Haus der Geschichte
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Das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn ist eine Stiftung und hat die Aufgabe, die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und der DDR im Rahmen einer zeitgeschichtlichen Dauerausstellung zu präsentieren und eine zeithistorische Sammlung zu diesem Themenkomplex aufzubauen. Außerdem versteht sich die Stiftung als Forum für den zeitgeschichtlichen Dialog und erstellt regelmäßig eigenständige Wechselausstellungen. In Leipzig gibt es als Tochterinstitution seit 1999 ein zweites Informations- und Dokumentationszentrum, das Zeitgeschichtliche Forum. Träger der Stiftung ist der Bund. Der Eintritt ist für Besucher kostenfrei.
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[Bearbeiten] Lage
Das Haus der Geschichte befindet sich an der Bundesstraße 9 an der Museumsmeile in der zum Bundesviertel gehörenden Gronau, dem ehemaligen Parlaments- und Regierungsviertel. Wenige Meter südlicher liegen das Kunstmuseum Bonn und die Bundeskunsthalle, die Museen gehören ebenfalls zur Museumsmeile. Diese Museen teilen sich die unterhalb des Hauses der Geschichte gelegene U-Bahn-Haltestelle Museumsmeile/Heussallee, von der aus es einen direkten Zugang ins Kellergeschoss des Museums gibt.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Entstehung
Der damalige Bundeskanzler und studierte Historiker Helmut Kohl forderte direkt nach seinem Amtsantritt in seiner Regierungserklärung vom 13. Oktober 1982 den Aufbau einer Sammlung zur Geschichte Deutschlands und der deutschen Teilung seit 1945. Im darauffolgenden Jahr konkretisierte er seine Vorstellungen in einer weiteren Regierungserklärung. 1986 begann die Umsetzung dieses Auftrages in Bonn mit dem Aufbau einer historischen Sammlung, der Planung der Dauerausstellung und dem Bau des Museumsgebäudes. Der Deutsche Bundestag bestätigte die Institution 1989 in einem eigenständigen Stiftungsgesetz. Erster und bisher einziger Präsident der Stiftung wurde Hermann Schäfer. Das Museum wurde am 14. Juni 1994 von Helmut Kohl eröffnet.
[Bearbeiten] Bau
Das Museumsgebäude wurde 1985 von dem Architektenehepaar Ingeborg und Hartmut Rüdiger aus Braunschweig im Rahmen eines Architekturwettbewerbs entworfen. Die Bauarbeiten begannen im September 1989.
[Bearbeiten] Struktur
Die selbstständige Stiftung wird getragen und finanziert von der Bundesrepublik Deutschland. Das Kuratorium führt die Aufsicht und ist das letztlich entscheidende Organ der Stiftung. Vorsitzender ist Knut Nevermann, bis zum Jahr 2006 Ministerialdirektor im Bundeskanzleramt. Gründungsdirektor und Präsident der Stiftung war von 1987 bis 2006 Hermann Schäfer.
Außerdem wird das Haus der Geschichte von einem Wissenschaftlichen Beirat (Vorsitzender: Prof. Dr. Lothar Gall) und von einem Arbeitskreis gesellschaftlicher Gruppen (Vorsitzender: Prälat Dr. Jüsten) beraten. Diese Gremien bestimmen vor allem die inhaltlichen Konzeption mit.
[Bearbeiten] Römischer Keller
Beim Bau des Gebäudes wurden zahlreiche Funde aus dem römischen Bonn sichergestellt. Sie sind heute im Kellergeschoss des Hauses zu besichtigen. Zu diesen Funden gehören Teile eines Kellers, der zu einem Wohnhaus der zivilen Siedlung, dem „vicus bonnensis“, gehörte. Hier hatten sich Handwerker und Händler niedergelassen. Außerdem gehören Alltags- und Kultgegenstände zu den Funden.
[Bearbeiten] Wanderausstellungen
[Bearbeiten] Literatur
- Der Bundesminister für Bauwesen, Raumordnung und Städtebau (Hrsg.): Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Bonn 1993.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Germanisches Nationalmuseum (Schwerpunkt Kulturgeschichte)
- Deutsches Historisches Museum (Schwerpunkt politische Geschichte vor 1945)
- Haus der Geschichte Baden-Württemberg
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Haus der Geschichte – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Museum Koenig | Haus der Geschichte | Kunstmuseum Bonn | Bundeskunsthalle | Deutsches Museum Bonn
Koordinaten: 50° 43' 3" N, 7° 7' 7" O