi Gollmann, Rupert Neudeck, Riemann Verlag, 2005
- Zukunft Erde - Wie wollen wir morgen leben und arbeiten?, 2006
- Deutschland ist erneuerbar - Franz Alt im Gespräch mit Bernhard Müller und Horst Wörner, Gerhard Hess Verlag, Bad Schussenried 2007. ISBN 3-87336-345-3
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Franz Alt (Journalist) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Homepage von Franz Alt ("Sonnenseite")
- Beiträge von Franz Alt
- Filme von und mit Franz Alt bei fechnerMEDIA
- Über Franz Alt
- Heinz Gess: Eine Kritik der Weltanschauung von Franz Alt
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Vgl. Micha Brumlik: Der Anti-Alt. Wider die furchtbare Friedfertigkeit, Frankfurt/M. 1991.
Personendaten | |
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NAME | Alt, Franz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist und Buchautor |
GEBURTSDATUM | 17. Juli 1938 |
GEBURTSORT | Untergrombach, jetzt Bruchsal |