George William Gordon

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George William Gordon (* 1820; † 1865) war ein ehemaliger Sklave und späterer Politiker, der am Morant-Bay-Aufstand beteiligt war. Er wird heute als Nationalheld Jamaikas verehrt.

Gordon wurde als Sklave geboren, erlangte 1838, als die englischen Kolonialherren die Sklaverei offiziell abschafften, seine Freiheit und wurde Landbesitzer und Geschäftsmann auf Jamaika.

Gordon war Mitglied der Nationalversammlung Jamaikas und fiel dort durch Kritik an der Kolonialpolitik Großbritanniens auf. Er unterhielt Kontakte zu kolonialkritischen, evangelischen Kirchenkreisen im britischen Mutterland und gründete eine Baptisten Kirche.

Die Sklaverei war zwar abgeschafft worden, den ehemaligen Sklaven wurde aber nach wie vor bürgerliche Rechte vorenthalten, ihre Lebensbedingungen waren auch in den 1860ern noch katastrophal, da sich der meiste Besitz fest in der Hand der kolonialen Europäer befand. Hinzu kam eine zweijährige Dürre, die die ohnedies miserablen Bedingungen weiter verschlimmerte. Diese Trostlosigkeit gipfelte im Morant-Bay-Aufstand, Gordon und sein Mitstreiter Bogle wurden die Anführer dieser Rebellion.

Nachdem der Aufstand vom Gouverneur Edward John Eyre blutig niedergeschlagen wurde, wurde Gordon inhaftiert und nach Kriegsrecht zum Tode verurteilt. Gordons Exekution führte zu einem Aufschrei der Liberalen Europas, vor allem John Stuart Mill engagierte sich in diesem Fall und versuchte, den Gouverneur Eyre strafrechtlich zu belangen.

Gordon gilt als einer der Vorläufer des jamaikanischen Nationalismus, 1965 wurde er gemeinsam Bogle bei einer feierlichen Zeremonie in Morant Bay zum Nationalhelden Jamaikas erklärt. Roger Mais verarbeitete die historische Figur literarisch in seinem Drama George William Gordon, in welchem er Parallelen zu Jesus zieht.

Personendaten
NAME	Gordon, George William
KURZBESCHREIBUNG	ehemaliger Sklave und späterer Politiker, der den Morant-Bay-Aufstand anführte
GEBURTSDATUM	1820
STERBEDATUM	1865