Greer Garson
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Greer Garson (* 29. September 1904 in London; † 6. April 1996, bürgerlicher Name Eileen Evelyn Greer Garson) war eine britische Filmschauspielerin.
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[Bearbeiten] Leben
Greer Garson wurde am 29. September 1904 in London geboren, behauptete aber zeitlebens, sie sei 1908 in Irland geboren. Von 1921 bis 1926 besuchte sie die Universität von London und schloss mit dem Grad eines Bachelor ab. Danach arbeitete sie in einer Anzeigenagentur und nebenher in lokalen Theaterproduktionen. Ab 1931 spielte sie für die Birmingham Repertory Company kleinere Rollen, musste jedoch aufgrund einer Lungenentzündung ihren Vertrag dort aufgeben. Nach ihrer Genesung spielte Greer an der Seite von Laurence Olivier in dem Film The Golden Arrow.
1937 wurde sie von Louis B. Mayer für MGM entdeckt, und trotz ihrer Bedenken, sie sei nicht sehr fotogen, unterschrieb sie einen Siebenjahresvertrag. Sie traf am selben Tag mit Hedwig Kiesler in Burbank ein. Hedwig kriegte den neuen Namen Hedy Lamarr und Anfangs die ganze Aufmerksamkeit von Louis B. Mayer. Die Prioritäten änderten sich erst, nachdem Lady of the Tropics und I Take this Woman auf spektakuläre Art floppten. Da erinnerte sich Mayer an seine andere europäische Entdeckung. Für Greer bedeutete das die Rolle der Mrs. Chips in Goodbye, Mr. Chips neben Robert Donat. Ihre Rolle war nicht sehr groß, doch im folgenden Jahr erhielt sie für ihre Rolle eine Oscar-Nominierung, verlor jedoch gegen Vivien Leigh für ihre Rolle in Vom Winde verweht. Ihren Durchbruch hatte sie 1941 an der Seite von Walter Pidgeon in Blossoms in the Dust, einer tränenreichen Geschichte um Waisenkinder in gedämpftem Technicolor. Greer Garson und W. Pidgeon wurden ein neues Traumpaar. Daneben füllte Greer die Lücke, die Greta Garbo und Norma Shearer bei MGM hinterließen. Ebenfalls 1941 war Greer neben Joan Crawford, Robert Taylor und Herbert Marshall in When Ladies Meet zu sehen. Miss Crawford kam nicht gut mit Greer Garson aus, was man in den gemeinsamen Szenen gut erkennt. 1942 spielte Greer Garson die Titelrolle in Mrs. Miniver. Der Film war sehr erfolgreich und erhielt etliche Oscar-Nominierungen, von denen er sechs gewann, unter anderem für Greer Garson als beste Schauspielerin. Greer bedankte sich in einer legendären fünfeinhalbminütigen Rede bei der Academy. 1943 spielte sie Madame Curie in dem gleichnamigen Film, nachdem Greta Garbo sich (wie sie damals noch hoffte, nur temporär) aus dem Projekt und von der Leinwand zurückgezogen hatten. Ihre nächsten Filme waren, entgegen ihren Wünschen, oft ernster Natur, und selbst die Presse beklagte die immer gleichen Rollen, für die Greer besetzt wurde.
1945 war sie auf dem Gipfel ihrer Karriere. Dies Prestige zeigte sich darin, dass Greer Garson die weibliche Hauptrolle neben Clark Gable in dessen ersten Film nach Kriegsende bekam. Mit dem legendären Slogan Gable's back and Garson got him warb das Studio dann für Adventure, mit Greer als Bibliothekarin, die eine Affäre mit Clark Gable hat. Joan Blondell bekam die einzig guten Kritiken. Für ihren Auftritt in Valley of Decision neben Gregory Peck bekam sie 1945 ihre letzte Oscarnominierung als beste Hauptdarstellerin. Der Oscar ging an Joan Crawford für Mildred Pierce. Neben Bette Davis (1938-1942: Jezebel, Dark Victory, The Letter, The Little Foxes, Now Voyager) ist Greer Garson die einzige Schauspielerin mit fünf Nominierungen hintereinander (1941 - 1945: Blossoms in the Dust, Mrs. Miniver, Madame Curie, Mrs. Parkington, Valley of Decision). Ab 1946 veränderte sich Hollywood. Die Art von Filmen, in denen Greer Garson bislang auftrat, waren in der Nachkriegsära nicht mehr gefragt. Die Schauspielerin versuchte Anfang des Jahres mit dem Film Desire Me ihre Position zu konsolidieren. Doch das Unterfangen wurde zu einem ausgewachsenen Desaster. Probleme mit dem Script und dem Budget führten dazu, dass zwischen Drehbeginn und Verleihdatum über 18 Monate lagen, in denen der ursprüngliche männliche Hauptdarsteller ausstieg und hintereinander drei verschiedene Regisseure die Dreharbeiten leiteten. Als eine der ganz wenigen Großproduktionen überhaupt kam Desire Me schließlich Ende 1947 ganz ohne Nennung eines Regisseurs in die Kinos. In Julia Misbehaves konnte Greer 1948 endlich ihr (angebliches) komödiantisches Talent beweisen. Der Film kriegte schlechte Kritiken. Ein besonders aufgebrachter Kritiker bezeichnete den Film als derartigen Flop, dass jede andere Schauspielerin sich nach dem Reinfall für immer von der Leinwand verabschiedet hätte. Elizabeth Taylor hat eine ihrer frühen Rollen.
