Grete Wiesenthal
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Grete Wiesenthal (* 9. Dezember 1885 in Wien; † 22. Juni 1970 in Wien) war eine österreichische Tänzerin, Choreografin und Tanzpädagogin. Grabstelle Zentralfriedhof Wien.
Bereits im Alter von zehn Jahren wurde sie in die Ballettschule der damaligen Wiener Hofoper aufgenommen, wo sie klassisches Ballett studierte. Von 1901 bis 1907 wirkte sie dort als Tänzerin. 1902 wurde sie Solotänzerin des Wiener Hofopernballetts und tanzte die Titelrolle in Die Stumme von Portici.
Trotz ihrer Erfolge verließ sie die Oper und gründete 1908 mit ihren Schwestern Elsa und Bertha eine unabhängige Tanzgruppe. Am 14. Januar gaben die Schwestern mit eigenwilligen Walzerinterpretationen im Wiener Kabarett Fledermaus ihr Debüt. Später unternahmen sie Tourneen nach Berlin, St. Petersburg, Budapest und Prag. Max Reinhardt engagierte sie für seine Pantomime Sumurun.
Greta machte sich 1910 von ihren Schwestern selbständig. Sie studierte 1910 bis 1911 bei Emile Jaques-Dalcroze in Hellerau und trat 1912 als Küchenjunge in der von Reinhardt inszenierten Uraufführung der Oper Ariadne auf Naxos von Richard Strauss auf. Als tanzende Botschafterin des Wiener Walzers, insbesondere von Johann Strauß (Sohn), erreichte sie in diesen Jahren eine große Popularität. Ihr Tanzstil vereinte Elemente des klassischen Balletts mit denen des modernen Tanzes. Grete Wiesenthals Tanzpartner war mehrmals Toni Birkmeyer. Auch als Stummfilmschauspielerin hatte sie einige Auftritte.
1912 gründete sie eine eigene Tanzgruppe und 1917 eine Tanzschule in Wien. Vorübergehend wirkte sie als Theaterschauspielerin und unternahm 1921/22 eine Gastspielreise durch Europa. Ab 1926 inszenierte sie Ballette an der Wiener Staatsoper. Von 1930 bis 1959 war sie choreografische Mitarbeiterin der Salzburger Festspiele. 1934 bis 1952 lehrte sie an der Tanzabteilung der Akademie für Musik und Bildende Kunst.
Nach dem Anschluss Österreichs gewährte sie verfemten Persönlichkeiten in ihrer Wohnung ein Refugium. 1945 wurde sie Direktorin der Tanzabteilung der Akademie für Musik und Bildende Kunst und blieb es bis 1952. Von 1952 bis 1959 war sie verantwortlich für die Choreografie des Jedermann bei den Salzburger Festspielen. Ihre Jugend bis zum Austritt aus der Wiener Hofoper schilderte sie in der Autobiografie Der Aufstieg.
[Bearbeiten] Ballette
- 1916: Die Biene (Musik von C. von Franckenstein)
- 1916: Der Geburtstag der Infantin (Text von O. Wilde, Musik von F. Schreker)
- 1930: Der Taugenichts von Wien
[Bearbeiten] Literatur
- Grete Wiesenthal: Der Aufstieg, 1919 (Autobiographie)
- R. Huber-Wiesenthal: Die Schwestern Wiesenthal, 1934
[Bearbeiten] Weblinks
- Grete Wiesenthal in der Internet Movie Database
- Grete Wiesenthal bei aeiou.iicm.tugraz.at
- Grete Wiesenthal bei www.bezirksmuseum.at
- Wiesenthal-Projektgruppe
- Wiesenthal-Training
Personendaten | |
---|---|
NAME | Wiesenthal, Grete |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Tänzerin, Choreographin und Tanzpädagogin |
GEBURTSDATUM | 9. Dezember 1885 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 22. Juni 1970 |
STERBEORT | Wien |