Gnawa
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Gnawa bzw. Gnaoua (frz.) sind eine ethnische Minderheit in Marokko, Nachfahren von aus dem westafrikanischen Guinea stammenden Sklaven.
Bekannt geworden ist diese Ethnie insbesondere aufgrund ihrer Musik. Sie entstammt komplexen Zeremonien, "Lila-Rituale", die animistischen Glauben und Rituale mit dem Islam verbinden.
Ziel ist der Zustand der Trance, der mit Musik und Tanz hergestellt wird. Während dieser Zeremonien, die oft eine ganze Nacht andauern können, wird Selbstheilung und -reinigung angestrebt. Bruderschaften, die diese Praktiken betreiben verkörpern eine besondere Form des Sufismus (islamische Mystik). Die hier entstandene Musik wird insbesondere in Essaouira und Umgebung gepflegt. Sie war Anziehungspunkt für Rock- und Popmusiker wie Jimi Hendrix und Peter Gabriel.
Auf der Basis der Musik der Gnawa entstand mittlerweile auch eine Praxis bildender Kunst, Malerei und Skulptur, die von magisch-fantastischen Vorstellungen bestimmt ist.
[Bearbeiten] Literatur:
Frank Maurice Welte: Der Gnawa-Kult: Trancespiele, Geisterbeschwoerung und Besessenheit in Marokko. Frankfurt/M, NY, Paris: Lang 1990. (Dissertation Uni Tuebingen: Religionswissenschaft, 1989)