Gaspar de Guzmán, Conde de Olivares
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Gaspar de Guzmán, Graf von Olivares, Herzog von San Lucar, (* 6. Januar 1587 in Rom, † 22. Juli 1645 in Toro). Olivares war einer der führenden Minister Spaniens in der Regentschaft von König Phillip IV.. Er regierte von 1623-1643. Sein Ziel war es, die Zentralgewalt in Spanien zu stärken und darin eben beschwor er Aufstände hervor, die schließlich durch Hofintrigen zu seinem Sturz führten.
Der 3. Graf von Olivares hat an der Universität Salamanca studiert. Er war Adliger (gentilhombre) am Hofe Philipp IV. von Spanien (1605 – 1665) von Kastilien. Als 1622 sein Onkel Baltasar de Zúñiga starb, wurde er Premierminister. Er vertrat mit Vehemenz die spanisch-imperialistische Tradition und damit ein politisches Programm, das auf die Hegemonialmacht der spanischen Habsburger in Europa setzte. Ob des immensen Steuerdrucks und des lahmenden Amerika-Handels waren die kastilische Staatskasse leer und die menschlichen Ressourcen total erschöpft. Dies zwang Olivares zu wirtschaftlichen und militärischen Maßnahmen gegenüber anderen Landesteilen, die durch die Kriegserfolge 1618 (in Valtellina und in der Pfalz) zunächst gerechtfertigt erschienen. Olivares startete ein Reformprogramm, (Junta de Reformación, 1623), dass aber letztendlich misslang. Er versuchte eine gerechtere Steuerverteilung in Kastilien, eine Neuorganisation des Bankensystems in enger Anlehnung an die kastilische Krone und eine engere Bindung der nicht-kastilischen Landesteile (vor allem Portugal und Katalonien) an dieses Finanzierungs- und Militärsystem durchzusetzen. Dieses Programm (Memorial del 1624) beinhaltete weitgehende Änderungen der Organisationen in den nicht-kastilischen Landesteilen und deren Kastilianisierung. Es zielte auf einen absolutistisch, monarchisch-spanischen-kastilischen Zentralstaat hin. Vor allem die Verwicklung in den dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) in Deutschland auf seiten Habsburgs wurde zunehmend zu einer Last für die kastilische Monarchie. Der zunehmende Steuerdruck und die Forderung nach Kriegsunterstüzung provozierte in Portugal und in Katalonien große Widerstandsbewegungen und Aufstände gegen die kastilische Monarchie. Olivares schlägt eine Waffenunion der katalanisch-aragonesischen Krone mit Kastilien vor, spricht sich andererseits gegen die katalanisch-aragonesische Verfassung aus. Er unternimmt mit dem spanischen König eine längst überfällige Reise nach Aragon und Katalonien. Aragon und Valencia lehnen die Waffenunion mit Kastilien ab und schränken ihre Steuerzahlungen ein. In Barcelona findet 1626 eine Krisensitzung des Parlamentes zu allen umstrittenen Fragen (katalanische Rekruten, Beleidigungen und Demütigungen Kataloniens seitens des Königs, Frage der Waffenunion) statt. Graf Olivares wird ungeduldig und bricht den teuren Besuch des kastilischen Königs in Barcelona ab, verhindert letztendlich eine Verhandlungslösung und kehrt mit dem König unverrichteter Dinge nach Madrid zurück. Die nächsten Jahre zwingen Olivares zu unangenehmen Maßnahmen wie der Konfiszierung der Einnahmen von Großgrundbesitzern, der Beschlagnahmung aller Einnahmen aus dem Handel mit dem amerikanischen Kontinent, Tributzahlungen von Beamten für ihre Einnahmen an den kastilischen Staat (media annata (1631)) und die Ausgabe von Kriegsanleihen. 1632 scheitert das Parlament in Barcelona abermals mit Vermittlungsbemühungen. 1635 erzwingt der Krieg mit Frankreich militärische Eingriffe - das heißt Stationierung kastilischer Truppen in Katalonien - Eingriffe, die im Krieg um das Roussillon mit Frankreich (1639 – 1640) noch erheblich zunehmen.
Die Politik von Graf Olivares, die eine Einbindung Kataloniens und Portugals in die gesamt-spanisch-kastilische Politik erzwingen wollte, erreichte ihr Gegenteil: Sie provozierte einen Aufstand Kataloniens gegen Philipp IV., den Aufstand der Schnitter (1640 – 1652) (siehe auch: Els Segadors) sowie die Lösung Portugals von der spanischen Krone im Dezember 1640. 1643 war König Philipp IV. aufgrund der militärischen Niederlagen seines Premierministers Graf Olivares gezwungen, ebendiesen nach Toro ins Exil zu schicken. Selbst Teile Andalusiens wollten sich in dieser Situation von der kastilischen Krone lossagen. Im Exil schrieb Olivares seine ohne große Nachwirkung bleibenden Rechtfertigungen unter dem Titel: „Nicandro“.
Kunsthistorisch ist Olivares bedeutsam, da er zu den frühen Förderern Diego Velázquez gehörte und er maßgeblich daran beteiligt war, dass dieser zum spanischen Hofmaler wurde. Velázquez hat ihn mehrfach porträtiert. Zu den kunsthistorischen bedeutsamsten Gemälden zählt ein Reiterporträt.
Personendaten | |
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NAME | de Guzman, Gaspar |
ALTERNATIVNAMEN | Graf von Olivares |
KURZBESCHREIBUNG | spanischer Premierminister zur Zeit Philipps IV. |
GEBURTSDATUM | 6. Januar 1587 |
GEBURTSORT | Rom |
STERBEDATUM | 22. Juli 1645 |
STERBEORT | Toro |