Hedwig Pringsheim
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Gertrude Hedwig Anna Pringsheim, genannt Hedwig, geb. Dohm (* 13. Juli 1855 in Berlin, † 27. Juli 1942 in Zürich) war eine Tochter der bekannten Frauenrechtlerin Hedwig Dohm und Mutter von Katia Mann, die mit dem Schriftsteller Thomas Mann verheiratet war.
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[Bearbeiten] Leben
Hedwig war das zweite von fünf Kindern von Ernst Dohm und seiner Ehefrau Hedwig. Ihr Vater arbeitete im Verlagswesen und war unter anderem Chefredakteur der satirischen Zeitschrift Kladderadatsch. Die Familie mütterlicherseits gehörte zum Berliner Großbürgertum. Ihre Eltern verkehrten in den intellektuellen Kreisen Berlins, und ihr wurde auf Bestreben der Mutter eine umfassende Ausbildung zuteil. Dennoch verbrachte sie einen Teil ihrer Kindheit auf der Flucht vor den behördlichen Geldeintreibern und wuchs in verschiedenen Pensionaten auf, bis sich die finanzielle Lage der Familie gebessert hatte.
Über eine Freundin der Familie, die einstige Schauspielerin Ellen Franz, kam Hedwig zur Meininger Bühne. Ihr Debüt gab sie am 15. Januar 1875 in der Rolle der Louise in Schillers Kabale und Liebe. 1876 lernte sie den vermögenden Mathematikprofessor und Kunstmäzen Alfred Pringsheim kennen, den sie am 23. Oktober 1878 heiratete. Mit ihm hatte sie die fünf Kindern Erik (* 1879), Peter (* 1881), Heinz (* 1882) und die 1883 geborenen Zwillinge Klaus und Katharina, genannt Katia. Erik war das schwarze Schaf der Familie und wurde nach Argentinien verbannt. Ihre Söhne Peter und Klaus schlugen später wie ihr Vater die akademische Laufbahn ein und hatten Professuren für Physik bzw. Komposition inne. Heinz war ein promovierter Archäologe. Die Tochter Katia war die erste Abiturientin Münchens und gehörte zu den ersten aktiven weiblichen Studenten an der Münchener Universität. Sie wurde 1905 die Ehefrau des Schriftstellers und späteren Nobelpreisträgers Thomas Mann.
Die Arcisstraße 12 in München, eine 1890 fertiggestellte Stadtvilla, war unter Hedwigs Regie lange Zeit Mittelpunkt der Münchner Gesellschaft. Hedwig Pringsheim unterhielt darüber hinaus einen langjährigen Briefwechsel mit dem Publizisten und Schauspieler Maximilian Harden, der sich auch auf politische Themen, wie die gemeinsame Ablehnung des wilhelminischen Reiches bezog. Von ihrem Enkel Golo Mann wurde Hedwig später als „femme du monde der bayrischen Kapitale“ beschrieben, die die „so seltene Kunst vollendeter Konversation beherrschte“. Obwohl ihr Großvater mütterlicherseits bereits 1817 und ihre Familie väterlicherseits 1827 zum evangelischen Glauben konvertiert war, musste Hedwig als Nicht-Arierin mit ihrem jüdisch-stämmigen Ehemann 1939 vor den Nationalsozialisten in die Schweiz flüchten. Der Familiensitz war bereits 1933 enteignet worden, als die Villa Verwaltungsgebäuden der NSDAP weichen musste.
Hedwig Pringsheim starb verarmt im Schweizer Exil an Krebs.
[Bearbeiten] Quelle
- Hedwig Pringsheim: Meine Manns. Briefe an Maximilian Harden, hrsg. und kommentiert von Helga und Manfred Neumann (diese haben den Titel gewählt), Aufbau-Verlag, Berlin 2006, ISBN 3351030754
[Bearbeiten] Literatur
- Inge und Walter Jens: Auf der Suche nach dem verlorenen Sohn - Die Südamerika-Reise der Hedwig Pringsheim 1907/8. Rowohlt Verlag, Reinbek, 2006, ISBN 3-498-05304-3
- Inge und Walter Jens: Katias Mutter. Das außerordentliche Leben der Hedwig Pringsheim. Rowohlt Verlag, Reinbek 2005, ISBN 3-498-03337-9
- Kirsten Jüngling und Brigitte Roßbeck: Katia Mann. Die Frau des Zauberers. Brigitte, Propyläen 2003, ISBN 3549071914
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- „Katjas neue komische Familie“, Deutschlandradio, Buchkritik, 29. Dezember 2006
Personendaten | |
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NAME | Pringsheim, Getrude Hedwig Anna |
ALTERNATIVNAMEN | Dohm, Gertrude Hedwig Anna (Geburtsname) |
GEBURTSDATUM | 13. Juli 1855 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 27. Juli 1942 |
STERBEORT | Zürich |