Haflinger
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Haflinger | |
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![]() Staatsprämienstute Nina II |
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Wichtige Daten | |
Ursprung: | Südtirol |
Hauptzuchtgebiet: | Bayern, Österreich, Italien |
Verbreitung: | in Europa weit verbreitet |
Stockmaß: | 140–150 cm |
Farben: | Füchse |
Haupteinsatzgebiet: | Sport- und Freizeitpferd |
Der Haflinger ist ein Gebirgspferd, das heute in erster Linie als robustes Freizeitpferd zum Reiten eingesetzt wird. Offiziell zählt der Haflinger zu den Ponyrassen bzw. Kleinpferderassen. Das erste geklonte Pferd, Prometea, ist von dieser Rasse.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Exterieur
Edler, trockener Kopf mit großen, freundlichen Augen, weiten Nüstern und kleinen, aufmerksamen Ohren. Zuchtziel ist ein gut bemuskelter, jedoch schlanker Hals ohne Unterhals, langer Rücken mit guter Gurttiefe und kräftige Lendenpartie. Beine mit trockenen Gelenken und harten Hufen, lang gefesselt. Rotbraunes bis goldenes Fell, Mähne und Schweif flachsfarben bis weiß, kleine Kopfabzeichen sind erwünscht, Beinabzeichen sind nur in ganz geringem Ausmaß erlaubt.
[Bearbeiten] Interieur
Haflinger waren auf Hochalmen gezogene Gebirgspferde und gelten als freundliche, sensible, leichtfuttrige und leistungsfähige sowie vielseitig einsetzbare Sport- und Freizeitpferde. Sie sind sehr langlebig und werden oft bis zu 40 Jahre alt. Ihre praktische Körpergröße und hohe Tragfähigkeit machen sie auch zu hervorragenden Therapiepferden. Der Haflinger ist auch ein perfektes Kinderpferd, da er durch seine Intelligenz Kindern das Reiten lernen ermöglicht. Für Reitanfänger sowie kleine Kinder ist der Haflinger jedoch kein sehr gutes Pferd, weil er bei falscher Behandlung stur werden kann und dann Kindern das Reiten schwer macht. Daher sind artgerechte Unterbringung und eine genaue fachliche wie gewaltfreie Ausbildung notwendig, um das freundliche Wesen des Pferdes zu gewährleisten und schlechte Angewohnheiten zu vermeiden.
[Bearbeiten] Zuchtgeschichte
Als Beginn der gezielten Haflingerzucht wird der 249 Folie, Sohn des Araberhengstes 133 El'Bedavi XXII 1868 und einer Gebirgsstute im Warmbluttyp, im Jahr 1874 auf dem Hof von Josef Folie in Südtiroler Ort Schluderns/Vinschgau, gewertet. Man nimmt an, dass ein lokales kleines Gebirgspferd im Warmbluttyp, so wie im Buch "Haflinger Pferde" von Johannes Schweisgut beschrieben, der Ursprung neben dem registrierten Hengst El`Bedavi darstellt. Der Name Haflinger ist auf das Gebirgsdorf Hafling (ital.: Avelengo) in der Nähe von Meran zurückzuführen. Die weltweite Verbreitung des Haflingers erfolgte aber von Nordtirol/Österreich, mit dem Welt-Haflinger-Zentrum Fohlenhof Ebbs, dort befindet sich auch der Sitz der Welt Haflinger Vereinigung. Diese erkennt den reingezogenen Haflinger als solchen nur an, wenn er bis zum Gründungshenst und dem Schließen des Zuchtbuches ohne Fremdblut gezogen wird. Immerhin, beinahe 20 Generationen. Daneben erkennt die Welt Haflinger Vereinigung mit 28 Mitgliedsorganisationen in allen Kontinenten, noch Haflinger als solche an, wenn diese bis maximal 1,56% Fremdblut führen. Bei einem höheren Anteil können diese nur als Pferde und keinesfalls als Haflinger bezeichnet werden, so die Bestimmung der Welt Haflinger Vereinigung. Die sogenannten Edelbluthaflinger wie sie in Deutschland jetzt gezüchtet werden, haben einen höheren Anteil an Araberblut. Der Name Edelbluthaflinger wurde gewählt, weil diese Pferde mit arabischen Blutanteilen veredelt wurden. Schon in der Entstehung des Haflinger hat der Araber eine bedeutende Rolle gespielt. Das Ursprungs-Zuchtbuch für diese Rasse wird gemeinsam von den deutschen Zuchtverbänden unter dem Dach der FN geführt.
[Bearbeiten] Sport
Durch jahrelange Zucht und Selektion gibt es mittlerweile fast ein Dutzend Haflinger, die im Turniersport Dressuraufgaben der Klasse M erfolgreich gegen Großpferde meistern. Als „Domäne“ des Haflingers wird jedoch der Fahrsport bezeichnet, wo er sich seit Jahren auf den vorderen Plätzen etabliert hat; auch international. Hierbei sind auch sie keine Seltenheit, es gibt mittlerweile viele Fahrer, die sowohl 2- als auch 4-spännig auf Haflinger setzen. Der Haflinger hat sich außerdem in den letzten Jahren auch als Westernpferd bewährt. Hierbei liegen seine Stärken durch seine Wendigkeit vor allem im Trail und im Cutting. Er wird in der Westernszene oftmals liebevoll als Alpenquarter bezeichnet.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Haflinger – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |