Hasenwinkeler Kohlenweg
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Der Hasenwinkeler Kohlenweg war eine Kohlensammelbahn, also eine Eisenbahnlinie für den Güterverkehr in Bochum.
Sie führte von Bochum-Laer am Gelände der Zeche Dannenbaum, später Opel-Werk I der Adam Opel AG vorbei, an der Zeche Prinz Regent und Haus Weitmar entlang bis zum Bahnhof Bochum-Dahlhausen in Dahlhausen, wo die Ruhrtalbahn entlang der Ruhr verläuft.
Die Bahn ging aus einer Pferdeschleppbahn der Zechen Sonnenschein und Hasenwinkel hervor. Im Jahre 1811 lieferte die Hütte Gute Hoffnung gusseiserne Schienen und Förderwagen für eine Schienenstrecke, die als die „englische Kohlenbahn“ bezeichnet wurde.
Mit der Ruhrtal-Bahn im Jahre 1863 war der Anlass gegeben, die Strecke bis 1865 zur Normalspurbahn umzubauen und 1868 um weitere 10,2 Kilometer bis Laer weiterzuführen (Übergabe am 10. Oktober 1870) und den Bahnhof von Bochum-Weitmar zu errichten. Sie wurde 1870 von der Bergisch-Märkischen Eisenbahn übernommen.
1894 wurde mit dem Anschlussgleis zur Zeche Friedlicher Nachbar der einzige Bochumer Eisenbahntunnel mit 350 Meter Länge eröffnet. Das Bauwerk wurde erst vor einigen Jahren wegen akuter Einsturzgefahr verfüllt, der Schlussstein eines der beiden Tunnelportale befindet sich heute im Eisenbahnmuseum Dahlhausen.
Das Ende des Ruhrbergbaus führte zu einer Stilllegung des Streckenteils in Bochum-Dahlhausen im Jahre 1969. Teile der Trasse werden nun als Rad- und Wanderweg genutzt. Die weitere Umnutzung eines stillgelegten Streckenastes an den Rand der Bochumer Innenstadt ist genehmigt; mit dem Bau wird in den nächsten Monaten begonnen werden. Es wird dann mit Hilfe der Erzbahn und des Hasenwinkeler Kohlenweges möglich sein, die gesamte Stadt mit Ausnahme der Innenstadt in Nord-Süd-Richtung auf ehemaligen Bahntrassen zu durchqueren.
Koordinaten: Tunnel Südportal 51° 26' 3" N, 7° 10' 47" O