Harriet Straub
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Maria Hedwig Lutigardis Straub (* 20. Januar 1872 in Emmendingen, † 20. Juni 1945 in Meersburg) war eine deutsche Ärztin und Schriftstellerin. Die meisten ihrer literarischen Werke publizierte sie unter dem Pseudonym Harriet Straub. Weitere Werke erschienen unter ihren Ehenamen Hedwig Silles-O’Cunningham bzw. Hedwig Mauthner.
Die Tochter eines Notars bricht früh aus ihrer familiären, sozialen und religiösen Heimat aus, besucht in Berlin Gymnasialkurse bei Helene Lange und wird mit der bürgerlichen Frauenbewegung bekannt. Ihre erste Ehe, die nur sehr kurz dauert schließt sie im Alter von 19 Jahren. Sie studiert Medizin und Philosophie, zunächst in Zürich, wo sie Schülerin von Richard Avenarius ist, dann in Paris, wo sie ihr medizinisches Staatsexamen ablegt.
Nach ihrem Studium arbeitet sie für einige Jahre im Auftrag der französischen Regierung als Ärztin in der Sahara bei Beduinen- und Negerstämmen. Stationen ihres Aufenthaltes sind Tunis, Algier, Timbuktu und Tamanrasset. Die Erlebnisse und Eindrücke aus ihre Zeit in der Sahara schreibt Harriet Straub in zahlreichen Erzählungen nieder.
Auch ihre zweite Ehe dauert nur kurz. Nach Stationen in Stockholm und Kopenhagen kehrt Harriet Straub 1904 nach Freiburg zurück, um ihre Medizin-Studien zu vertiefen. Dort lernt sie Fritz Mauthner kennen, ihren späteren dritten Ehemann.
1909 ziehen Harriet Straub und Fritz Mauthner nach Meersburg. Dort unterstützt sie ihren Mann bei der Abfassung des "Wörterbuch der Philosophie" und schreibt weiter eigene Reiseskizzen, Erzählungen, Frauengeschichten aus einem alemannischen Dorf.
Während des Ersten Weltkriegs arbeitet Harriet Straub wieder als Ärztin in einem Lazarett. Nach dem Tode von Fritz Mauthner 1923 arbeitet Harriet Straub als Journalistin, bekommt nach 1933 jedoch Schreibverbot.
[Bearbeiten] Werke
- Beutter-Büchlein. Erinnerungen an unseren Katechten. 1909 (veröffentlicht unter Hedwig O’Cunningham)
- Rupertsweiler Leut': Frauengeschichten vom Dorf. 1912
- Zerrissene Briefe. 1914
- Heiße Sonne. 1914
- Aischa. 1914
- Der schwarze Panther. 1916
- Frau Unwichtig. 1916
- Aus Anette Droste’s Leiden. 1924
- Vom mystischen Weg und Irrweg. 1925
- Die Araber in Algerien. 1925
- Fritz Mauthners Erbe. 1926 (veröffentlicht unter Hedwig Mauthner)
- Die Droste in Meersburg. 1930
- Tat twam asi. 1931
- Wüstenabenteuer. 1932
- Umbrische Legende. 1933
- Das Wunderspiel. in Badische Zeitung 1992
Personendaten | |
---|---|
NAME | Straub, Maria Hedwig Lutigardis |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Ärztin und Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 20. Januar 1872 |
GEBURTSORT | Emmendingen |
STERBEDATUM | 20. Juni 1945 |
STERBEORT | Meersburg |