Gymnasium Haus Overbach (Jülich)
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Gymnasium Haus Overbach | |
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Die Bibliothek des Gymnasiums Haus Overbach. Im Vordergrund befindet sich eine Statue des hl. Franz von Sales. |
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Schultyp: | Gymnasium |
Anschrift: | Overbacher Weg 52428 Jülich |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Schulträger: | Deutsche Ordensprovinz der Oblaten des hl. Franz von Sales |
Gründungsjahr: | 1918 |
Besondere Fächer: | Sinfonieorchester, Blasorchester, Chöre |
Webadresse: | Homepage |
Das Gymnasium Haus Overbach im Jülicher Ortsteil Barmen ist ein staatlich anerkanntes Gymnasium freier Trägerschaft der Deutschen Ordensprovinz der Oblaten des hl. Franz von Sales.
Weitere Gymnasien vor Ort sind das Mädchengymnasium Jülich und das Gymnasium Zitadelle. Zur Zeit besuchen ca. 800 Schüler das Gymnasium, das Mitglied im MINT-EC-Verein ist.
Die Schule wurde 1918 gegründet und war anfangs eine Jungenschule, in der aber seit den 1970er Jahren auch Mädchen aufgenommen werden. Aushängeschilder sind das Sinfonieorchester, das Overbacher Blasorchester (Link siehe unten), die Chöre der Overbacher Singschule sowie zahlreiche Sportgruppen. Besonderer Wert wurde auf Musik gelegt, nach einem Inermezzo der Sprachen werden dem Zeitgeist folgend die Naturwissenschaften protegiert. Über Jülich hinaus bekannt wurde das Overbacher Adventssingen des Blasorchesters und der Overbacher Chöre, das mittlerweile auf eine 36-jährige Tradition zurückblickt. Zudem veranstaltet das Gymnasium Haus Overbach jährlich in den Sommerferien mit Unterstützung des Forschungszentrum Jülichs und einiger weiterer Unternehmenen eine Ferienakademie, die aktuelle Themen aus der Forschung (Gentechnologie, Kosmologie, Meteorologie, künstliche Intelligenz, etc.) behandelt. Hierzu finden sich neben vielen Schülern des Gymnasiums auch Schüler aus dem gesamten Bundesgebiet ein. Aufgrund finanzieller Unterstützung von IBM konnte im Sommer 2006 erstmals auch eine Gruppe chinesischer Schüler an der Ferienakademie teilnehmen.
Im Rahmen der sog. "Overbacher Kultur specials", welche mit Unterstützung der Aachener Nachrichten durchgeführt wurden, haben auch Persönlichkeiten wie Reinhold Messner, Reiner Kunze, Michel Friedman und Jürgen Fliege das Gymnasium besucht, um dort Vorträge zu halten oder mit der interessierten Öffentlichkeit bzw. den Schülern zu diskutieren.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Haus Overbach, Herrenhaus und Wasserschloss
Die erste urkundliche Erwähnung von Haus Overbach als Rittersitz findet sich im Jahre 1341 in einer Urkunde von Johannes de Overbach. Ebenfalls dokumentiert ist, dass Freiherr Reiner von Overschie um 1800 das Herrenhaus erneuern ließ. Im Jahr 1918 verkaufte Reichsgraf von und zu Hoensbroech Haus Overbach an die Oblaten des hl. Franz von Sales, welche dieses dann zu einem Gymnasium ausbauten. Im zweiten Weltkrieg wurden jedoch einige Gebäudeteile zerstört. Die nach dem Krieg neu errichteten Gebäude sollten allerdings die Flucht der Wirtschaftsflügel des alten Schlosses beibehalten. Von der ursprünglichen, mittelalterlichen Wasserburg sind nur das Herrenhaus, in welchem heute die Bibliothek des Gymnasiums untergebracht ist (siehe obiges Bild), sowie der wassergefüllte Nord- und Ostteil der Grabenanlagen erhalten. Haus Overbach ist eine Station der Wasserburgen-Route, einer 365 km langen Fahrrad-Route am Rande der Eifel.
