Gabelblattgewächse
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Gabelblattgewächse | ||||||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||||
Psilotaceae | ||||||||||||||||
Kanitz | ||||||||||||||||
Gattungen | ||||||||||||||||
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Die Gabelblattgewächse (Psilotaceae), auch Urfarne genannt, sind eine Familie in der Abteilung der Gabelblattartigen (Psilophyta) die zu den Gefäßsporenpflanzen (Pteridophyta) innerhalb des Unterreich der Gefäßpflanzen (Tracheobionta) der Pflanzen (Plantae) gehören.
Die Gabelblattgewächse (Psilotaceae) sind unter den rezenten Landpflanzen die am wenigsten komplex aufgebauten Gefäßpflanzen und besitzen Merkmale, wie sie die Pflanzen im am Übergang von Silur und Devon ähnlich wie die ausgestorbenen Urfarne (Psilophytopsida) aufwiesen, als die Besiedelung des Festlandes begann. Sie haben keine echten Wurzeln und keine Blätter. Der deutsche Name Gabelblattgewächse ist daher irreführend, da es sich nicht um die Blätter der Pflanze handelt, die sich gabeln, sondern um die Sprossachsen. Der manchmal falsch für diese Taxa benutzte Name „Urfarne“ führt in die falsche Richtung, da das ja keine Psilophytopsida sind. Weder die Gabelblattgewächse noch die Urfarne werden als die Vorfahren der heutigen Farne angesehen.
Es gibt unterschiedliche Ansichten zur evolutionären Verwandtschaft der Gabelblattgewächse mit den anderen Gefäßsporenpflanzen.
- Die traditionelle Lehrmeinung ist, dass die Gabelblattgewächse eine primitive Gruppe der Gefäßpflanzen darstellen.
- Alternativ wird auch diskutiert, dass sie von den Farnen abstammen, und im Laufe ihrer Entwicklung einige Charakteristika verloren haben.
- Eine dritte Ansicht, die neuerdings vertreten wird, betrachtet sie als mit den Bärlapppflanzen verwandt.
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[Bearbeiten] Beschreibung
Die Pflanzenarten dieser Gruppe bleiben kleiner als 50 cm.
In beiden Gattungen ist der Sporophyt (die sich fortpflanzende, dominante Pflanze) klein und ohne echte Wurzeln, sondern hat mit Rhizoidhaaren besetzte Rhizome. Der Pflanzenoberteil besteht aus sich dichotom verzweigenden Sprossachsen (Stängeln).
Die Sporen sind gleichartig (Homosporie); auf dem aus ihnen entstehenden Prothallium wachsen sowohl Antheridien als auch Archegonien (monözisch).
[Bearbeiten] Systematik
Die Familie enthält die zwei Gattungen Gabelblatt (Psilotum) und Tmesipteris. Letztere Gattung wird aufgrund morphologischer Unterschiede manchmal auch in eine eigene Familie, die Tmesipteridaceae, eingeordnet; zellbiologische Analysen sprechen gegen eine solche Abspaltung.
Es gibt zwei Gattungen mit 14 bis 15 Arten in der Familie:
- Psilotum kommt bevorzugt in Symbiose mit Pilzen vor (Mykorrhiza). Die Pflanzen haben keine Blätter; die Photosynthese geschieht in den Sprossen.
- Psilotum nudum, Vorkommen: Südasien, Australien und Neuseeland
- Psilotum flaccidum, Vorkommen: Jamaika, Mexiko, einige pazifische Inseln.
- Tmesipteris ist oft ein Epiphyt auf dem Farn Dicksonia. Der Spross ist von bis zu 2 cm langen blattähnlichen Schuppen umgeben.
- Tmesipteris tannensis, Vorkommen: Australien, Tasmanien, Neuseeland,
- Tmesipteris vieillardii, Vorkommen: Neukaledonien
[Bearbeiten] Bilder
[Bearbeiten] Literatur
- Eduard Strasburger, Peter Sitte, Elmar Weiler, Andreas Bresinsky, Christian Körner: Lehrbuch der Botanik für Hochschulen. Begründet von E. Strasburger. .. Gustav Fischer, Stuttgart 1998 (34. Aufl.). ISBN 3-4372-5500-2
[Bearbeiten] Weblink
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