Hamburg-Neustadt
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Basisdaten | |
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Bundesland: | Hamburg |
Bezirk: | Hamburg-Mitte |
Fläche: | 2,2 km² |
Einwohner: | 11.544 (2002) |
Bevölkerungsdichte: | 5.247 Einwohner je km² |
Vorwahl: | 040 |
Kfz-Kennzeichen: | HH |
Der Stadtteil Hamburg-Neustadt liegt in Hamburg recht zentral zwischen Hamburg-Altstadt und St. Pauli. Er gehört zum Bezirk Hamburg-Mitte. Die Grenze zur Altstadt wird von einem alten Mündungsarm der Alster, dem heutigen Alsterfleet, im Osten, der Elbe im Süden und den Wallanlagen zwischen Elbe und Binnenalster nach Westen und Norden gebildet. Im östlichen Teil zwischen dem Jungfernstieg, dem Gänsemarkt und dem Alsterfleet dominieren die Läden und Kontore, sowie viele Hamburger Hauptniederlassungen von Banken, während es im Westen um die Wexstraße und den Großneumarkt herum auch Wohnquartiere gibt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
![Der Hamburger Michel](../../../upload/shared/thumb/e/ea/StMichaeliskirche%28Michel%29.SW.20050521.jpg/180px-StMichaeliskirche%28Michel%29.SW.20050521.jpg)
Westlich des Alten und des Neuen Walls, die früher die Stadt Hamburg abgrenzten, waren ursprünglich vor allem störende aber notwendige Einrichtungen untergebracht, wie z.B. Ziegeleien, Pulvermühlen und der Pestfriedhof. Zwischen 1615 und 1626 legte der Holländische Festungsbauer Johan van Valckenburgh eine neue Befestigungsanlage an, die auch diesen Bereich sicherten. Diese Absicherung, in den Zeiten des dreißigjährigen Krieges besonders wichtig, führte zu baldiger Besiedlung. Es dauerte jedoch noch bis 1685, bis die Pfarrkirche St. Michaelis zur Hauptkirche und die Neustadt damit zum gleichberechtigten Kirchspiel erhoben wurde. Erst damit erreichten die Bürger der Neustadt die gleichen Rechte wie die altstädtische Bevölkerung. Da sich in der Neustadt jedoch vor allem die Hamburgische Mittel- und Unterschicht ansiedelte, war das Michaelis-Kirchspiel auch später nicht so angesehen wie die vier anderen Kirchspiele, was ein Vers aus der Mitte des 18. Jahrhunderts verdeutlicht:
- Petri der Rieken
- Nikolai desglieken
- Catharinen de Sturen
- Jakobi de Buren
- Michaelis de Armen
- Daröber mag sick Gott erbarmen
Die Neustadt war aber nicht nur Armen- sondern auch Judenviertel, ohne dass es dort wie in anderen Städten ein Ghetto oder explizite Judengassen gegeben hätte. In der Poolstraße wurde 1844 der durch seine Reformen bekannte (zweite) jüdisch-liberale Tempel eingeweiht. Daneben entstanden diverse weitere jüdische Einrichtungen. Als um die Wende zum 20. Jahrhundert der Großteil der jüdischen Bevölkerung aus der Neustadt in Richtung Grindel gezogen war, zogen die Gemeindeinstitutionen nach, so dass um 1933 - von einigen Wohnstiften abgesehen - schon kaum noch spezifisch jüdische Einrichtungen in der Neustadt zu finden waren.
Die Neustadt ist der einzige Stadtteil, in dem während der NS-Zeit in größerem Umfang Wohnungsbau stattfand, der durch den flächenhaften Abriss des extrem dicht bebauten "roten Gängeviertels" ermöglicht wurde. Das Wohngebiet um den Bäckerbreitergang war vorher abgerissen worden, nachdem bereits 1890-1893 mit dem Durchbruch der Kaiser-Wilhelm-Straße mit der Sanierung begonnen war.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Wallgraben mit Trümmern zugeschüttet. Nur ein kleines Stück im ehemaligen Botanischem Garten ist heute noch erhalten.
