Glaube und Schönheit
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[Bearbeiten] Vorbild
Das BDM-Werk Glaube und Schönheit hatte sein Vorbild in der britischen Organisation "Health and Beauty", die Hartmann Lauterbacher, HJ-Stabsleiter in der Reichsjugendführung in Berlin, auf einer Englandreise kennen gelernt hatte.
[Bearbeiten] Zielgruppe
Es war für die 17- bis 21-jährigen Mädchen in Hitler-Deutschland bestimmt und füllte auf dem weiblichen Sektor die Lücke in der Entwicklung zum Erwachsenen aus, die bei älteren männlichen Jugendlichen der zweijährige Wehrdienst bildete.
Am 1. Januar 1938 spricht die Reichsreferentin des BDM (Bund Deutscher Mädel) Jutta Rüdiger in einer Rundfunkansprache über die neuartige Erziehungsstufe der 17 bis 21 jährigen Mädchen. Als Erweiterung der Jugenderziehung gründete der Reichsjugendführer Baldur von Schirach nach Rücksprache mit Jutta Rüdiger daraufhin am 19. Januar 1938 das BDM-Werk „Glaube und Schönheit“. In ihm vereinigten sich die Vorstellungen von Jutta Rüdiger „den Mädel Freiraum zu geben für ihre persönliche Entwicklung“ und Baldur von Schirach „ihre betont gymnastische Bildung“. Letzte Zielsetzung beider war „die harmonische Bildung von Körper, Seele und Geist“. Zur Beauftragten für das BDM-Werk ernennt der Reichsjugendführer die Obergauführerin Clementine von Castell.
[Bearbeiten] Konkurrenzsituation
Wie häufig bei NS-Organisationen feststellbar, bildete das Werk eine Konkurrenz zu bereits bestehenden, im vorliegenden Fall zur NS-Frauenschaft. Die Führerinnen von "Glaube und Schönheit" waren sich dieser Rivalität bewusst und gaben als maßgeblichen Grund für die Zugehörigkeit zum neuen Organisationstypus an, dass bei der Frauenschaft die schon etwas gesetzteren Jahrgänge vereint seien und den jüngeren der tantenhafte Ton dort wenig zusage.
[Bearbeiten] Arbeitsgemeinschaften
Dieses Argument erwies sich auf Dauer als zugkräftig, da man sich von der älteren Generation abheben wollte. Nachdem ein "Mädel" den BDM regulär durchlaufen hatte, Gemeinschaftsleben und Sport kennengelernt hatte, wurde bei "Glaube und Schönheit" vermehrt auf die individuelle Persönlichkeit eingegangen. Freiwillige Arbeitsgemeinschaften (z.B. "Werkarbeit", "Hauswirtschaft", "Volkstumsarbeit", "Sport") entstanden, die sich an einem Abend in der Woche trafen und auf Beruf bzw. Familie vorbereiteten.
Auslandskunde, Spiel und gesellige Kultur, Gesundheitsdienst und Körperpflege, Hauswirtschaft und bäuerliche Berufsertüchtigung, Persönliche Lebensgestaltung und Werkarbeit.