[Bearbeiten] Musik
Musik bildete einen Schwerpunkt im Profil des Gymnasium Haus Overbach, und es wurde großer Wert auf eine individuelle musikalische Förderung über den schulischen Unterricht hinaus gelegt. Die Schülerinnen und Schüler haben in insgesamt vier Orchestern (Vororchester, Sinfonieorchester, Blasorchester und Kammerorchester) und vier Chören (Singkreis, Kinderchor, Junger Chor, Kammerchor) zahlreiche Möglichkeiten, musikalische Erfahrungen zu sammeln. Darüber hinaus besteht in der Oberstufe die Möglichkeit die Orchester- oder Chorarbeit (Instrumental-/Vokalprakraktischer Kurs) in das Abitur einzubringen. Der Kinderchor, der Junge Chor und das Blasochester veranstalten jährlich ein Adventssingen in der Klosterkirche von Overbach, durch das Kammerorchester und den Kammerchor kommt es ebenfalls dort jährlich zu einer Aufführung des Weihnachtsoratoriums von J. S. Bach.
[Bearbeiten] Astronomie
Das Gymnasium Haus Overbach verfügt über mehrere Teleskope mit Öffnungen von 7 cm bis 32 cm. Die optischen Systeme reichen von einfachen Refraktoren über Newton-Spiegelteleskope bis hin zu Schmidt-Cassegrains. Mit diesen Teleskopen können astronomische Ereignisse wie Finsternisse oder Transite (z.B. der Venustransit 2004) in die Schule live übertragen werden. Diese Angebote werden von den Lehrern und Schülern gern genutzt, um sich über astronomische Vorgänge zu informieren. Im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften nutzen auch Schüler von anderen Schulen die Möglichkeit, mit diesen Teleskopen zu arbeiten.
[Bearbeiten] New Lunar Society
Des Weiteren versucht die Schule, sich auch überregional mit der New Lunar Society durch Wissenschaftsabende zu profilieren. Dazu werden monatlich Wissenschaftler aus Universitäten, dem Forschungszentrum Jülich und der RWTH Aachen eingeladen, um über aktuelle Themen aus der Forschung zu referieren, und anschließend mit den Schülern und Gästen zu diskutieren. Bisherige Gäste waren unter anderem:
- Prof. Dr. Harald Lesch (Astrophysiker, Träger des Communicator-Preises 2005)
- Prof. Dr. Ulrich Walter (Astronaut der D2-Mission)
Das Projekt "Lehrer - Schüler - Wissenschaftler im Dialog" wurde von der Robert-Bosch-Stiftung mit dem ersten Preis prämiert.
[Bearbeiten] Euregionale 2008/„Science College“
Das Gymnasium Haus Overbach bewirbt sich um ein Label der Euregionale-Stiftung. Geplant ist der Bau eines sogenannten Science College auf dem Schulgelände, das mit etwa 5,2 Millionen Euro veranschlagt ist. Ziel ist es, die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Schülern, Wissenschaftlern, Universitäten, dem Forschungszentrum Jülich und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen zu fördern. Der Bau des Science College soll im Sommer 2008 abgeschlossen sein, wenn ausreichende staatliche und private Geldmittel für die Schule in privater Trägerschaft rechtzeitig zur Verfügung stehen. Das geplante mehrstöckige Gebäude soll mehrere Labors, Seminarräume und auf dem Dach eine Plattform für Teleskope enthalten. Es kann als Erweiterung des jetzigen Gymnasiums angesehen werden, die dann zur Wahrung der Fördermittel außerhalb der Schulzeiten vom Orden als Tagungs- oder Weiterbildungsstätte verwendet wird.
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 50° 56′ 29″ N 6° 18′ 27″ O