In den 1950er Jahren wurde die Ost-West-Straße als eine zentrale Achse für den Durchgangsverkehr von den Elbbrücken in Richtung Nordwesten angelegt; im Bereich der Neustadt heißt sie heute Ludwig-Erhardt-Straße. Die sechsspurige Straße wirkt wie eine nahezu unüberwindbare Barriere zwischen den nördlich und südlich angrenzenden Vierteln.
Das Dammtor-Café, bis in die 1980er Jahre "Münchner Hofbräuhaus", wurde durch einen Kino-Komplex ersetzt.
[Bearbeiten] Einwohnerentwickung
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Musik
Hier liegen die Hamburger Musikhalle und die Hamburgische Staatsoper
[Bearbeiten] Bauwerke
- Das Stadtwahrzeichen, der Michel, ist unübersehbar. Unterhalb des Michels geben die Krameramtsstuben einen kleinen Eindruck von der Enge der alten Wohnquartiere.
- Oberhalb der Landungsbrücken steht das Bismarck-Denkmal (1906) von Hugo Lederer.
- Der Hummelbrunnen von Richard Kuöhl im Neubaugebiet der dreißiger Jahre.
- Lessingdenkmal, Bau der Finanzbehörde und Deutschlandhaus siehe Artikel: Gänsemarkt
- Am Großneumarkt ist mit dem Hertz-Joseph-Levy-Stift noch eines der Stiftshäuser erhalten, mit denen wohlhabende Juden bedürftigen Gemeindemitgliedern eine Heimstatt im Alter boten. Ebenfalls am Großneumarkt steht die Pelikanapotheke, deren Tradition bis 1696 zurückgeht. Die Sandtsteinfassade des Baus stammt von 1780.
- Im Alten Steinweg ist der Paradieshof von 1762 erhalten. Um den Erhalt dieses Baudenkmals gab es Ende der 1980er Jahre schwere Auseinandersetzungen im Hamburger Senat. Während Bausenator Eugen Wagner (SPD) das in städtischer Hand befindliche Haus abreißen und durch Sozialwohnungen ersetzen lassen wollte, setzte Kultursenator Ingo von Münch (FDP) Denkmalschutz und Sanierung für das Gebäude durch.
- Die anglikanische St.-Thomas-a-Beckett-Kirche an der Englischen Planke wurde 1836 bis 38 von Ole Jörgen Schmidt errichtet und ist bis heute das geistliche Zentrum der Hamburger Anglikaner.
- Das Congress Centrum Hamburg.
- Das Unilever-Haus
- In der Innenstadt die Alte Post und die ehemalige Oberpostdirektion.
- Die Ellerntorsbrücke, siehe Rödingsmarkt.
[Bearbeiten] Holstenwall
Der Holstenwall bezeichnet heute eine Straße, die im Abschnitt zwischen dem Holsten- und Millerntor der Wallanlagen angelegt wurde. Hier entstanden eine Reihe repräsentativer Bauten:
- Das Brahmskontor gegenüber der Hamburger Musikhalle (Laeiszhalle) und dem - auf der Seite St. Paulis liegendem Justizforum.
- Das hamburgmuseum
- Die Handwerkskammer
- Die Handelsschule
[Bearbeiten] Peterstraße
Die Peterstraße und weitere Kulturdenkmäler rund um den Großneumarkt siehe dort.
[Bearbeiten] Parks
- Die Alten Wallanlagen wurden zu einem Park umgebaut, in dem der alte botanische Garten aufgegangen ist: Planten un Blomen
- Der Gustav-Mahler-Park am Dammtor
[Bearbeiten] Quartiere
- Der westliche Teil der Hamburger Innenstadt mit dem Jungfernstieg , dem Gänsemarkt , Dammtordamm und Dammtorstaße und dem Stephansplatz.
- Der Großneumarkt
- Die südliche Neustadt mit dem Baumwall .
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftlich ist der Stadtteil von sehr gemischter Nutzung geprägt: Am Rande gibt es viele Bürohochhäuser, deren Angestellte zur Mittagszeit für Geschäft in zahlreichen Restaurants sorgen. Auch abends haben viele Restaurants und Kneipen geöffnet, v.a. rund um den Großneumarkt. Es gibt viele Einkaufsläden sowie Büros / Galerien von kreativen Menschen. An Kaiser-Wilhelm-Straße und Caffamacherreihe befindet sich ein kleines Presseviertel (Axel-Springer-Verlag).
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Hamburg-Neustadt – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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