Georg Sporschill
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Georg Sporschill (* 26. Juli 1946 in Feldkirch, Vorarlberg) ist ein österreichischer Jesuit und Sozialseelsorger. Seit 1991 baut er in Osteuropa ein Betreuungsnetz für Straßenkinder und verwahrloste Jugendliche auf.
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[Bearbeiten] Leben
Georg Sporschill besuchte das humanistische Gymnasium in Feldkirch, anschließend studierte in Innsbruck und Paris Theologie, Pädagogik und Psychologie. 1970-1972 war er Hochschulassistent, dann arbeitete er als Referent für Erwachsenenbildung bei der Vorarlberger Landesregierung.
1976 wurde er Jesuit, 1978 wurde er zum Priester geweiht. In Wien wurde er Kaplan der Pfarre Lainz und Chefredakteur der spirituellen Zeitschrift "Entschluss". Er gründete in der Pfarre mehrere Jugendgruppen, die nach seinem Wechsel zur Caritas die Zeitschrift "Jugend-Sporsch" gründeten.
Ab etwa 1980 galt Sporschills besonderes Engagement den strafentlassenen, drogensüchtigen und obdachlosen Jugendlichen. 1982 übernahm er von der Caritas Wien das Jugendhaus der Caritas (kurz JUCA) in der Blindengasse in Wien 8, das 2000 in die Römergasse 64-66 im 16. Wiener Gemeindebezirk übersiedelte. Bei allen seinen Wienaufenthalten wohnte Karl Rahner in diesem rasch bekannt gewordenen Haus.
Sporschill gründete in der Folge noch weitere Obdachlosenhäuser und das Lokal "Inigo" im 1.Bezirk, wo Langzeit-Arbeitslose jobben können. Auch der erste "Canisibus" geht auf ihn zurück,; in den mittlerweile drei Bussen werden Obdachlose in Wien mit Essen, Kleidung, Decken und medizinischer Hilfe versorgt.
1991 ging P. Sporschill im Auftrag des Ordens und der Caritas nach Bukarest und begann mit einem Projekt für Straßenkinder. Der Verein "Concordia" wurde gegründet, sein Projekt wurde zum Vorzeigeprojekt moderner Caritasarbeit.
Seit 2003 wird unter der Leitung von P. Sporschill in Chişinău (Moldawien) eine Stadt für 300 verlassene Kinder aufgebaut. Im Dezember 2006 gründet er das erste von 3 Betreuungshäusern in der ukrainischen Stadt Schytomyr.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- Ehrendoktor der Universität Innsbruck 2005
- Felix-Ermacora-Menschenrechtspreis 2005
- Albert-Schweitzer-Preis 2004 gemeinsam mit Ruth Pfau
- Österreicher des Jahres 2004 in der Sparte II "Soziales"
- Montfortorden des Landes Vorarlberg 2002
- United Nations Vienna Civil Society Award 2002
[Bearbeiten] Werke
- Gemeinsam mit Wolfgang Feneberg und Jakob Schneider: Glückliche Kinder? Gemeindeseminar zu Fragen der Kindererziehung. Christophorus, Freiburg 1973, ISBN 3-419-53861-8
- Gemeinsam mit Wolfgang Feneberg: Religiöse Jugendarbeit. Werkbuch für Gruppenleiter. Herder, Wien u. a. 1983, ISBN 3-451-19666-2
- Die zweite Meile. Ein Leben mit Hoffnungskindern. Ueberreuter, Wien 2006, ISBN 3-8000-7211-4
[Bearbeiten] Literatur
- Christine Dobler: Pater Georg Sporschill und das JUCA. Münzer, Feldkirch 1993, ISBN 3-85176-015-8
- Andreas Holzer: Ein operatives Planungs- und Budgetierungssystem für eine NPO anhand des Sozialprojekts Pater Georg Sporschill "Straßenkinder in Rumänien". Diplomarbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien 1999
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Sporschill, Georg |
KURZBESCHREIBUNG | Jesuit und Sozialseelsorger |
GEBURTSDATUM | 26. Juli 1946 |
GEBURTSORT | Feldkirch, Vorarlberg |
Kategorien: Jesuit | NGO-Gründer | Österreicher | Geboren 1946 | Mann