Harriet Brooks

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Harriet Brooks (* 2. Juli (andere Quelle: 1. Januar) 1876 in Exeter, Ontario; † 17. April 1933) war eine kanadische Atomphysikerin.

Die Wissenschaftlerin wurde von ihren Zeitgenossen - neben Marie Curie - als herausragendste Frau im Gebiet der Erforschung der Radioaktivität angesehen.

[Bearbeiten] Biografie

Im Jahr 1898 graduiert sie mit exzellenten Noten an der McGill University in Montreal in Mathematik und Naturphilosophie (BA) zu einer Zeit, als viele Menschen glaubten, Frauen sollten nicht an Universitäten zugelassen werden.

Danach schließt sie sich der Forschungsgruppe um den neuseeländisch-englischen Physiker Ernest Rutherford in Montreal an.

1901 erhält sie einen Platz im College von Bryn Mawr, einem Ort bei Philadelphia (USA), um zu promovieren (sie schreibt letztendlich keine Doktorarbeit). Das Bryn Mawr College ist ein um 1880 von J. Taylor gegründetes Frauen-College. Sie gewinnt ein 'President's European Fellowship'-Stipendium und schließt sich damit 1902 der Forschungsgruppe um Joseph John Thomson an. Sie erhält ihren MA.

1903 kehrt sie an die McGill University nach Montreal zurück. 1904 entdeckt sie das 'recoil'- Phänomen (Radioaktiver Rückstoß), deutet es jedoch falsch. Otto Hahn, deutscher Chemiker, der 1905/06 an der McGill University forscht, präsentiert 1908 das 'recoil'-Phänomen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, ohne auf die Entdeckung Harriet Brooks hinzuweisen. Lise Meitner und Otto Hahn haben also 1909 den "radioaktiven Rückstoß" bei der Alpha-Umwandlung keineswegs entdeckt; sie, insbesondere die Physikerin Lise Meitner, interpretieren ihn jedoch richtig.

1904 bekommt Brooks eine Stelle als Physik-Tutorin am Bernard College in New York.

Im Oktober 1906 reist Harriet Brooks mit ihren russischen Freunden (Maxim Gorki, Maria Adreyeva, Nicolai Burenin) nach Europa. 1906/07 arbeitet sie mit Marie und Pierre Curie (dieser stirbt am 19. April 1906 bei einem Unfall) in Paris zusammen. Im Mai 1907 folgt sie einer Einladung Ernest Rutherfords nach London.

Am 13. Juli 1907 heiratet Harriet Brooks Frank Pitcher. Sie ziehen nach Montreal und bekommen drei Kinder. Wie viele Wissenschaftlerinnen ihrer Zeit beendet sie ihre Forschungen mit ihrer Heirat.

Am 17. April 1933 stirbt Harriet Brooks nach langer Krankheit (Leukämie) im Alter von 56 Jahren.

PND: Datensatz zu Harriet Brooks bei der DNB

Keine Treffer im DDB-OPAC, 8. Juni 2006