Friedrich Wührer
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Friedrich Wührer (* 29. Juni 1900 in Wien; † 27. Dezember 1975 in Mannheim) war ein deutsch-österreichischer Pianist.
Nachdem Wührer bei Franz Schmidt Klavier, bei Ferdinand Löwe Dirigieren und bei Joseph Marx Musiktheorie studiert hatte, begann er früh eine Pianistenkarriere, die ihn durch fast alle Erdteile führte. In den zwanziger Jahren trat er häufiger in Konzerten des Schönberg-Kreises auf, so 1923 mit Schönbergs George-Liedern op. 15, 1924 bei der berühmten "Pierrot Lunaire"-Aufführung in Barcelona, wo Wührer an Stelle von Eduard Steuermann den Klavierpart spielte, oder 1925 mit Weberns Stücken für Cello und Klavier op. 11. Obwohl Wührers Repertoire auch Werke von Béla Bartók und Strawinsky, Prokofjew und Paul Hindemith umfasste, lag der Schwerpunkt des Pianisten auf der Musik der Romantik und Spätromantik. Er hat wohl als erster das gesamte Klavierwerk von Schubert für die Schallplatte eingespielt. Gleichzeitig übte er eine bedeutende pädagogische Tätigkeit aus, nacheinander in Wien, Mannheim (1934), Kiel (1936), zuletzt in München. Daneben leitete er regelmäßig Meisterkurse am Mozarteum in Salzburg. Wührer, der mit Max Reger und Hans Pfitzner befreundet war, schrieb ein Buch "Meisterwerke der Klaviermusik", das 1966 in Wilhelmshaven erschienen ist; er war auch als Herausgeber und Bearbeiter ("Chopin-Studien", "Alte Meister", Klavierwerke von Franz Schmidt) tätig. Wührer findet Erwähnung in Thomas Bernhards Roman der Untergeher.
Personendaten | |
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NAME | Wührer, Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-österreichischer Pianist |
GEBURTSDATUM | 29. Juni 1900 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 27. Dezember 1975 |
STERBEORT | Mannheim |