Während der Dreharbeiten lernte sie den Millionär, Ölmagnaten und Rancher Elijah „Buddy“ Fogelson kennen, und sie heirateten am 15. Juli 1949 in Santa Fe. Buddy veränderte ihr Leben. Sie zogen nach New Mexico, und Greer spielte nur noch in Filmen mit, für die sie sich interessierte. In den Fünfzigern spielte sie in mehreren Filmen mit, die aber mit Ausnahme von Julius Caesar (1953) nicht an den Erfolg heranreichen konnten, den sie in den 40-er Jahren gehabt hatte. Erst 1960 gelang ihr eine gute Leistung als Eleanore Roosevelt in Sunrise in Campobello. Der Film brachte ihr ihre siebte Oscar-Nominierung (diesmal als beste Nebendarstellerin) ein.
[Bearbeiten] Academy Awards und Nominierungen
- 1960 Nominierung Nebendarstellerin für Sunrise at Campobello
- 1945 Nominierung für Valley of Decision
- 1944 Nominierung für Mrs. Parkington
- 1943 Nominierung für Madame Curie
- 1942 Oscar für Mrs. Miniver
- 1941 Nominierung für Blossoms in the Dust
- 1939 Nominierung für Goodbye, Mr. Chips
[Bearbeiten] Filmographie ab 1939
- 1939 - Remember? - Regie: Norman Z. McLeod (mit Robert Taylor)
- 1939 - Goodbye, Mr. Chips - Regie: Sam Wood (mit Robert Donat)
- 1940 - Pride and Prejudice - Regie: Robert Z. Leonard (mit Laurence Olivier
- 1941 - When Ladies Meet
- 1941 - Blossoms in the Dust - Regie: Mervyn LeRoy (mit Walter Pidgeon)
- 1942 - Random Harvest- Regie: Mervyn LeRoy (mit Ronald Coleman)
- 1942 - Mrs. Miniver - Regie: William Wyler (mit Walter Pidgeon)
- 1943 - Madame Curie - Regie: Mervyn LeRoy (mit Walter Pidgeon)
- 1944 - Mrs. Parkington - Regie: Tay Garnett (mit Walter Pidgeon)
- 1945 - The Valley of Decision - Regie: Tay Garnett (mit Gregory Peck)
- 1947 - Desire Me - (mit Robert Mitchum)
- 1948 - Julia Misbehaves
- 1949 - That Forsythe Woman - mit Errol Flynn
- 1950 - The Miniver Story - Regie: H. C. Potter (mit Walter Pidgeon)
- 1951 - The Law and the Lady - Regie: Edwin H. Knopf
- 1953 - Julius Caesar - Regie: Joseph L. Mankiewicz (mit Marlon Brando,
- 1953 - Scandal at Scoure - Regie: Jean Negulesco (mit Walter Pidgeon)
- 1954 - Her Twelve Men - Regie: Robert Z. Leonard (mit Robert Ryan)
- 1955 - Strange Lady in Town - Regie: Mervyn LeRoy
- 1960 - Sunrise at Campobello - Regie: Vincent J. Donehue (mit Ralph Bellamy)
- 1966 - The Singing Nun - Regie: Henry Koster (mit Debbie Reynolds)
- 1967 - The Happiest Millionaire - Regie: Norman Tokar (mit Fred MacMurray)
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Garson, Greer |
ALTERNATIVNAMEN | Eileen Evelyn Greer Garson |
KURZBESCHREIBUNG | britische Filmschauspielerin |
GEBURTSDATUM | 29. September 1904 |
GEBURTSORT | London |
STERBEDATUM | 6. April 1996 |